Sicher Grillen mit Asthma
Im Sommer zählt Grillen zu den besonders beliebten Freizeitvergnügen. Aber Qualm und Rauch können schnell zu Husten und Atemnot führen. Die Belastung der Lunge wird laut einer US-Studie noch größer, wenn zusätzlich noch geraucht wird. Die folgenden Tipps helfen, das Essen im Grünen trotz Asthma genießen zu können.
Werden Würstchen, Fleisch oder Fisch auf einem Grill mit Feuer gelegt, können mit lautem Zischen Fett oder Flüssigkeit in die Glut tropfen. Dabei entstehen im Grillgut selbst gesundheitsschädliche "polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe", aber auch Qualm und Rauchschwaden. Sie können auch bei gesunden Menschen die Atemwege reizen und zu Husten führen. Die bei Asthma leicht zu irritierenden Bronchien reagieren auf diesen Qualm, vor allem von Holzfeuer, noch heftiger als sonst und ziehen sich krampfartig zusammen. Um Atemnot zu vermeiden, sollten Menschen mit Asthma offenes Feuer zum Grillen möglichst vermeiden oder zumindest nicht selbst am Grill stehen.
Wichtig zu wissen: Die schädliche Wirkung von Rauch durch das Grillen von Fleisch, aber auch von Lagerfeuern und offenen Kaminen beschränkt sich nicht nur auf die Zeit selbst. Wer regelmäßig dem Rauch von Holzofen- oder Grillfeuer ausgesetzt ist, schadet der Lunge langfristig.
US-Studie: Lungenfunktion und Grillfeuer
Amerikanische Forscher untersuchten, wie sich das Einatmen von Rauch beim Grillen auf den Verlauf einer chronischen Lungenerkrankung auswirkt. Die Teilnehmer dieser Kohortenstudie waren ehemalige oder aktuelle Raucher aus New Mexico und in einem Alter zwischen 40 und 75 Jahren.
Das Ergebnis: Regelmäßiges Grillen und das Einatmen von Holzrauch führte zu einer schlechteren Lungenfunktion mit chronischer Bronchitis und zunehmender Verengung der Atemwege. Diese Wirkung trat verstärkt bei aktiven Rauchern und Männern auf, aber auch wenn eine bestimmte genetische Variante vorlag.
So schützen Sie Ihre Lunge beim Grillen
Um die Lunge zu schützen, sollten Menschen mit Asthma die Rauchentwicklung gezielt (aus)bremsen und verhindern, dass Fett oder Flüssigkeit in das Feuer tropfen kann:
- Nutzen Sie einen Gas- oder Elektrogrill
Ein Gas- oder Elektrogrill hat vielleicht etwas weniger "Lagerfeuer-Romantik", dafür aber den unschätzbaren Vorteil, dass deutlich weniger Rauch entsteht als bei einem Kohle- oder Holzfeuergrill. - Grillen Sie schonend
Braten Sie das Grillgut nicht zu heiß an und lassen Sie es vor allem nicht verkohlen. Schwarze Stellen sollten in keinem Fall verzehrt werden, denn sie enthalten krebserregende Stoffe. Setzen Sie den Grillrost in jedem Fall so hoch, dass das Feuer weit genug vom Rost entfernt ist. Damit sich der Qualm nicht ausbreitet, können Sie eine Grillhaube oder alternative Abdeckung aus dem Grillbedarf nutzen. Wenn möglich, stellen Sie den Grill außerdem noch an eine weiter entfernte Stelle. - Würzen Sie mit frischen Kräutern
Das scharfe Anbraten von Fleisch begünstigt die Entstehung von "heterozyklischen aromatischen Aminen", die bei Asthma Symptome auslösen können. Frische Kräuter wie Salbei, Thymian oder Rosmarin schmecken gut und schützen auch vor Atemnot und Husten. Sie enthalten sekundäre Pflanzenstoffe, welche die Freisetzung der Amine um ein Viertel senken können. Verzichten Sie außerdem auf Gepökeltes wie Kasseler, Speck, Leberkäse, Wiener Würstchen, Bockwürstchen und Fleischwürste und bevorzugen Sie stattdessen nicht gepökeltes Fleisch wie Rinderhüftsteaks, Weiß- und Gelbwürste, Nackenkoteletts oder Hack. - Essen einwickeln
Tropft Flüssigkeit oder Fett auf die heiße Oberfläche des Grills, entsteht zusätzlicher Rauch. Um dies zu verhindern, eignen sich feuerfeste, wiederverwendbare Grillschalen aus Edelstahl, in die das Grillgut zum Anbraten gelegt wird. Auf diese Weise wird die Rauchentwicklung beim Grillen auf ein Minimum beschränkt.
Fleischfreies Grillen - eine Alternative bei Asthma
Eine gesunde, köstliche Alternative zum Verzehr von Grillfleisch oder Würstchen sind gegrillte Gemüse wie Zucchini, Auberginen oder Tomaten, aber auch mit Kräutern eingelegter Schafskäse. Das Forschungsteam des französischen Instituts Inserm konnte im Rahmen einer siebenjährigen Studie beobachten, dass der regelmäßige Verzehr von Fleisch- oder Wurstwaren bei zwanzig Prozent der Menschen mit Asthma die Beschwerden verschlechtert.
Das bedeutet für Sie: Ob Sie zu den zwanzig Prozent gehören, lässt sich nicht sicher sagen. Aber da die Weltgesundheitsorganisation WHO rotes Fleisch und Wurst als "krebserregend" einstuft, scheint es in jeder Hinsicht gesünder, das Maß an Fleisch auch beim Grillen zu beschränken und fleischfreie Alternativen auszuprobieren.