Plötzlich einsetzender trockener Husten, hohes Fieber und Atemprobleme, aber auch Durchfall, Verwirrtheit oder Muskelschmerzen sollten spätestens ab dem 2.-3. Tag ärztlich abgeklärt werden. Gerade im Herbst kann eine Virusinfektion dahinterstecken, aber auch Bakterien wie Legionellen kommen in Frage. 

Wichtig zu wissen: Mit Asthma sind Sie bei einer Infektion mit Legionellen besonders gefährdet. Nehmen Sie deshalb die vorbeugenden Maßnahmen zum Schutz vor einer Ansteckung besonders ernst. Gleiches gilt für Raucherinnen und Raucher, immunsupprimierte Menschen, sowie Herz-, Lungen- und Diabetes-Erkrankte. 

Zu Recht sind Legionellen meldepflichtig

Seit 2001 zählt die Infektion mit Legionellen zu den meldepflichtigen Erkrankungen. Die "Erkrankung aus dem Wasserhahn" tritt laut Experten seit einigen Jahren immer häufiger auf. Laut Deutscher Gesellschaft für Pneumologie werden jährlich bis zu 30.000 bakterielle Lungenentzündungen durch Legionellen diagnostiziert. 

Anstecken können Sie sich bei schlechter Wartung beispielsweise in Schwimmbädern, Sporthallen mit Duschen und sogar beim Zahnarzt. An diesen Orten hat der Gesetzgeber zum Schutz eine regelmäßige Überprüfung auf Legionellen und Hygieneregeln angeordnet, ebenso wie in Mietshäusern mit mehreren Parteien. Anders sieht es im Privathaushalt aus, hier sind Sie selbst verantwortlich. 

Tipp: Ob das Wasser in ihrem Haushalt zu viele Legionellen enthält, kann eine Wasserprobe plus Labortest zeigen. Finden sich in der Probe pro 100 ml mehr als 100 koloniebildende Einheiten (KbE), müssen Sie oder der Vermieter aktiv werden. Eine Liste mit zertifizierten Laboren in Ihrer Nähe finden Sie online unter dem Stichwort "Trinkwasseruntersuchungsstellen". 

Basiswissen kurz & knapp: Legionellen 

Ansteckung: Lauwarmes, stehendes Wasser in Leitungen mit Ablagerungen wie Kalk sind Bedingungen, bei denen sich die Legionellen besonders wohl fühlen. Die Übertragung auf den Mensch erfolgt aber nur durch das Einatmen von Aerosolen. Eine Ansteckung durch Trinkwasser oder Hände waschen gilt als ausgeschlossen. Ansteckungsquellen sind kontaminierte Wasserleitungen oder auch die Arbeit im Garten, wenn sich dort überdurchschnittlich viele Legionellen im Boden aufhalten. 

Diagnostik: Ein positiver Urin-Antigentest spricht für eine Legionellen-Infektion. Ein negativer Test schließt die Infektion aber nicht aus. Je nach Beschwerden folgt dann ein PCR-Test und eine Röntgenuntersuchung der Lunge.

Therapie: Nachweislich sind die Chancen für einen milden Verlauf deutlich höher, je früher mit einem passenden Antibiotikum behandelt wird. Das Robert-Koch-Institut rät bei jeder nachgewiesenen Infektion den Erkrankungsweg zu überprüfen. Ein spezieller Fragebogen für Legionellen wird kostenlos zur Verfügung gestellt.

So schützen Sie sich vor Legionellen

Momentan möchten viele Menschen Geld sparen, indem sie die Temperatur ihrer Warmwasserspeicher absenken. Dadurch steigt aber die Gefahr einer Infektion mit Legionellen, denn diese Bakterien vermehren sich besonders gut im Bereich von 30-50 °C.  Erst ab 60 °C sterben die Bakterien langsam ab.

Das bedeutet für Sie: Je frischer das Wasser aus der Leitung kommt, desto besser sind Sie mit Asthma vor Legionellen geschützt. Der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches e.V. (DGVW) empfiehlt Privathaushalten, die Wasserspeicher klein zu halten und auf 60 °C zu schalten. Nach einem Urlaub sollten Sie das Wasser erst mal etwas laufen zu lassen und dabei sicherheitshalber die Fenster öffnen. Fragen Sie bei Ihrem Heizungsbauer nach, welche energiesparenden, ökologisch vertretbaren Möglichkeiten er Ihnen zum Schutz vor Legionellen empfiehlt.