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Anders als bei jungen Erwachsenen oder Kindern, führen ältere Menschen mit Asthma die Therapie und das sogenannte "Selbst-Management" ihrer Erkrankung nicht immer wie ärztlich angeordnet durch. Das hat verschiedene Gründe und betrifft zum Beispiel die Fähigkeit, Inhalationssprays korrekt anzuwenden oder eine Verschlechterung rechtzeitig zu erkennen.

Ältere Menschen denken laut SAMBA-Studie häufiger, dass Asthma eine vorübergehende Erkrankung sei und setzten Medikamente eigenmächtig ab. US-Forschende nahmen dies zum Anlass und entwickelten in ihrer Studie ein gezieltes Unterstützungssystem, das sie wissenschaftlich prüften.

Wichtig zu wissen: Die Zahl der Menschen, die erst im Alter Asthma entwickeln, hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Rund 20 Prozent der älteren Menschen mit Asthma erkrankten laut einer Studie erst nach dem 65. Lebensjahr. Dieses erst spät auftretende "Late Onset Asthma" geht verglichen mit dem "Long Standing Asthma" (lange bestehendes Asthma) durchschnittlich mit einer besseren Lungenfunktion und weniger Luftnot einher.

Amerikanische SAMBA-Studie: Asthma im Alter

In den USA sind nur 7 Prozent der Menschen mit Asthma älter als 65 Jahre, aber haben mehr Symptome und müssen häufiger ins Krankenhaus eingewiesen werden als Jüngere. Da diese Altersgruppe bislang zu wenig erforscht wurde, starteten US- Forschende die "SAMBA-Studie" (Supporting Asthma Self-Management Behaviors in Older Adults). Dabei untersuchten sie ein neu entwickeltes Programm, dass gezielt Probleme von älteren Menschen mit Asthma erkennt und anschließend durch Maßnahmen löst, die Betroffene selbst durchführen können.

Ergebnisse: Insgesamt berichteten die Befragten der Gruppe, die mit dem neuen Programm begleitet wurde, von einer höheren Lebensqualität und Zufriedenheit. Sie suchten im Vergleich zur Kontrollgruppe deutlich seltener wegen ihres Asthmas die Notaufnahme auf. Außerdem verbesserte sich innerhalb eines Jahres nachweislich die Inhalationstechnik und sie hielten sich mehr an die angeordnete Therapie.

Fazit: Die Studie zeigt klar und deutlich, wie wichtig es gerade bei älteren Menschen mit Asthma sein kann, mögliche Probleme zu erkennen und so anzugehen, dass die Betroffenen ihre Krankheit wieder selbst in den Griff bekommen. 

So erkennen Sie Ihre Probleme

Bislang gibt es in Deutschland kein gezieltes Programm wie in der SAMBA-Studie, das bei älteren Menschen mit Asthma bestimmte Probleme abfragt, die das Durchführen der Therapie und das Selbst-Management erschweren. Aus diesem Grund sollten Sie oder auch Angehörige bewusst darauf achten, wo Probleme liegen könnten.

Nutzen Sie dafür die in der US -Studie abgefragten drei Bereiche:

  • psychosoziale Faktoren - z.B. Sind Sie alleinlebend? Leiden Sie unter Depressionen? Fehlt es an Geld, um sich gesund zu ernähren?
  • körperliche Hindernisse - z.B. Fällt Ihnen die korrekte Anwendung des Inhalationssprays schwer? Bewegen Sie sich zu wenig? Trinken Sie genug?
  • mentale Faktoren - z.B. Verstehen Sie die Wirkung der verschiedenen Asthma-Medikamente? Können Sie Ihren Medikationsplan jeden Tag einhalten?

Nachdem sie sich eine Weile selbst beobachtet haben, wissen Sie vielleicht, was Ihnen den optimalen Umgang mit ihrer Erkrankung schwer macht. In jedem Fall sollten Sie Ihr behandelndes Gesundheitsteam ansprechen, wenn die Therapie nicht greift. Sprechen Sie Ihre Probleme offen an! Fragen Sie freundlich, aber beharrlich nach, was Sie selbst bzw. Ihre Angehörigen konkret zur Verbesserung tun können.

Unser Tipp: Da anhaltender Stress nicht nur das Immunsystem belastet, sondern auch die körperliche und seelische Leistungsfähigkeit einschränkt, sollten Sie als älterer Mensch mit Asthma am besten täglich ein individuelles Anti-Stress-Programm durchführen. Dazu kann körperliche Aktivität gehören, die Ihnen Freude macht, oder auch entspannende Aktivitäten, wie eine in Ruhe getrunkene Tasse Kaffee oder Tee, ein gutes Buch oder der Austausch mit Freunden. Was genau Sie entspannt, sollten Sie mit etwas Neugier und Geduld ausprobieren.