Allergisches Asthma entsteht durch einen Fehlalarm im Immunsystem. Die Abwehrzellen greifen fälschlicherweise den eigenen Körper an und dies führt zu einer Überempfindlichkeit der Atemwege. Bei bis zu 80 Prozent der Erwachsenen können Allergien als Ursache von Asthma nachgewiesen werden. 

Vitamine unterstützen das Immunsystem

In gesunden Zellen befinden sich freie Radikale und schützende Radikalfänger (Antioxidantien) im Gleichgewicht. Nehmen die angreifenden Radikale zu, kommt es aus dem Lot und die Zellen geraten in Stress. Dieser sogenannte "oxidative Stress" belastet das Immunsystem und begünstigt dadurch verschiedene Krankheiten, wie Allergien und somit auch Asthma. Die Vitamine A und C bekämpfen den oxidativen Stress sehr wirkungsvoll und beugen ihm nachweislich vor, indem sie für eine angemessene Immunantwort sorgen. 

Wichtig zu wissen

Unsere Zellen geraten in Stress, wenn sie beispielsweise durch schädliche Umwelteinflüsse, Tabak oder Alkohol, eine unausgewogene und vitaminarme Ernährung oder durch nicht spürbare "stille" Entzündungen im Körper dauerhaft überlastet werden. Ein gesunder Lebensstil fördert dagegen das Gleichgewicht in den Zellen, damit das Immunsystem gut funktionieren kann. 

Forschungsupdate: Vitamin C, A und D

Schon seit Jahren deuten zahlreiche Studien daraufhin, dass zwischen der Aufnahme von bestimmten Vitaminen und Asthma ein direkter Zusammenhang besteht. Trotzdem gibt es auch Studien, die keinen Zusammenhang nachweisen konnten. Warum? 

Das Problem

Aussagekräftige Studien vergleichen zwei Gruppen, die sich nur in dem untersuchten Merkmal unterscheiden dürfen. Im Bereich Vitamine sind diese Anforderungen schwer einzuhalten, da sich Menschen unterschiedlich ernähren und verhalten. Eine lückenlose Dokumentation der Ernährung stellt ebenfalls eine große Hürde für eine hochwertige Studie dar. Forschende der Universität Nottingham mit dem Schwerpunkt Lungenforschung werteten deshalb schon vor einigen Jahren 40 Studien aus, die in den vergangenen 30 Jahren gemacht wurden.

Vitamin C

Sie fanden dabei heraus, dass eine zu geringe Aufnahme von Vitamin C das Risiko, an Asthma zu erkranken, um 12 Prozent erhöht. Wer bereits an Asthma erkrankt war und starke Beschwerden hatte, nahm täglich nur die Hälfte der empfohlenen Menge an Vitamin C zu sich. 

  • Dieser Zusammenhang kann ein statistischer Zufall sein oder aber auf die positive Wirkung von Vitamin C hindeuten, was höchstwahrscheinlich der Fall ist. 

Vitamin A

Eine aktuelle US-Studie an Kindern mit schwerem Asthma bestätigte jetzt einen ähnlichen Zusammenhang mit Vitamin A, das ebenfalls eine regulierende Wirkung auf das Immunsystem hat. Die schwerkranken Kinder waren fast alle nur mangelhaft mit Vitamin A versorgt. 

  • Ob der niedrige Vitamin A Spiegel die Ursache für Asthma war, lässt sich mit dieser Studie nicht beweisen. Die Forschenden vermuten aber, dass eine zu geringe Aufnahme von Vitamin A das Immunsystem schwächt, Entzündungen verstärkt und damit das Risiko für ein schweres Asthma erhöht. 

Einem anderen Team aus Forschenden gelang es jetzt mit einer Studie an Mäusen nachzuweisen, wie sich der Ausgleich eines Vitamin-A-Mangels auf ein bestehendes Asthma auswirkt. Nach einer 15-tägigen Behandlung mit oralem Vitamin A zeigte sich bei den Mäusen in der Asthma-Gruppe ein deutlicher Rückgang der bestehenden Entzündungen im Gewebe und eine positive Veränderung der Blutwerte (u.a. sanken die für Allergien typischen IgE- und Histamin-Werte). Außerdem ging die übermäßige Schleimproduktion in der Lunge zurück.

  • Dieser schützende Effekt von Vitamin A müsste sicherheitshalber im nächsten Schritt noch an Menschen als "klinische Studie" überprüft werden. Anhand der aktuellen Studienlage kann bisher nur vermutet werden, dass Vitamin A das Potenzial hat, vor Asthma zu schützen und die Schwere der Entzündungsreaktion in den Bronchien bei bestehendem Asthma abzumildern.

Vitamin D

Eindeutig sieht es dagegen bei Vitamin D aus. Hier empfehlen die aktualisierten, wissenschaftlich geprüften Leitlinien den Vitamin-D-Spiegel zu bestimmen und einen Mangel auszugleichen, wenn die Beschwerden schwer kontrollierbar sind und sich das Asthma wiederholt verschlechtert (Exazerbationen).  

Das bedeutet für Sie

Gehen Sie täglich für ca. 15 Minuten an die frische Luft und tanken Sie ohne Sonnenschutz - im Sommer am besten morgens oder abends - Vitamin D. Die Hinweise der aktuellen Studien zu Vitamin A und C sprechen eine deutliche Sprache, auch wenn sie noch keine endgültigen Belege liefern. Eine ausreichende Versorgung mit den Vitaminen A und C entsprechend der empfohlenen Tagesdosis ist aber in jedem Fall sinnvoll und sicher. Dies erreichen Sie am einfachsten und gesündesten über eine vitaminreiche, ausgewogene Ernährung und ein Vitamin-schonende Kochweise.