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Um kaum ein Krebsthema "ranken" sich so viele Mythen, Fake-News und Halbwahrheiten wie um die Ernährung. Um so wichtiger sind für Sie als Betroffene hochwertige Studien und sorgfältig geprüfte medizinische Empfehlungen. Mit der 'Sister Study' aus den USA liegt jetzt beides vor.

Der Körper kann sich selbst regulieren…

Wenn Lebensmittel abgebaut werden, entstehen je nach Art des Nahrungsmittels mehr Säuren oder mehr Basen. Der menschliche Organismus funktioniert am besten, wenn das so genannte "Säure-Basen-Gleichgewicht" ausgewogen ist.

Im engen medizinischen Sinne liegt eine Übersäuerung nur dann vor, wenn der pH-Wert die Grenze von 7,36 unterschreitet. Bei einem "Basenüberschuss" steigt der pH-Wert über 7,4 an. Dies ist in beiden Fällen lebensbedrohlich und passiert, anders als manche Fake-News glauben machen, glücklicherweise selten. Warum?

Bodypower: Bis zu einem bestimmten Maß verfügt unser Körper über die Fähigkeit, das Säure-Basen-Gleichgewicht immer wieder auszugleichen. Über die Atmung, den Urin und Puffersubstanzen im Blut kann der Körper sehr gut selbst dafür sorgen, dass der pH-Wert konstant bleibt.

…wenn wir ihn gut pflegen

Diese ultrafeinen Regulationsmechanismen des Körpers sind aber nicht unbegrenzt belastbar. Wer täglich viele säurebildende Lebensmittel oder Getränke wie Alkohol oder Softdrinks zu sich nimmt und sich nur wenig basisch ernährt, überlastet den Körper.

Die amerikanische "Sister Study" konnte jetzt anhand von Interviews zu Ernährungsgewohnheiten nachweisen, dass bei einer stark säurebildenden Ernährung das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken im Verlauf von fast 8 Jahren deutlich anstieg. Umgekehrt stellten die Forschenden fest, dass Frauen seltener an dem Östrogenrezeptor-negativen und triple-negativem Brustkrebs erkrankten, wenn sie sich überwiegend basisch ernähren. Aber was macht den Körper sauer und was basisch?

Säurebildende Lebensmittel: Ob ein Lebensmittel basisch oder sauer wirkt, zeigt der PRAL-Wert (potential renal acidload). Ein positiver PRAL-Wert spricht für eine hohe Säurelast, wie zum Beispiel für Eiweiße typisch ist (Fleisch, Wurstwaren, Fisch, Ei, Käse), alle raffinierten Zucker (Süßigkeiten, Softdrinks und Co.) und nicht zuletzt Alkohol. 
Neutrale Lebensmittel: Ein PRAL-Wert von null gilt als neutral. Dazu zählen alle Fette und Öle.

Basische Lebensmittel: Der Verzehr von Obst, Gemüse, Salat, Kräutern, Fruchtsäften, Nüssen, Soja- und Vollkorn-Produkten führt zu einem negativen PRAL-Wert, der aber gesundheitlich und zur Vorbeugung von einem Rückfall bei Brustkrebs positiv zu bewerten ist.

Wichtig zu wissen: Auf welche Weise Alkohol die Entstehung von bösartigen Erkrankungen fördert, wird noch erforscht. Höchstwahrscheinlich sind an der schädlichen Wirkung mehrere Faktoren beteiligt. Neben der Säurebelastung erhöht der regelmäßige "Alkoholgenuß" die Menge der Sexualhormone im Körper, was mit Brustkrebs vermieden werden sollte.

Basisch ist gesund: So geht's

Als grobe Faustregel sollten Sie sich mit Brustkrebs nach dem "Europäischen Kodex zur Krebsbekämpfung" ausgewogen, bunt und abwechslungsreich ernähren. Noch besser schützt Sie eine mediterrane Kost, die reich an pflanzlichen Lebensmitteln wie Obst und Gemüse ist und auf fettarme und naturbelassene Gerichte setzt.

Die gute Nachricht: Wer sich zum Schutz vor Krebs überwiegend mediterran und pflanzenbetont ernährt, isst zugleich säurearm und basisch. Alle Fleischsorten, Zucker und Alkohol gelten als stärkste Säurebildner, ein Spritzer Zitrone dagegen macht ein Gericht oder Getränk basischer.