You can also use our website in English -

change to English version

"Wer nicht raucht, entwickelt selten eine COPD", erklärt Dr. Wolfgang Esters vom TK-Ärztezentrum. "Viele über 40-Jährige haben COPD, dabei ist die beste Vorbeugung, einfach nicht zu rauchen beziehungsweise mit dem Rauchen aufzuhören", sagt der Internist und ergänzt: "Auch wenn die Krankheit schon diagnostiziert wurde, hilft der Rauchstopp, die Krankheit aufzuhalten." 

Wenn Zigarettenqualm krank macht

Schadstoffe aus dem Tabakrauch reizen die Schleimhäute der Bronchien und sie entzünden sich. In der Folge bildet die Schleimhaut mehr Schleim, um Schadstoffe von der Lunge fernzuhalten. Auch die feinen Lungenbläschen reagieren und die Bronchien verengen sich. Husten und Atemnot sind die Folge.

Rauchstopp - so gelingt er

Mit dem Rauchen aufzuhören ist nicht leicht, denn Rauchen macht abhängig. Suchen Sie sich deshalb Unterstützung bei diesem wichtigen Schritt. Sprechen Sie als Erstes mit Ihrem behandelnden Arzt. Er kann Ihnen Adressen für Raucher-Entwöhnungskurse nennen. Gemeinsam mit anderen Entwöhnungswilligen gelingt der Ausstieg nämlich leichter. Ihr Arzt kann Sie auch zu weiteren unterstützenden Maßnahmen beraten. Dazu gehören unter anderem Medikamente, Nikotinersatzstoffe, Psychotherapie, Akupunktur oder auch Hypnose. 

Das Rauchen einzustellen, wirkt sich bei COPD-Patienten immer positiv aus: Husten, Luftnot und Verschleimung bessern sich, Infekte der Atemwege kommen seltener vor. Die Erkrankung schreitet nicht mehr oder nur noch sehr langsam voran. 

Ein schöner Nebeneffekt: Schon wenige Tage nach einem Rauchstopp verbessern sich Ihr Geschmacks- und Ihr Geruchssinn - das Essen schmeckt wieder intensiver. Auch Ihr Herz-Kreislauf-System profitiert, denn die Durchblutung verbessert sich innerhalb weniger Wochen nach der letzten Zigarette. Damit sinkt auch Ihr persönliches Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden. Zehn Jahre nach der letzten Zigarette ist Ihr Risiko, an Lungenkrebs zu versterben, um die Hälfte zurückgegangen.

Das Rauchen lediglich zu reduzieren, hilft leider nicht. Auch E-Zigaretten sind keine gute Option beim Aufhören. Die beim Dampfen entstehenden Aldehyde sowie diverse Aromastoffe belasten Herz und Lunge.

Endlich Nichtraucher!

Wenn Sie die Glimmstängel aus Ihrem Leben verbannen möchten, können Sie auch das TK-NichtraucherCoaching nutzen. Hier erhalten Sie professionelle Unterstützung bei Ihrem Vorhaben. Hilfreiche Tipps und weiterführende Adressen finden Sie auch auf der Seite "rauchfrei" der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZGA). 

Bewegung hilft beim Aufhören

Viele Studien belegen, dass schon fünf Minuten moderate Bewegung das akute Verlangen nach einer Zigarette dämpfen kann. Typische Tabak-Entzugserscheinungen wie Reizbarkeit, Konzentrationsschwierigkeiten und Schlaflosigkeit gehen zurück und erleichtern den Ausstieg enorm. Auch die Kondition und die Stimmung verbessern sich dabei. Gehen Sie also einfach eine Runde spazieren, statt wieder zur Zigarette zu greifen.
Möchten Sie noch gezielter trainieren, dann schließen Sie sich einer Lungensportgruppe an. Hier zeigen Ihnen qualifizierte Übungsleiter spezielle Dehnübungen und Entspannungstechniken. Schon nach wenigen Terminen werden Sie bemerken, dass Sie während der Rauchentwöhnung gelassener werden und Ihnen das Atmen leichter fällt. 

Auch krankengymnastische Übungen haben einen nachweislich positiven Effekt auf Ihre Lungen. "Sie können die Atemmuskeln stärken, den Schleim in den Bronchien mobilisieren und Hustenanfälle lindern", so Dr. Esters. Lassen Ihre Beschwerden nach, gelingt der Rauchstopp leichter.​​​​​​