Pneumokokken-Impfung: Wichtig bei COPD
Pneumokokken können leichte bis schwere Infektionen, wie Lungenentzündungen verursachen. Angesichts der momentanen Lieferengpässe, sollen Gruppen mit besonders hohem Risiko laut STIKO bevorzugt geimpft werden. Zum Schutz der Lunge sollten Menschen mit COPD dieses Angebot nutzen und aktiv nachfragen.
Pneumokokken sind Bakterien, die hauptsächlich über Tröpfcheninfektion, also von Mensch zu Mensch, übertragen werden. Befinden sich die Pneumokokken nur im Nasenrachenraum, merkt die betroffene Person meistens fast nichts davon. Mögliche Symptome ähneln dann denen einer leichten Erkältung.
Falls sich die Bakterien ungehindert bis in die Atemwege ausbreiten, sind die Folgen schwerwiegender. Es kann zu einer Nasennebenhöhlen-, Mittelohr- oder Lungenentzündung kommen. Nur selten befallen Pneumokokken auch die Hirnhäute.
Wichtig zu wissen: Lungenentzündungen können für Menschen mit COPD lebensgefährlich sein. Aus diesem Grund ist eine Pneumokokken-Impfung besonders wichtig. Da der Pneumokokken-Impfstoff derzeit nicht in ausreichendem Maße verfügbar ist, sollen Menschen mit COPD nach Auskunft der ständigen Impfkommission (STIKO) für diese Impfung priorisiert werden.
Pneumokokken-Impfung schützt die Lunge
Impfungen gehören zu den entscheidenden Maßnahmen im Kampf gegen Infektionen. Sie trainieren das Immunsystem mit speziellen Antigenen, so dass der Körper entsprechende Antikörper produziert. Kommt es dann zu einer Infektion, kann das Immunsystems sofort "zuschlagen" und die Erreger unschädlich machen. Dadurch schützt die Impfung den Geimpften vor einem schweren Verlauf (direkter Schutz) und verhindert die Verbreitung der Viren oder Bakterien (indirekter Schutz).
Das wird empfohlen: Menschen mit COPD sollten zum Schutz ihrer Lunge alle Impfungen in Anspruch nehmen, die vor Lungenerkrankungen schützen. Dazu zählt die Impfung gegen Pneumokokken und gegen Bakterien, die Keuchhusten auslösen, genauso wie die Grippeschutzimpfung im Herbst. Jede akute "Exazerbation" (Verschlechterung) der Krankheit bedeutet, dass die Atmung noch schwerer fällt und das alltägliche Leben deutlich erschwert wird. Dieses unnötige Risiko lässt sich durch eine rechtzeitige Impfung vermeiden.
Basics zur Impfung gegen Pneumokokken
Die Pneumokokken-Impfung erfolgt als aktive Immunisierung mit einem Totimpfstoff. Bei COPD sollte sie mit einem Mindestabstand von 6 Jahren regelmäßig aufgefrischt werden. Der gängige Pneumokokken-Polysaccharid-Impfstoff (PPSV) enthält 23 Antigene der wichtigsten Pneumokokken-Typen. Nach derzeitigem Kenntnisstand sind diese Untertypen für 80 bis 90 Prozent aller schweren Pneumokokken-Erkrankungen verantwortlich. Somit bietet die Impfung einen guten Schutz. Die Pneumokokken-Impfung kann zeitgleich mit der Grippeimpfung erfolgen.