Sport und Bewegung steuern wichtige Reparaturmechanismen im gesamten Körper, beispielsweise baut sich dadurch Cholesterin ab. Dies beugt einer Gefäßverkalkung vor und schützt das Herz. Außerdem hebt es die Stimmung, wenn man sich mit Spaß und in Gemeinschaft mit anderen Menschen bewegt. Körperlich aktiv sein gilt deshalb als eine der wichtigsten Maßnahmen, die Gesundheit zu erhalten. Dies gilt laut Studien besonders für Typ-1-Diabetes. Aber was ist mit intensivem Training oder Leistungssport? 

Erforschen Sie Ihren eigenen Blutzuckerspiegel 

Jeder Stoffwechsel reagiert je nach Situation und Sport anders. Insofern gibt es kein Patentrezept. Um herauszufinden, wie Sie auf verschiedene sportliche Aktivitäten reagieren, sollten Sie Ihren Blutzucker eine Zeit lang vor, während und nach einer Trainingseinheit messen und die Werte notieren. Dokumentieren Sie, was welche Maßnahme bei Ihnen bewirkt. Zum Beispiel, ob es sinnvoll war, vor dem Training noch einen Snack zu essen oder wie weit Sie die Insulindosis senken konnten. Geben Sie sich Zeit, um herauszufinden, was bei Ihnen am besten funktioniert. 

Vorbilder machen Mut 

Die meisten Menschen mit Typ-1-Diabetes fühlen sich besonders am Anfang ihrer Erkrankung sehr unsicher, wieviel Sport und Bewegung risikofrei möglich sind. Um kein Risiko einzugehen unterfordern sie sich oder verzichten ganz auf Sport. Manchmal sind auch Schamgefühle der Grund, da der normale Umgang mit Diabetes auch heute noch nicht überall selbstverständlich ist. 

Damit sich dies ändert, gibt es heute viele Vorbilder und Initiativen. Zum Beispiel das US-Radsportteam "Team Novo Nordisk", das 2012 in Atlanta gegründet wurde. Die an Diabetes erkrankten Profiradfahrer aus mittlerweile über zwölf Ländern nahmen im Laufe der Zeit an zahlreichen internationalen Radrennen mit Erfolg teil. Ihr Ziel ist es, vor allem jungen Menschen Mut zu machen, ihre Träume trotz Diabetes zu verwirklichen. 

Wichtig zu wissen: Wer Leistungssport betreiben will, sollte am besten jedes Training und die Wettbewerbe im Voraus planen und gezielt vorbereiten. Dazu gehört zum Beispiel ein kohlenhydrathaltiger "Notfall-Snack". Damit der Blutzucker im Zielbereich bleibt, muss die Insulindosis oder die Ernährung je nach Intensität des Sports angepasst werden. Sinnvoll ist für alle Profisportler und engagierte Freizeitsportler, sich regelmäßig beraten und untersuchen zu lassen, vor allem wenn der Blutzucker während oder nach dem Sport immer wieder abfällt.   

Jeder Blutzucker reagiert anders 

Grundsätzlich sinkt der Blutzuckerspiegel bei körperlicher Aktivität, da die Muskeln Glukose als Energie verbrauchen und der Körper empfindlicher auf Insulin reagiert. Manchmal steigt der Blutzucker aber aufgrund anderer Faktoren, beispielsweise durch die Wirkung von Hormonen wie Adrenalin, das bei intensivem Sport oder Wettbewerben ebenfalls ausgeschüttet wird. 

Die Reaktion Ihres Blutzuckers auf Sport hängt von folgenden Faktoren ab:

  • Blutzuckerspiegel vor dem Training
  • Intensität und Dauer der Aktivität
  • Änderungen der Insulindosis

Wichtig zu wissen: Jeder Mensch mit Diabetes ist anders und der Blutzucker reagiert laut Experten nicht immer gleich auf Bewegung. Es ist deshalb wichtig zu verstehen, wie sich der eigene Blutzuckerspiegel beim Sport verändert. Dieses Wissen über sich selbst und ein routinierter Umgang mit Diabetes stellen die wichtigsten Voraussetzungen dar, um mögliche Schwankungen bei sportlichen Aktivitäten oder beim Leistungssport schnell zu erkennen und sich dadurch den Spaß am Sport nicht nehmen zu lassen.