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Ohne dass wir es merken, produziert ein gesunder Knochen täglich Hormone, beispielsweise Osteocalcin und Lipocalin-2. Diese Hormone wirken sich auf die Bauchspeicheldrüse und den Blutzucker-Spiegel positiv aus. Die Erkenntnis, dass sich Diabetes und Knochengesundheit gegenseitig beeinflussen, gilt als relativ neu und wird erst jetzt gezielt erforscht.

Wichtig zu wissen

Wer an Diabetes erkrankt ist, sollte nach Ansicht von Fachleuten das Thema Knochenbrüche in seine Lebens- und vor allem Gesundheitsplanung einkalkulieren. Erste Ergebnisse aus Studien zeigen, wie wichtig es deshalb mit Typ-2-Diabetes ist, von Anfang an die Gesundheit der Knochen zu berücksichtigen und sie bewusst zu stärken. 

Osteoporose und Typ-2-Diabetes beeinflussen sich

Mit zunehmendem Alter erkranken immer mehr Frauen und - anders als oft angenommen auch Männer - an Knochenschwund. Allein in Deutschland erkranken jährlich 1 Million Menschen neu an der sogenannten " Osteoporose " und erleiden schon bei kleineren Stürzen ernste Knochenbrüche.

Risikofaktoren für die Entwicklung einer Osteoporose sind neben dem Alter vor allem Bewegungsmangel, eine zu geringe Aufnahme von Calcium und Vitamin D, aber auch Diabetes. Laut Studien der Universität Sheffield haben Menschen mit Typ-2-Diabetes im Vergleich zu Stoffwechselgesunden ein dreifach höheres Risiko für Knochenbrüche der Hüfte. Was sind die Gründe dafür?

Bei Typ-2-Diabetes beobachten Forschende eine normale bis sogar leicht erhöhte Knochendichte, was an sich positiv wäre. Aber offenbar kommt es bei Typ-2-Diabetes deutlich häufiger zu Knochenbrüchen im Bereich von Hüfte, Handgelenk und Wirbelkörpern als bei Menschen ohne Diabetes. Als Ursache kommen Unterzuckerungen infrage, das nachlassende Sehvermögen und die bei Diabetes oft schlechtere Stabilität der Knochensubstanz.

So schützen Sie sich vor Knochenbrüchen 

Entscheidend für gesunde und stabile Knochen, aber auch zur Vorbeugung von Stürzen bleibt die optimale Einstellung Ihres Blutzuckers. Denn eine zu hohe Zucker-Konzentration im Blut führt zu einer unkontrollierten Reaktion mit körpereigenen Eiweißen und Fetten. Dabei entstehen sogenannte "Advanced Glycation Endproducts", kurz AGEs. Bleibt der Blutzucker zu hoch, haben AGEs eine zellschädigende Wirkung und führen zu entzündlichen Prozessen, die wiederum den Knochenstoffwechsel aus dem Lot bringen. 

Diagnostik?

Um Ihr persönliches Risiko für Knochenbrüche zu bestimmen, können Sie mit Diabetes die gleiche Diagnostik verwenden, wie Stoffwechselgesunde. Dazu gehört vor allem eine Knochendichtemessung und zusätzlich spezielle "fracture assessment tools". Diese ärztlichen Verfahren klären ihr Risiko ab, auch wenn die Knochendichte, wie häufig bei Typ-2-Diabetes, unauffällig ist. Berücksichtigt wird bei der Einschätzung, wie lange Sie an Diabetes erkrankt sind und ob eine Insulintherapie erforderlich ist oder nicht.

Vorbeugung?

Diese drei Faktoren helfen Ihnen dabei "knochengesund" zu bleiben: 

  1. Hören Sie am besten heute schon auf zu rauchen und verzichten Sie so oft es geht auf Alkohol, denn beide "Genussgifte" kosten Sie langfristig wertvolle Knochensubstanz. 
  2. Wer zu viele Kilos auf die Waage bringt, sollte außerdem auf gesunde Weise in den Normbereich zurückkehren. Denn Übergewicht erschwert die Neubildung von Knochensubstanz, die bei normalem Körpergewicht und einem gesunden Lebensstil bis ins hohe Alter funktionieren kann. 
  3. Wer jetzt noch körperlich aktiv bleibt und sich stoffwechselgesund ernährt, schafft gute Voraussetzungen für stabile Knochen und einen optimalen Blutzucker. Beides schützt Sie vor Knochenbrüchen.