Nicht nur Alkohol führt zu einer Fetteinlagerung in der Leber, sondern auch Übergewicht und eine falsche Ernährung. Dies wird in der Medizin als "nicht-alkoholische Fettleber" bezeichnet und zählt mittlerweile zu den häufigsten Lebererkrankungen in Deutschland. Interessanterweise sind mehr als die Hälfte der Menschen mit Typ-2-Diabetes davon betroffen und das hat einen Grund. 

Wichtig zu wissen: Mit Diabetes steigt das Risiko für eine Leberverfettung, da zu hohe Blutzuckerwerte und ein schlechtes Ansprechen des Körpers auf das blutzuckersenkende Hormon Insulin, aber auch Übergewicht die Einlagerung von Fett in die Leber fördert. 

Wenn aus der Fettleber ernst wird 

Die Verfettung des Lebergewebes ist ein schleichender Prozess, der anfangs kaum Beschwerden macht. Erst wenn die Leber an Größe zunimmt, treten Symptome auf. Die Betroffenen sind häufig müde, haben wenig Appetit und klagen über Verdauungsprobleme, wie Blähungen und Völlegefühl. Manchmal kommen Übelkeit und ein Druckgefühl im rechten Oberbauch hinzu. In diesem fortgeschrittenen Stadium können die Leberwerte im Blut schon leicht erhöht sein, müssen es aber nicht. 

Anfangs ist eine Fettleber relativ harmlos. Aber wenn sie nicht rechtzeitig entdeckt wird, können spontan ernsthafte Komplikationen auftreten, wie eine entzündliche, aggressive Fettleber-Hepatitis. Diese kann mit der Zeit zu einer lebensbedrohlichen Leberzirrhose oder Leberkrebs führen. Die Fettleber steht immer am Anfang dieser dramatischen Entwicklung, aber noch gibt es keine medikamentösen Therapien dagegen. Ein Team aus Forschenden hat sich deshalb auf die Suche begeben, welche Faktoren den Prozess der Leberverfettung begünstigen. 

Grundlagenforschung lässt hoffen 

Forschende am Helmholtz Zentrum in München fanden jetzt heraus, warum sich aus einer Fettleber plötzlich lebensbedrohliche Lebererkrankungen entwickeln. Offenbar programmiert ein Netzwerk aus Proteinen die gesunden, aber verfetteten Leberzellen um, so dass sie teilweise ihre Identität verlieren. Forschende bezeichnen dies als "molekularen Schalter", der für die dramatische Veränderung verantwortlich ist. Sie hoffen damit, einen Anknüpfungspunkt für neue Therapien gefunden zu haben, die den fortschreitenden Prozess blockieren und den "Schalter umlegen". Außerdem werden ab sofort alle Daten über die nicht-alkoholische Fettlebererkrankung zentral erfasst. Dieses neue Datenregister soll unter dem Dach der Deutschen Leberstiftung die Forschung schneller voranbringen. 

Ihre Leber mag es gesund

Der Körper speichert vor allem die überflüssigen Kohlenhydrate in der Leber als Fett. Wer also mehr Kalorien zu sich nimmt als benötigt, fördert damit die Entstehung einer Fettleber. Aber es spielt nicht nur eine Rolle, wieviel Sie essen, sondern auch was. Besonders problematisch scheint Fruchtzucker zu sein. Er ist in vielen Fast Food-Gerichten als industriell hergestellte Fruktose, aber auch in Softdrinks und Fruchtsäften zu finden und wird in seiner negativen Wirkung für die Leber deutlich unterschätzt.

Bisher gibt es keine medikamentöse Therapie gegen die Fettleber, aber Sie können aktiv und mit folgenden Maßnahmen gegensteuern oder vorbeugen:

  1. Gönnen Sie Ihrer Leber Pausen - Geben Sie Ihrer Leber die Chance, sich selbst zu regenerieren. Indem Sie so weit wie möglich auf Alkohol und Fast Food verzichten, entlasten Sie Ihre Leber und das Gewebe erholt sich. 
  2. Leben Sie gesund - Ein normales Gewicht und ein stabiler Blutzucker sind auch für Ihre Leber wichtig. Dies erreichen Sie zum Beispiel durch regelmäßige Bewegung zusammen mit einer ausgewogenen und naturbelassenen Ernährung. 

Das bedeutet für Sie: Wenn Sie abnehmen möchten oder ihre Ernährung umstellen wollen, kann eine Ernährungsberatung wichtige Hinweise liefern. Gemeinsam legen Sie fest, wieviel Kohlenhydrate Sie mit gutem Gefühl essen dürfen und Sie lernen, welche Nahrungsmittel die gesunde Funktion Ihrer Leber unterstützen. Omega-3-Fettsäuren wirken beispielsweise entzündungshemmend und fördern die Fettverbrennung in der Leber. Sie sind vor allem in fettem Fisch und pflanzlichen Ölen, wie Rapsöl oder Leinöl enthalten.