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Vaginalpilz, Scheidenpilz, Vulvovaginalkandidose oder auch Vaginalmykose genannt, ist eine der häufigsten Erkrankungen des weiblichen Intimbereichs. Drei von vier Frauen haben mindestens einmal im Leben eine Pilzinfektion der Scheide. In seltenen Fällen kehrt die Erkrankung immer wieder zurück, nachdem sie vollständig ausgeheilt war.

Diese Symptome treten auf

Die Anzeichen können mild bis stark ausfallen. Möglich sind:

  • leichter bis starker Juckreiz inner- und außerhalb der Scheide
  • Brennen
  • Rötung und Schwellung der Scheide und Schamlippen beim Fortschreiten der Krankheit
  • das Gefühl, wund zu sein
  • gelblich-weißer, krümeliger Scheidenausfluss 
  • kleine Verletzungen, sogenannte Läsionen, im Intimbereich
  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
  • Brennen beim Wasserlassen, wenn die Harnröhre auch betroffen ist

Mit diesen Beschwerden unbedingt zum Arzt: 

  • Sie haben zum ersten Mal eine Pilzinfektion.
  • Sind Sie schwanger, lassen Sie sich unbedingt von Ihrem Frauenarzt untersuchen und beraten. Er wird Ihnen ein Präparat verschreiben, das Sie auch in der Schwangerschaft bedenkenlos anwenden können.
  • Wenn Sie die Haut aufgrund des starken Juckens aufgekratzt haben, haben weitere Erreger die Möglichkeit, sich auszubreiten. Sie verursachen dann weitere Beschwerden. Gehen Sie zum Arzt, wenn Ihre Haut wund ist.
  • Gehen Sie zum Arzt, wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Sie eine Pilzinfektion haben oder an etwas anderem erkrankt sind.
  • Sie erkranken öfter an einer Pilzinfektion.
  • Wenn Sie Schmerzen und Fieber haben.
  • Wenn Sie blutigen Ausfluss haben.
  • Ihre Beschwerden lassen trotz Selbstbehandlung auch nach drei Tagen nicht nach oder werden schlimmer.

So stellt der Frauenarzt die Diagnose

Der Frauenarzt fragt die typischen Symptome ab. Brennt oder juckt es? Seit wann haben Sie die Beschwerden und wie schlimm sind sie? Haben Sie Ausfluss? Hatten Sie bereits in der Vergangenheit Pilzinfektionen? Wenn ja, wann und wie oft? Bei der körperlichen Untersuchung sucht er nach Rötungen und Ausfluss und nimmt einen Abstrich, um das Scheidenmilieu auf Hefepilze zu untersuchen. Oft erkennt er schon ohne eine Pilzkultur die typischen Anzeichen. 

Ausschließen wird er eine bakterielle Infektion. Diese macht sich meist durch einen unangenehm-fischigen Geruch und einen eher dünnflüssigen Ausfluss bemerkbar.

Rasche Besserung durch Anti-Pilzmittel

Es gibt lokal wirksame Cremes und Zäpfchen sowie systemisch wirksame Tabletten. Welches Mittel Ihr Arzt Ihnen verschreibt, hängt davon ab, ob Sie zum ersten Mal erkrankt sind und wie schwer die Infektion bei Ihnen verläuft. 

Üblicherweise verschreibt der Gynäkologe ein geeignetes Pilzmittel, doch Sie können auch rezeptfreie Cremes und Zäpfchen in der Apotheke kaufen. Es handelt sich dabei um Anti-Pilzmittel, welche die Pilze abtöten und ein weiteres Ausbreiten verhindern. Die Behandlung geht meist über drei bis sechs Tage. Das Scheidenzäpfchen wird mit Hilfe eines Applikators tief in die Scheide eingeführt und zusätzlich wird die Creme äußerlich angewendet. Beachten Sie die Packungsbeilage und halten Sie sich exakt an die Gebrauchsanweisung. 

Leiden Sie unter wiederkehrenden Pilzinfektionen, kann Ihr Arzt Ihnen, beispielsweise für Ihre Reiseapotheke, ein freiverkäufliches Medikament empfehlen.

Möglicherweise ist Ihr Partner ebenfalls infiziert, auch wenn er keine Symptome hat. Um ein erneutes gegenseitiges Anstecken zu verhindern, ist eine Mitbehandlung des Partners sinnvoll. Ihr Arzt kann Sie diesbezüglich beraten.

Nährboden für eine Pilzinfektion der Scheide

Bei einer Pilzinfektion der Scheide kommen verschiedene Erreger als Verursacher infrage. Zu 90 Prozent ist es der Hefepilz Candida albicans, in allen anderen, seltenen Fällen sind es andere Candida-Arten. Hefen vom Typ Candida sind fast immer in geringen Spuren im Körper vorhanden. Ändern sich die Bedingungen für das Vaginalmilieu, kann es zu Krankheitssymptomen kommen. Ursachen können sein:

  • hormonelle Veränderungen und ein erhöhter Östrogenspiegel
  • Vorerkrankungen wie Diabetes mellitus, Schilddrüsenerkrankungen, Neurodermitis und Allergien
  • ein veränderter pH-Wert im Intimbereich
  • sehr häufiges Waschen oder das Verwenden von parfümierten Seifen und Duschgels
  • unzureichende Toilettenhygiene
  • synthetische Unterwäsche
  • ein schwaches Immunsystem
  • Stress
  • Medikamente wie Antibiotika, die Antibabypille oder Antidepressiva

Was kann ich selber tun?

Die richtige Pflege des Intimbereichs wirkt vorbeugend gegen Scheidenpilz. Pflegen Sie Ihren Intimbereich zu gründlich, gerät die natürliche Scheidenflora durcheinander. Das kann eine Pilzinfektion der Scheide begünstigen. Statt Feuchttücher, parfümierte Seifen, Intimsprays oder Waschlappen zu nutzen, spülen Sie Ihren Intimbereich am besten nur mit klarem Wasser oder nutzen Sie eine spezielle medizinische Waschlotion mit neutralem oder saurem pH-Wert.

Wechseln Sie alle paar Tage Ihre Handtücher und waschen Sie sie bei mindestens 60° Celsius, denn sonst können diese zum Nährboden für Keime werden. Wischen Sie nach dem Toilettengang immer von vorn nach hinten.

Auch eine Kur mit Milchsäurebakterien, medizinisch Probiotika genannt, kann dazu beitragen, das Vaginalmilieu zu stabilisieren. Sinnvoll ist sie zum Beispiel vorbeugend, wenn Sie zu Pilzinfektionen neigen oder im Anschluss an eine Antibiotika-Behandlung. Diese Zäpfchen bringen die Scheidenflora wieder ins Gleichgewicht.