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Die koronare Herzkrankheit (KHK) gehört zu den häufigsten Todesursachen in Deutschland. Daher sind sowohl ein schwerer Angina-pectoris-Anfall als auch ein Herzstillstand absolut lebensbedrohliche Situationen. Es ist wichtig, dass Sie selbst, Ihre Angehörigen und Bekannten die Anzeichen rechtzeitig erkennen. Dabei gilt: Lieber einmal den Rettungswagen umsonst kommen lassen als einmal zu spät.

Angina-pectoris-Anfall: Ursache und Erste Hilfe

Bei einer KHK sind die Blutgefäße, die das Herz mit Sauerstoff versorgen, durch Ablagerungen (med. Plaques) verengt. Zu Beschwerden kann es kommen, wenn sich Menschen mit KHK körperlich anstrengen oder starken emotionalen Belastungen ausgesetzt sind. Das Herz kann dann infolge der verringerten Durchblutung nicht mehr ausreichend arbeiten - es kommt mit dem Pumpen nicht hinterher. Dies verursacht schließlich die typischen Anzeichen eines Angina-pectoris-Anfalls.

Meist bessert sich der Zustand, wenn eine Ruhepause eingelegt oder ein Notfallmedikament wie Nitrospray oder -kapseln angewendet werden. Werden die Beschwerden trotz dieser Maßnahmen zunehmend stärker, länger, häufiger oder treten sie bereits in Ruhe auf, sprechen Mediziner und Medizinerinnen von einer instabilen Angina pectoris. Diese Form geht leicht in einen Herzinfarkt über. Alarmieren Sie in einem solchen Fall umgehend den Rettungsdienst.

Erste Hilfe bei Angina pectoris:

  • Bewahren Sie Ruhe bzw. beruhigen Sie die betroffene Person.  
  • Wählen Sie die 112 und alarmieren Sie den Rettungsdienst. 
  • Geben Sie der betroffenen Person ihr Notfallmedikament.
  • Lockern Sie einschnürende Kleidung.
  • Wenn Atemnot auftritt, lagern Sie den Oberkörper hoch und sorgen Sie für Frischluft. 
  • Ist keine weitere Person anwesend, öffnen Sie die Wohnungs- bzw. Haustür, damit der Rettungsdienst unverzüglich der oder dem Betroffenen gelangt.

Für Anwesende: Bleiben Sie bei der betroffenen Person, bis der Rettungsdienst eintrifft. Wenn ein Herzstillstand eintritt, beginnen Sie sofort mit der Herzdruckmassage.

Herzstillstand: Vorbereitet auf den Ernstfall

Im Verlauf einer KHK besteht immer das Risiko eines plötzlichen Herzstillstands. Dann fließt das Blut in den Gefäßen nicht mehr und die Organe, insbesondere das Gehirn, werden nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Betroffene verlieren nach etwa zehn Sekunden das Bewusstsein, haben keinen Puls und hören nach anfänglicher Schnappatmung schließlich ganz auf zu atmen. Die einzige Überlebenschance bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand ist eine sofort einsetzende Herzdruckmassage.

Rufen Sie den Rettungsdienst bei folgenden Symptomen:

  • Bewusstlosigkeit
  • Starke Brustschmerzen, die eventuell in Nacken, Arme oder Oberbauch ausstrahlen
  • Atemnot
  • Starkes Engegefühl im Brustkorb
  • Schockzustand mit kaltem Schweiß, blass-grauer Gesichtsfarbe und Todesangst
  • Übelkeit und/oder Erbrechen
  • Starke Beschwerden, die in Ruhe auftreten oder die in kurzen Abständen erneut auftreten
  • Beschwerden, die länger anhalten als gewöhnlich oder trotz Notfallmedikament anhalten

Achtung: untypischer Verlauf möglich

Besonders bei Frauen , Diabetikerinnen und Diabetikern sowie betagten Menschen können die Symptome abweichen. Der Anfall ist womöglich eher "stumm", weil typische Anzeichen wie Brustschmerzen ausbleiben. Die einzigen Hinweise sind oft:

  • Luftnot
  • Sodbrennen
  • Übelkeit oder Erbrechen
  • Schmerzen im Oberbauch

Eine Gemeinsamkeit besteht darin, dass es den Betroffenen häufig sehr plötzlich sehr schlecht geht.

Herzdruckmassage - das Wichtigste auf einen Blick

  • Ist die oder der Betroffene bewusstlos und atmet nicht beziehungsweise atmet nicht normal, beginnen Sie sofort mit der Herzdruckmassage.
  • Ungeübte Helfende sollten nur das Herz massieren und auf Mund-zu-Mund-Beatmung verzichten. Eine Unterbrechung der Herzdruckmassage kann dazu führen dazu, dass mehr Gehirnzellen absterben.
  • Um das Herz zu massieren, drücken Sie in der Mitte des Brustkorbs mit übereinandergelegten Handballen und gestreckten Armen mindestens fünf Zentimeter tief und wiederholen Sie die Bewegung 100 bis 120 Mal pro Minute.
  • Drücken Sie kräftig und ohne Unterbrechung, bis der Rettungsdienst eintrifft und Sie ablöst.
  • Singen Sie bei der Herzdruckmassage in Gedanken den Song "Stayin‘ Alive" von den Bee Gees oder "Atemlos" von Helene Fischer - dann haben Sie den richtigen Rhythmus.
  • Ist eine zweite Person anwesend, kann diese einen Defibrillator holen, sofern sich einer in der Nähe befindet. Dieses medizinische Gerät wird auch Schockgeber genannt und kann die Wiederbelebung unterstützen. Ein Sprachcomputer gibt genaue Anweisungen für seinen Einsatz.

Leidet eine Ihnen nahestehende Person an einer KHK? Dann machen Sie sich am besten mit Maßnahmen der Wiederbelebung vertraut. Informationen finden Sie bei gemeinnützigen Rettungsdiensten.

Falls Sie selbst betroffen sind: Auch wenn Sie im Alltag kaum Beschwerden durch Ihre KHK verspüren - eine Notfallsituation kann immer eintreten. Erklären Sie vor allem Ihren Angehörigen und Bekannten, was im Notfall zu tun ist. Sollten nach einem Eingriff (zum Beispiel einer Stent-Implantation oder einer Bypass-Operation) erneut Beschwerden auftreten, verständigen Sie sofort Ihre behandelnde Ärztin oder Ihren behandelnden Arzt.

Rufen Sie im Zweifelsfall immer den Rettungsdienst.

Machen Sie sich bewusst, dass die Symptome auch anders sein können, als Sie sie in Erinnerung haben.

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