Eisen zählt zu den besonders wichtigen Mineralstoffen und ist zum Beispiel an der Bildung des roten Blutfarbstoffes (Hämoglobin) und der roten Blutkörperchen (Erythrozyten) maßgeblich beteiligt. Ihre Aufgabe ist der Sauerstofftransport im Körper und sie versorgen Zellen mit der jeweils benötigten Energie. Über 70 Prozent des mit der Nahrung aufgenommenen Eisens wird zur Bildung von Hämoglobin benötigt. Es verwundert also nicht, wie schnell sich ein Mangel bemerkbar macht.

Wichtig zu wissen: Einer großen europäischen Studien zufolge haben die Hälfte der Menschen mit einer Herzschwäche einen Eisenmangel. Je weiter die Herzschwäche fortgeschritten ist, desto häufiger fehlt es an Eisen. Umgekehrt kann der frühzeitige Ausgleich durch eine "Eisenkur" dazu beitragen, dass eine Herzschwäche nicht entgleist und so einem Krankenhausaufenthalt vorbeugen.

Eisenpower für Ihr Herz 

Damit sich das Herz an plötzliche Belastungen und chronischen Stress optimal anpassen kann, muss es die Pumpleistung steigern können. Dieser Kraftakt ist nur dann möglich, wenn ihm genügend Sauerstoff und Energie zur Verfügung steht. 

Bei Herzschwäche? Forschungen der medizinischen Hochschule Hannover deuten darauf hin, dass bei einer Herzschwäche die sogenannten Eisenregulationsproteine IRP1 und IRP2 nicht mehr wie bei Gesunden funktionieren. Sie sorgen normalerweise dafür, dass Eisen in die Herzmuskelzellen gelangt und für die Energieproduktion zur Verfügung steht. 

Bei KHK? Eine koronare Herzkrankheit (KHK) mit anfangs nur wenig verengten Herzkranzgefäßen kann sich durch chronischen Eisenmangel gefährlich verschlechtern. Der Herzmuskel muss Höchstleistung erbringen, bekommt aber zu wenig Sauerstoff und Energie. 

Das können Sie tun: Vor allem nach einem Herzinfarkt braucht das Herz eine optimale Versorgung mit Eisen. In experimentellen Versuchen zeigte sich, dass fehlendes Eisen nach einem Infarkt zu einer gefährlichen Verdickung der Herzmuskelzellen führt und damit die Funktionsfähigkeit des Herzens weiter schwächt. Die Studien zeigen aber auch, wie schnell das Herz auf eine Eiseninfusion reagiert und sich wieder erholt und dass sich eine Herzschwäche als Folge der KHK durch genügend Eisen aufhalten lässt. 

So nimmt der Körper Eisen optimal auf 

Die beste Therapie besteht darin, noch bevor sich ein Mangel entwickelt hat, Lebensmittel mit hohem Eisenanteil zu wählen und "Eisenräuber" wie schwarzen Tee, Kaffee und Rotwein zu meiden. 

Der Körper braucht 1 mg Eisen pro Tag, muss dafür aber rund zehnmal so viel Eisen aufnehmen. Denn das über die Nahrung zugeführte Eisen wird nur zu einem Zehntel aus dem Darm ins Blut aufgenommen. Eisen ist vor allem in vollwertigem Getreide wie Haferflocken und Brot, in Fleisch und Hülsenfrüchten, aber auch Feldsalat und Mandeln enthalten. 

Unser Tipp: Die Aufnahme aus tierischem Eiweiß lässt sich nicht beeinflussen, aber wer den Bedarf über pflanzliche Nahrung deckt kann die Aufnahme geschickt erhöhen. Ein Schuss Zitrone oder ein Glas Orangensaft zum Essen steigert die vom Körper aufgenommene Eisenmenge deutlich. 

Eisenmangel erkennen und ausgleichen

Ein großer Teil der Bevölkerung leidet an chronischem Eisenmangel, der zum Beispiel bei Frauen durch die Menstruation oder bei beiden Geschlechtern durch Mikroblutungen im Darm entsteht. Zu Beginn greift der Körper auf gespeichertes Eisen zurück. Erst wenn diese Vorräte in Leber, Knochenmark, Milz und Muskulatur verbraucht sind, nutzt er das im Blut zirkulierende Eisen und es kommt zu einem Mangel an rotem Blutfarbstoff (Hämoglobin). Bleibt der Eisenbedarf größer als das Angebot, entwickelt sich eine Blutarmut (Anämie).

Warnzeichen: Herzklopfen bis Herzrasen, Kurzatmigkeit, Schwindel, Kopfschmerzen, Blässe, schnelle Ermüdbarkeit bis Schwächegefühl, trockene Haut, Sodbrennen, eingerissene Lippen, Frieren, Konzentrationsprobleme, Nervosität und erhöhte Infektanfälligkeit.

Diagnostik: Um einen Eisenmangel zu beurteilen wird die Eisenkonzentration im Blut mit Hilfe verschiedener Blutwerte gemessen. Im Normalfall reichen dazu drei Werte aus: Hämoglobinwert (Hb), Speichereisen (Ferritin) und Transporteisen (Transferrin).

Therapie: Konnte ein Mangel nachgewiesen werden, sollte Eisen als Kurzinfusion oder in Tablettenform verordnet werden.