Herzschwäche vorbeugen
Eine Herzschwäche entwickelt sich meist aus anderen Herzkreislauf-Erkrankungen und wird deshalb für viele Menschen mit KHK zum Problem. Über den aktuellen Stand der Empfehlungen zur Vorbeugung berichteten Forschende auf den Herztagen 2021 der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK).
Das Herz pumpt mit jedem Herzschlag sauerstoffreiches Blut in den Kreislauf und versorgt damit den Körper mit neuer Energie. Wenn das Herz stärker pumpen muss, zum Beispiel weil die Gefäße durch Ablagerungen verengt sind und der Widerstand höher wird, oder wenn der Muskel geschwächt ist und nicht mehr die nötige Kraft hat, dann sprechen Fachleute von einer Herzschwäche oder Herzinsuffizienz.
Wichtig zu wissen: Ein Herztagebuch hilft Ihnen dabei, eine beginnende Herzschwäche rechtzeitig zu bemerken. Notieren Sie dafür täglich um dieselbe Zeit Ihr Gewicht, Blutdruck und Puls, zum Beispiel nach dem Aufstehen am Morgen. Eine plötzliche Gewichtszunahme kann auf Wassereinlagerungen hindeuten als Zeichen dafür, dass der Herzmuskel überlastet ist. Messen Sie wiederholt zu hohe Blutdruckwerte, sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt.
So können Sie einer Herzschwäche vorbeugen
Hinter einem überlasteten Herz können verschiedene Ursachen stecken. Eine entscheidende Rolle spielen Gefäßablagerungen (Arteriosklerose) wie bei der KHK, aber auch Bluthochdruck mit einer daraus entstehenden Vergrößerung des Herzmuskels. Da laut Studien immer mehr Menschen mit einer Herzschwäche kämpfen, haben sich die Expertinnen und Experten der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) damit befasst, wie heute am besten vorgebeugt werden kann.
Das Ergebnis: Zwei Maßnahmen stellen nach dem neuesten Stand der Forschung offenbar die beste Strategie dar, einer Herzschwäche vorzubeugen: Cholesterin senken und den Blutdruck normalisieren.
Für beide Ziele stehen heute sichere, gut geprüfte Medikamente zur Verfügung. Besprechen Sie mit Ihrem Ärzteteam, was individuell die passende Therapie sein kann. Entlasten Sie Ihr Herz aber auch, indem Sie sich regelmäßig Ihrer Kondition entsprechend bewegen und gesund ernähren. Sowohl Bewegung als auch eine fleisch- und fettarme Ernährung helfen Ihnen dabei, den Blutdruck und Ihr Cholesterin im Normbereich zu halten. Auf diese Weise beugen Sie einer Herzschwäche vor und können Medikamente einsparen bzw. die erforderliche Dosis senken.
Wichtig zu wissen: Immer wieder diskutieren Fachleute, wie weit der Blutdruck gesenkt werden sollte. Eine aktuelle Studie aus China (STEP-Studie) liefert laut Experten klare Belege für Vorteile, den Blutdruck bei älteren Menschen mit Bluthochduck auf systolische Werte unter 130 mmHg zu senken. Dies schützt offenbar, wie bereits in der viel diskutierten SPRINT-Studie gezeigt wurde, besser vor Herzproblemen als eine standardmäßige Senkung auf Werte zwischen 130 und 150 mmHg.
Diese Beschwerden macht eine Herzinsuffizienz
- Luftnot oder Herzstolpern bei körperlicher Anstrengung
- Müdigkeit und schnelle Erschöpfung
- verminderte Leistungsfähigkeit
- Wassereinlagerungen (Ödeme) in den Beinen, Knöcheln und am Bauch
- häufiger nächtlicher Harndrang
- auffallend hervortretende Halsvenen
Weil eine KHK oder auch andere Erkrankungen ebenfalls diese Symptome verursachen können, ist es nicht ganz einfach nur anhand der Beschwerden zu erkennen, ob sich gerade eine Herzschwäche entwickelt oder nicht.
Das bedeutet für Sie: Um genaue Informationen über die Funktionsfähigkeit Ihres Herzens zu erhalten, sollten Sie sich bei Beschwerden oder erhöhten Blutdruckwerten ärztlich untersuchen lassen. Dort kann der Verdacht auf eine Herzschwäche über spezielle Tests und Untersuchungen, wie zum Beispiel einen Herzultraschall, schnell abgeklärt und je nach Ursache gezielt behandelt werden.