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Füllt sich die Harnblase, entsteht das natürliche Bedürfnis auf Toilette zu gehen. Glücklicherweise macht auch der Harndrang nachts eine Pause, allerdings nicht immer. Schon wer ein bis zweimal nachts aufwacht und Wasserlassen muss, empfindet das als lästig und schläft schlechter. 

Nykturie beeinflusst die Gesundheit 

Wird der Nachtschlaf mehrfach unterbrochen, kann sich das tagsüber bemerkbar machen. Streng medizinisch gesehen liegt ein Problem vor, wenn der Schlaf mehr als zweimal unterbrochen wird. Dieser nächtlicher Harndrang wird als "Nykturie" bezeichnet und kann dazu führen, dass man sich schon beim Aufwachen müde, deprimiert und zerschlagen fühlt. Diesen Verlust an Lebensqualität sollten Sie nicht akzeptieren.

Wichtig zu wissen: Nächtlicher Harndrang hängt mit verschiedenen Faktoren beispielsweise mit der Trinkmenge am Abend zusammen, aber es können sich auch handfeste Erkrankungen dahinter verbergen. Lassen Sie deshalb Diabetes, Herzschwäche, Nierenerkrankungen oder bei Männern eine vergrößerte Prostata medizinisch abklären.

Japanische Salz-Studie 

Ein hoher Salzkonsum begünstigt Bluthochdruck und gilt als Risikofaktor für Schlaganfall und KHK. Japanische Forschende haben herausgefunden, dass eine salzreiche Ernährung außerdem zu nächtlichem Harndrang führen kann. 

Ergebnisse: Urologen der Universität Nagasaki beobachteten, dass Teilnehmende mit hohem Salzkonsum nachts häufiger zur Toilette mussten. Schränkten sie ihren Verbrauch ein, sank die Zahl der Toilettengänge durchschnittlich von zwei auf einen. 

Fazit: Offenbar lässt sich die nächtliche Ruhestörung durch eine salzärmere Ernährung positiv beeinflussen. Die Forschenden wollen diese ersten Ergebnisse in größeren Studien überprüfen.  

Deutschland liebt es (zu) salzig 

Zu viel Salz belastet unseren Organismus und macht auf Dauer krank. Aber in der Küche gilt Salz nach wie vor als wichtiger Geschmacksträger. Aus diesem Grund geben wir gerne noch ein bisschen mehr Salz zum Essen oder bevorzugen intensiv gesalzene Gerichte wie zum Beispiel eine Fertigpizza. 

Wo liegt die Grenze?

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt aus gesundheitlichen Gründen, nicht mehr als 6 g Salz pro Tag für Erwachsene. Die Weltgesundheitsorganisation WHO unterschreitet diese Grenze und rät sogar nur zu 5 g pro Tag. Besonders bei älteren Menschen und bei Personen mit Übergewicht reagiert der Blutdruck häufig stärker "salzsensitiv", sie profitieren deshalb besonders von einer Umstellung der Ernährung Richtung salzarm.

Wer hält sich daran?

Nur rund 30 Prozent aller Deutschen ernähren sich mit Blick auf den Salzverbrauch so, wie es gesund und empfohlen ist. Statistiken des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft zeigen, dass die Hälfte aller Männer und 38,5 Prozent der Frauen täglich weit mehr als 10 g Salz zu sich nehmen. Selbst der durchschnittliche Verbrauch liegt mit 8 g bei beiden Geschlechtern deutlich über der empfohlenen Grenze. 

So senken Sie Ihren Salzverbrauch

Das meiste Salz, das wir aufnehmen, stammt aus industriell hergestellten Lebensmitteln und Fertiggerichten. Ein Viertel der täglichen Salzmenge nehmen wir mit Brot auf, gefolgt von Fleisch und Wurstwaren (ca. 18 Prozent), Käse und Milchprodukten (ca. 10 Prozent). Zu dieser Einschätzung kommt die Nationale Verzehrstudie des BMEL, die in Deutschland regelmäßig durchgeführt wird. 

Das bedeutet für Sie: Verzichten Sie so oft wie möglich auf Fast Food und Fertiggerichte, kochen Sie zu Hause oder nehmen Sie sich etwas Selbstgekochtes mit, das sparsam mit Salz gewürzt ist. Reduzieren Sie außerdem Ihren Verbrauch an Brot, Backwaren, Fleisch und Wurstwaren. 

Wichtig zu wissen: Der Verband für Unabhängige Gesundheitsberatung rät nach Tests von so genanntem "Blutdruck- oder Diät-Salz" mit Kalium statt Natriumchlorid wie in Kochsalz ab. Wer unter Bluthochdruck leidet sollte zum Würzen lieber auf reichlich Kräuter, Gewürze und salzfreie Gewürzmischungen zurückgreifen.