Der Verschleiß von Gelenken wird von Fachleuten als Arthrose bezeichnet. Dabei leidet nicht nur der schützende Knorpel im Gelenk, sondern auch die beteiligten Knochen sowie Muskeln, Gelenkkapseln und Bänder. Rund 30 Prozent der Frühverrentung in Deutschland gehen direkt oder indirekt auf eine Arthrose zurück. Nach offiziellen Daten nimmt bei beiden Geschlechtern die Häufigkeit mit steigendem Alter zu, genauso wie die Häufigkeit einer Koronaren Herzerkrankung. Dies ist Grund genug vorzubeugen und das Fortschreiten beider Erkrankungen aufzuhalten. 

Gemeinsame Ursachen…

Zwischen kardiovaskulären Erkrankungen wie Herzinfarkt, Herzinsuffizienz, Angina pectoris und Arthrose besteht ein enger Zusammenhang. Laut Studien treten diese Erkrankungen häufig gleichzeitig auf, aber offenbar nicht aus Zufall. Denn bei der Entstehung von Herzerkrankungen und Arthrose spielen entzündliche Prozesse eine wichtige Rolle. 

Mit fortschreitendem Alter nehmen viele Menschen an Gewicht zu. Die überzähligen Kilos stellen für das Herzkreislauf-System und für die Gelenke eine mechanische Überlastung dar. Gleichzeitig reichern sich im Fettgewebe schädliche Stoffe wie Zytokine an, die den Körper angreifen, beispielsweise die Gefäße und den Gelenkknorpel. Außerdem produziert das Fettgewebe noch zahlreiche andere Entzündungsfaktoren, wie zum Beispiel TNF-alpha und Interleukine. 

… gemeinsame Therapie 

Übergewicht wirkt dadurch auf Herz und Gelenke wie ein Brandbeschleuniger: es verstärkt die mit den Jahren zunehmenden altersbedingten Erkrankungen und begünstigt außerdem eine stille Entzündung. Eine bewusst anti-entzündliche Ernährung mit viel Obst und Gemüse, aber wenig Fleisch, Alkohol, Zucker, etc. in einer dem Kalorienverbrauch angemessenen Menge stellt deshalb für Herz, Gefäße und Gelenke eine optimale Therapie bzw. Vorbeugung dar.    

Wichtig zu wissen: Menschen mit Arthrose - speziell der Kniegelenke - sterben statistisch gesehen früher als Menschen ohne Gelenkprobleme. Eine Forschergruppe der schwedischen Universität Lund überprüfte dies und fand heraus, dass Menschen mit Kniearthrose tatsächlich ein 20 Prozent höheres Risiko haben, an chronischen Herzerkrankungen wie der KHK zu sterben. Der Grund dafür kann ein schädlicher Einfluss der chronischen Gelenkentzündung auf die Gefäße sein, aber laut Experten auch mangelnde Bewegung. 

Tipp: Schmerzende Kniegelenke sollten deshalb, besonders bei KHK, auf keinen Fall dazu führen, auf Bewegung zu verzichten. Fragen Sie gezielt nach speziellen Bewegungsprogrammen bei Arthrose, wenn Sie unter Gelenkproblemen leiden. Gut geeignet ist zum Beispiel Aquasport.

Pro und Contra für eine Therapie mit Hagebuttenpulver 

Die roten Früchte bestimmter Rosenarten, vor allem der Rosa canina, haben in getrockneter, pulverisierter Form offenbar eine positive Wirkung auf die Beschwerden durch Arthrose. Zu den aktiven Inhaltsstoffen von Hagebutten im Nahrungsergänzungsmittel "Hagebuttenpulver" gehört jede Menge Vitamin C, aber auch die Vitamine A, B1 und B2, Mineral- und Spurenelemente sowie der Radikalfänger Lycopin. Forschende der Charité Berlin haben überprüft, wie wirksam die Einnahme ist. 

Pro: Nach Auswertung von skandinavischen Studien kamen sie zunächst zu dem Ergebnis, dass die regelmäßige Einnahme von Hagebuttenpulver die Intensität von Schmerzen bei Arthrose und die benötigte Menge an Schmerzmitteln reduzieren kann. Im Vergleich zur Placebogruppe, besserte sich bei zwei Dritteln der Befragten außerdem die Beweglichkeit. Die hilfreich wirkende Substanz ist wohl ein "Galaktolipid", das antientzündlich und antioxidativ wirkt.

Contra: In einer eigenen, kleineren Studie der Charité hatte die Einnahme von 10,5 g Hagebuttenpulver über 28 Tage aber keinen Einfluss auf den Entzündungsparameter CRP, die Aktivität von antioxidativen Enzymen und die Beschwerden bei Arthrose.

Das bedeutet für Sie: Die Einnahme eines Nahrungsergänzungsmittels mit Hagebuttenpulver muss aus eigener Tasche bezahlt werden, da die aktuelle Datenlage zu keinem einheitlichen Ergebnis kommt. Dennoch kann diese pflanzliche Therapie gerade für Menschen mit koronarer Herzerkrankung eine gute Alternative sein, fast nebenwirkungsfrei die Beschwerden einer Arthrose zu behandeln. Menschen, die diese Therapie nutzen, starten über 3-4 Monate mit 5-10 g pro Tag, eingenommen mit ausreichend Flüssigkeit und zur Sicherheit mit Abstand zu anderen Medikamenten. Anschließend wird die Dosis deutlich reduziert.