Corona-Survival-Guide: Tipps für das Zusammenleben
Ob als Paar, als Familie oder als WG: Unser Zusammenleben wird im Moment auf eine harte Probe gestellt. Doch wie lässt sich die coronabedingte Zwangsnähe erfolgreich meistern?

Homeoffice, Kontaktbeschränkungen und womöglich noch mit kleinen Kindern daheim - die Corona-Pandemie hat unseren Alltag gehörig umgekrempelt. Viele Menschen verbringen gerade viel mehr Zeit in den eigenen vier Wänden als sonst. Eine echte Belastungsprobe für das Zusammenleben. Denn ganz gleich, ob es sich dabei um die eigene Familie, den Partner oder eine Wohngemeinschaft mit Freunden handelt: Ohne Freiräume stellt sich früher oder später Lagerkoller ein. Da kommt es vor, dass man gereizter reagiert als sonst und schneller in Streit gerät. Hier kommen Tipps und Ideen, wie sich der Corona-Alltag besser meistern lässt.
Klare Strukturen festlegen
Corona ist eine Ausnahmesituation - und wird vorbeigehen. Doch bis es soweit ist, werden wir uns immer wieder an neue Bedingungen anpassen müssen. Je nach Infektionsrate verändern sich eben auch die Einschränkungen. Das hat natürlich zur Folge, dass die normalen Alltagsrituale nicht immer greifen. Jetzt ist es ganz wichtig, dass im Mikrokosmos "Zuhause" neue Strukturen geschaffen werden, die den Tagesablauf einerseits neu definieren und andererseits auch für emotionale Stabilität sorgen.
Jetzt ist es ganz wichtig, dass im Mikrokosmos "Zuhause" neue Strukturen geschaffen werden, die den Tagesablauf einerseits neu definieren und andererseits auch für emotionale Stabilität sorgen.
Denn festgelegte Abläufe helfen dabei, ein Stückchen Normalität zu bewahren. Schaffen Sie Tatsachen und erstellen Sie gemeinsam einen Plan für das Zusammenleben. Hier werden Aufgaben verteilt, aber auch beispielsweise Zeiten für gemeinsame Mahlzeiten festgelegt.
Freiräume schaffen
Gar nicht so leicht, aber umso wichtiger: Abstand gewinnen. Denn egal, wie sehr man die Menschen auch mag, mit denen man zusammenwohnt: Wer rund um die Uhr aufeinander hockt, geht sich irgendwann auf die Nerven. Eine gute Planung und gemeinsame Absprachen sind jetzt das A und O. Das bedeutet im Klartext die eigene Privatsphäre zu schützen und die des anderen zu respektieren. Das gilt auch für Paar-Beziehungen. Bewusste Freiräume und Momente der Distanz sorgen dafür, dass man einander vermissen und sich selbst reflektieren kann. Bieten die eigenen vier Wände zu wenig Möglichkeiten, kann auch ein ausgedehnter Spaziergang helfen, Zeit für sich selbst zu haben und etwas Abstand zu gewinnen.
Regeln für das Zusammenleben finden
Damit es nicht früher oder später in Chaos oder Streit endet, verlangt das Zusammenleben ein gewisses Maß an Regeln. Und das gilt seit der Corona-Pandemie umso mehr. Dabei geht es nicht nur um gemeinsame Ordnung oder den Haushalt, sondern auch um Corona-Maßnahmen. Mit allen Haushaltsmitgliedern sollte festgelegt werden, wie viel Risiko man sich gemeinsam aussetzen möchte. Was ist mit externen Besuchern? Welche Hygienevorschriften sollten gelten, damit sich jeder wohlfühlt? Bei den Absprachen ist es wichtig, auf eine gute Balance zu achten, damit der Alltag nicht von der Angst vor dem Coronavirus bestimmt wird. Das schlägt nämlich nicht nur auf die Stimmung, sondern verunsichert auch ganz schön.
Verabredete Leichtigkeit
Gerade zu schweren und ernsten Zeiten ist ein Ausgleich unerlässlich: Gemeinsam Spaß zu haben, sorgt nicht nur für gute Laune, sondern hilft auch, beim Dampfablassen. Ob Spieleabend, Filmemarathon, zusammen tanzen, spazieren gehen oder einfach nur ein bisschen Quatsch machen - es ist so befreiend zusammen zu lachen und aktiv Zeit miteinander zu verbringen. Um es mit den Worten des Psychiaters Viktor Frankl zu sagen: "Der Humor ist eine Waffe der Seele im Kampf um ihre Selbsterhaltung."
Verständnis zeigen
Die Pandemie ist eine enorme Belastung für alle: Neben der Angst um die eigene Gesundheit, mischen sich auch Existenzängste, Einsamkeit und Überforderungsgefühle. Jeder befindet sich gerade in einer Ausnahmesituation - auch Kinder . Umso mehr sollten wir jetzt aufeinander Acht geben, Verständnis zeigen und nicht alles auf die Goldwaage legen. Wichtiger Tipp für Eltern: Setzen Sie sich gemeinsam mit dem Nachwuchs hin und versuchen Sie ihm so kindgerecht wie möglich die aktuelle Situation zu erklären. Dabei können Sie auch mögliche Sorgen des Kindes ansprechen und gezielt darauf eingehen.
Wichtiger Tipp für Eltern: Setzen Sie sich gemeinsam mit dem Nachwuchs hin und versuchen Sie ihm so kindgerecht wie möglich die aktuelle Situation zu erklären.
Hilfe holen
Es ist völlig normal in diesen Zeiten angespannt, ängstlicher und dünnhäutiger zu sein. Wer aber den Eindruck hat, unter ständiger Überforderung, Angstzuständen, starkem Stress oder ausgeprägter Niedergeschlagenheit leidet, sollte sich nicht davor scheuen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Für Mitbewohner, Familienmitglieder und Lebenspartner gilt: sich informieren und den Betroffenen so gut es geht zu unterstützen.