Corona-Warn-App: Millionen nutzen sie bereits (1/3)
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Seit Mitte Juni 2020 steht die Corona-Warn-App zum Herunterladen in den App Stores zur Verfügung. Viele Millionen Mal wurde sie bereits aufs Smartphone geladen. Sie soll dabei helfen, Corona-Infektionsketten frühzeitig zu erkennen und zu durchbrechen. Die Bundesregierung setzt auf die freiwillige Nutzung der App.
So soll die App den Kampf gegen Corona unterstützen: App-Nutzer werden darüber informiert, wenn sie sich in der Nähe von Personen aufgehalten haben, die mit dem Coronavirus infiziert sind. Denn schon Tage vor dem Auftreten erster Krankheitssymptome kann man ansteckend sein und das Virus unter Umständen weitergeben. Je früher jemand über sein erhöhtes Infektionsrisiko durch die Nähe zu einer infizierten Person informiert wird, desto schneller kann er darauf reagieren und Schutzmaßnahmen ergreifen. Dazu gehört zum Beispiel, sich schnell testen zu lassen oder sich in Quarantäne zu begeben, um andere vor einer Ansteckung zu schützen.
Die App ist ein sinnvoller Baustein im Kampf gegen die Ausbreitung des Virus. Sie ersetzt natürlich weder Abstands- noch Hygieneregeln.
Anonymität gewährleistet
Wer positiv auf Covid-19 getestet wurde, trägt das freiwillig selbst in die App ein. Um einen Missbrauch zu verhindern, muss dieser Status offiziell bestätigt werden - entweder über einen QR-Code vom Testlabor, oder durch die Eingabe einer TAN. Wenn sich eine Person als infiziert in der App - anonym - registriert hat, erhalten die betroffenen Kontakte einen Hinweis, dass sie sich testen lassen sollen.
Jetzt App herunterladen und mitmachen!
"Die Corona-Warn-App ist ein sinnvoller Baustein im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus. Bei einer Pandemie ist es wichtig, dass nach einer Diagnose alle Personen kontaktiert werden, die sich in der Nähe einer infizierten Person aufgehalten haben. Solch eine engmaschige Nachverfolgung von Kontaktpunkten ist nur mit digitaler Hilfe möglich", erklärt Dr. Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der Techniker Krankenkasse. Dabei sollten die Erwartungen jedoch nicht zu hoch gesteckt werden. Die App könne auch keine Wunder vollbringen und sie ersetze weder Abstands- noch Hygieneregeln. "Wie hoch der Nutzen wirklich ist, muss sich noch zeigen. Wir stehen vor einem großen Experiment. Aber es ist absolut sinnvoll, die Chancen der Digitalisierung für den Kampf gegen Corona zu nutzen", sagt der TK-Chef.
Das Virus einzudämmen, ist ein Teamspiel. Jeder, der die App herunterlädt, hilft dabei.
Die Techniker ruft alle Menschen dazu auf, die App auf ihren Smartphones zu installieren. Datenschutz und Sicherheit sind elementare Voraussetzungen dafür, dass die App in der breiten Bevölkerung angenommen wird. Das dies gewährleistet ist, haben die Entwickler mit der Veröffentlichung des Quellcodes und aller Software-Komponenten der App und der dazugehörigen Server-Infrastruktur offen gelegt.
Nun kommt es darauf an, dass möglichst viele Bundesbürger die App nutzen. Über 25 Millionen Mal wurde sie heruntergeladen (Stand: Juni 2021), das entspricht einem Bevölkerungsanteil von gut 36 Prozent. Wird eine solche App als Teil eines Pandemiekonzeptes inklusive Hygiene, Abstand und Atemschutz eingesetzt, zeigt sie nach Expertenschätzung schon bei einer Nutzungsquote von 15 Prozent einen positiven Effekt bei der Eindämmung von Neuinfektionen. Je mehr Menschen die App nutzen, desto wirkungsvoller ist sie. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn appelliert an die Besitzer von Smartphones: "Das Virus einzudämmen, ist ein Teamspiel. Jeder, der die App herunterlädt, hilft dabei."