Corona - ich mag nicht mehr!
Alles auf Abstand, bloß keinem zu nahe kommen: Die Corona-Krise hat unser Leben auf den Kopf gestellt. Inzwischen sind wir vor allem genervt, frustriert, aber auch ein wenig erschüttert über die Ausmaße der Pandemie. In einer dreiteiligen Serie diskutierten die YouTuber Steven und Rick via Video-Chat mit der Berliner Psychologin Dr. Carina Remmers über Psycho-Hygiene in Corona-Zeiten.

Psychohygiene – Was löst eine Pandemie in uns aus?
Gründlich Hände waschen und Abstand halten – die Hygiene- und Verhaltensregeln in Zeiten von Corona haben die meisten von uns mittlerweile verinnerlicht. Doch wie steht es in solch einer Ausnahmesituation um unsere "psychische Hygiene"?
In der Videoreihe "Psychohygiene statt Krise im Kopf" erklärt die Berliner Psychologin Dr. Carina Remmers im Gespräch mit den Youtubern "Space Frogs" Steve und Rick, was die Corona-Krise bei uns psychisch auslöst, welche Folgen sie für unsere seelische Verfassung haben kann und wie wir unsere mentale Gesundheit in Corona-Zeiten stärken können.
Keine Zuversicht mehr
Besonders häufig wird derzeit über fehlende Energie, Mut- und Kraftlosigkeit geklagt. Denn Corona dominiert mittlerweile den Alltag massiv. Planungen (von Urlaub oder Verabredungen) aber auch Zuversicht in die Zukunft fallen da schwer. Ungewissheit macht nicht nur Angst, sondern lässt uns womöglich auch schlechter schlafen. Ein Teufelskreis, dem man nur schwer wieder entkommt, wenn man nicht ein wenig achtsam mit sich umgeht.
Daher müssen wir uns vor allem auch selbst ein wenig schützen. Dazu Dr. Carina Remmers: "Es ist schon wichtig, dass wir gut informiert sind. Aber der ständige Blick auf Corona-News kann einen regelrecht panisch machen. Ein achtsamer Medienkonsum ist jetzt hilfreich. Vielleicht nur ein- oder zweimal pro Tag die Nachrichten checken und ruhig mal eine Corona-Pause einlegen.". Ebenfalls hilfreich kann es sein, das Prinzip Achtsamkeit zu erlernen. Damit kann es gelingen, negativen Gedanken und Gefühlen sowie Stress im Alltag gesünder zu begegnen. Es lohnt sich, unser Training online einmal auszuprobieren!
Den eigenen Körper achtsam wahrnehmen - mit der Übung "Body Scan".
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Mit Achtsamkeit zu mehr Entspannung
Kontaktverbote, Ausgangsbeschränkungen, abgesperrte Stadtgrenzen - was löst die Corona-Pandemie in unserer Psyche aus? Panik, Angst, Empörung oder Wut - die Emotionen und Reaktionen fallen ganz unterschiedlich aus. Dr. Carina Remmers gibt in Folge 1 dieser Videoreihe einen Überblick darüber, was Corona mit unserer Psyche macht.
Die Routine fehlt
Plötzlich nur noch Homeoffice, keine Freunde mehr treffen, alle großen Feiern abgesagt! Vielen von uns fehlt die tägliche Routine und der Kontakt zu anderen. Da kann einem schon mal die Decke auf den Kopf fallen. "Das ist für viele ein regelrechtes Schockerlebnis und eine riesige Belastung. Wir passen uns zwar an so eine Ausnahmesituation an, aber es werden auch eine ganze Reihe von Emotionen losgetreten", sagt Dr. Carina Remmers im Video. Und die sind durchaus ansteckend. Die Furcht vor dem Notstand lässt zum Beispiel viele Leute "hamstern" - laut der Berliner Psychologin ein Versuch, wieder Kontrolle über das eigene Leben zu bekommen.
Die Unsicherheit aushalten
Jeder von uns tickt anders - das gilt auch für unsere Reaktionen auf die Corona-Krise. Wie wir auf die aktuelle Lage reagieren, hängt von unserer "inneren Architektur" und unserer aktuellen Lebenssituation ab. Wann hat der ganze Spuk ein Ende? Dr. Carina Remmers: "Die größte Herausforderung ist es gerade, die Unsicherheit auszuhalten."
Psychohygiene – Wie stärke ich meine mentale Gesundheit in der Krise?
Social Distancing ist wichtig, um die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen - es kann sich aber auch auf unsere Psyche negativ auswirken.
Empfundene Einsamkeit kann depressiv machen und unser Immunsystem schwächen. Gerade an Feiertagen halten wir uns gerne an familiäre Rituale. Doch in diesem Jahr ist alles anders. Corona macht uns auch über die Feiertage oder bei anderen Familien-Events einen Strich durch die Rechnung. Dr. Carina Remmers, klinische Psychologin und Psychotherapeutin aus Berlin, sagt in der zweiten Folge der Videoreihe "Psycho-Hygiene statt Krise im Kopf", welche Folgen die Pandemie auf unsere Psyche haben kann.
Aktuelles zur Corona-Krise
Morgens nicht aus dem Bett kommen, sich über nichts mehr freuen können, Unruhe oder Schlaflosigkeit - ist das noch normal, oder ist professionelle Hilfe nötig? Halten solche Symptome länger an und verschwinden nicht von allein, "dann sollte man etwas unternehmen", sagt Dr. Carina Remmers. Der TK-DepressionsCoach unterstützt zum Beispiel TK-Versicherte, die unter depressiven Verstimmungen leiden.
Tipps gegen den Lagerkoller
Doch Corona macht nicht nur einsam. Auch in vielen Paar-Beziehungen und Familien birgt das oft ungewohnte ständige Zusammensein ein erhöhtes Konfliktpotenzial. Dr. Carina Remmers gibt Tipps, wie wir Streit in den eigenen vier Wänden aus dem Weg gehen können.
Psychohygiene – Welche Folgen hat die Pandemie auf unsere Psyche?