You can also use our website in English -

change to English version

Welche Beschwerden macht ein Darmverschluss?

Die Beschwerden beim Darmverschluss unterscheiden sich je nach Ursache und Lage im Darmverlauf. Typisch sind:

  • aufgetriebener, geblähter Bauch
  • heftige, krampfartige Bauchschmerzen
  • weder Kot- noch Darmwindabgang möglich
  • Aufstoßen, Übelkeit 
  • Erbrechen, bei Dickdarmverschluss auch Erbrechen von Kot
  • eventuell Fieber und schneller Puls 

Untersuchungen im Krankenhaus

Ein Darmverschluss kann lebensbedrohlich sein, daher ist eine sofortige stationäre Aufnahme erforderlich.

Wichtige Hinweise geben dem Arzt die typischen Beschwerden. Zudem erfragt er die Krankheitsgeschichte. So erfährt er zum Beispiel von vorausgegangenen Bauchoperationen, Allgemeinerkrankungen wie Diabetes mellitus, Behandlung mit Opioid-Schmerzmitteln und Ähnlichem.

Bei der körperlichen Untersuchung prüft der Arzt, ob prallgefüllte Darmschlingen tastbar sind und ob der Bauch hart, schmerzhaft und abwehrgespannt ist. Mit dem Stethoskop kann er im Abschnitt vor einem mechanischen Darmverschluss zu Beginn sehr rege Darmgeräusche wahrnehmen. Ist der Darm gelähmt, herrscht dagegen eine charakteristische absolute Stille im Bauch.

Zur weiteren Untersuchung werden Ultraschall, Röntgenaufnahmen und Blutuntersuchungen durchgeführt. Zum Teil dienen diese Untersuchungen auch schon der Operationsvorbereitung.
Eine Computertomografie mit Kontrastmittel kann zuverlässig Auskunft über den Umfang des Darmverschlusses, seine genaue Lage und den Auslöser geben. Manchmal klärt sich die Ursache aber auch erst während der Operation.

Von Einlauf bis OP: Behandlungsmöglichkeiten 

Bei einem Darmverschluss werden Flüssigkeit und gegebenenfalls Elektrolyte über einen Tropf gegeben. Auch eine Schmerztherapie wird rasch begonnen. Um den Magen-Darm-Trakt zu entlasten, kann eine Magensonde gelegt werden. Liegen Entzündungen vor, werden Antibiotika verabreicht.

Gelingt es nicht, den Darmverschluss allein durch Medikamente oder Einläufe zu lösen, wird meist operiert. Dabei können Teile des Darms herausgenommen werden, um zum Beispiel Tumore zu entfernen. Manchmal muss vorübergehend oder dauerhaft ein künstlicher Darmausgang gelegt werden. 

Nach der Operation wird der Patient in der Regel über einen Tropf ernährt, bis die Darmbeweglichkeit wiederhergestellt ist, der Betroffene also seinen ersten Stuhlgang hatte.

Ursachen für einen Darmverschluss

Von einem mechanischen Ileus sprechen Ärzte, wenn der Verschluss durch ein Hindernis im Darm bewirkt wird. Das können narbige Verwachsungen des Darms nach einer Operation, ein Fremdkörper, ein Kotstein oder ein Tumor sein. Auch angeborene Darmfehlbildungen können bei Neugeborenen einen Darmverschluss auslösen. Stockt die Darmtätigkeit aufgrund einer Lähmung, wird das medizinisch als funktioneller oder paralytischer Ileus bezeichnet. Eine solche Lähmung wird häufig durch Darmverhalten nach einer Operation, Medikamente wie Opioide, eine Vergiftung, eine Entzündung oder eine andere Erkrankung wie Diabetes mellitus ausgelöst.

Einem Darmverschluss vorbeugen

Sie selbst können viel für Ihre Darmgesundheit tun und damit auch Ihr Risiko für einen Ileus senken:

Essen Sie täglich reichlich Gemüse sowie Obst und bevorzugen Sie Vollkornprodukte. Eine ballaststoffreiche Ernährung bringt Ihren Darm in Schwung. 

Trinken Sie ausreichend: etwa 1,5 bis 2 Liter pro Tag. Greifen Sie möglichst zu stillem Wasser oder Saftschorlen mit maximal einem Teil Saft und mindestens zwei Teilen Wasser.

Bewegen Sie sich regelmäßig. Schon ein täglicher Verdauungsspaziergang von etwa 20 Minuten kann Ihren Darm effektiv bei seiner Arbeit unterstützen.

Nach einer Bauchoperation können sich Verwachsungen im Bauchraum bilden. Leiden Sie nach einer Darmoperation unter heftigen Bauchschmerzen und bleibt der Stuhlgang aus, sollten Sie umgehend Ihren Arzt konsultieren.

Gehen Sie zur Darmkrebsfrüherkennung. Die häufigste Ursache eines Dickdarmverschlusses ist ein Tumor. Bei einer Darmspiegelung können mögliche Veränderungen frühzeitig erkannt und behandelt werden.

Lassen Sie einen Bauchwandbruch (med.: Hernie) behandeln. So vermeiden Sie, dass sich hier eine Darmschlinge einklemmen kann.