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Kommunikation auf Augenhöhe

Wie werde ich wieder gesund? Was sind meine Therapieoptionen? Welche Vor- und Nachteile hat eine bestimmte Therapie? Beim Arztbesuch finden Fragen, die für Patientinnen und Patienten wichtig sind, oftmals nicht genügend Raum. Immer mehr Betroffene wünschen sich jedoch, über ihre Behandlung mitentscheiden zu dürfen. Damit eine gleichberechtigte Kommunikation zwischen den beiden Parteien gelingt, müssen Patientinnen und Patienten zu kompetenten Entscheidungsträgern werden, die auf Augenhöhe mit dem ärztlichen Personal kommunizieren. Das dahinterstehende Konzept heißt Shared Decision Making (SDM) - oder auf Deutsch: partizipative Entscheidungsfindung (PEF).

Shared Deci­sion Making am UKSH: Share to Care

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TK-Behandlungsangebot - so nehmen Sie teil

Shared Decision Making - gemeinsam die beste Therapie finden ist ein spezielles Versorgungsangebot der TK in Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH). Das Angebot gilt sowohl für stationäre als auch für ambulante Behandlungen am UKSH Kiel und Lübeck und ist bundesweit zugänglich. 

Sie möchten mitmachen und ebenfalls von einer besseren Behandlungsqualität profitieren? Unterschreiben Sie während des Aufnahmegesprächs am UKSH die "Teilnahmeerklärung zur Besonderen Versorgung". Ihre Teilnahme am Behandlungsangebot beginnt mit Ihrer Einschreibung und gilt bis zum 30.06.2024 für alle Behandlungen am UKSH. 

Weiterführende Informationen und Kontakte finden Sie unter der Rubrik " Gesundheit besser verstehen ".

Zusammenarbeit mit dem UKSH

Unser TK-Behandlungsangebot beruht auf dem Innovationsfonds-Projekt Share to Care, das vom Universitätsklinikum Schleswig-Holstein ins Leben gerufen wurde. Zusammen mit dem UKSH verfolgen wir das Ziel, SDM für möglichst viele Patientinnen und Patienten zugänglich zu machen. Das Projekt basiert auf insgesamt vier Bausteinen:

  • Ärztetraining: Im Rahmen von Online-Trainings wird Ärztinnen und Ärzten Grundlagenwissen zu SDM vermittelt. Anschließend nehmen sie reale Entscheidungsgespräche auf, um ihre Kenntnisse zu festigen und um Feedback mit Verbesserungsvorschlägen zu erhalten.
  • Pflegequalifizierung: Teilnehmende Pflegekräfte absolvieren eine Schulung zum Decision Coach oder zur Entscheidungsbegleitung, um Patientinnen und Patienten bei der aktiven Entscheidungsfindung zu unterstützen.
  • Patientenaktivierung: Wie sich Patientinnen und Patienten konkret an Therapieentscheidungen beteiligen können, lernen sie im Modul "Patientenaktivierung".
  • Evidenzbasierte Entscheidungshilfen: Die Online-Entscheidungshilfen informieren Patientinnen und Patienten umfassend über ihre Erkrankung und mögliche Handlungsmöglichkeiten.

Entscheidungsprozess: Sie selbst stehen im Mittelpunkt

Um als Patientin oder Patient über therapeutische oder diagnostische Maßnahmen mitentscheiden zu können, werden Sie mittels Online-Entscheidungshilfen über Ihre Erkrankung sowie über Diagnose- und Therapiemöglichkeiten aufgeklärt. Anschließend durchlaufen Sie zusammen mit Ihrem Behandlungsteam einen Entscheidungsprozess, bei dem Sie unter anderem folgende Fragen diskutieren:

  • Welche Behandlungsmöglichkeiten, inklusive Beobachten und Abwarten, habe ich?
  • Was sind die jeweiligen Vor- und Nachteile dieser Möglichkeiten?
  • Wie wahrscheinlich ist es, dass diese Vor- und Nachteile bei mir auftreten?

Wichtig ist, dass alle Parteien sämtliche relevanten Informationen untereinander austauschen. Nur so kann am Ende eine Entscheidung getroffen werden, die sowohl medizinische Belange als auch Ihre persönlichen Umstände und Wünsche in den Mittelpunkt stellt.

Viele Therapievorteile - dank SDM

Eine gute Arzt-Patienten-Kommunikation, mehr Teilhabe und einen Wissensgewinn für Patientinnen und Patienten wie auch für das ärztliche Personal: Längst ist belegt, dass SDM zahlreiche positive Effekte mit sich bringt. So sind Patientinnen und Patienten, die bei ihrer Therapie mitreden können, in der Regel von der gemeinsam getroffenen Entscheidung auch stärker überzeugt. Zudem zeigen sie mehr Therapietreue, folgen ärztlichen Empfehlungen stärker und sind eher in der Lage, Unwägbarkeiten in der Behandlung anzunehmen. SDM trägt außerdem dazu bei, dass weniger Komplikationen im Krankheitsverlauf auftreten.

Weniger Behandlungsfehler, mehr Patientensicherheit

Dass die gemeinsame Entscheidungsfindung von Patientinnen und Patienten und dem ärztlichen Personal auch die Patientensicherheit verbessert, zeigt das aktuelle Projekt Share to Care. Behandlungsfehler, die auf Aufklärungs- und Informationsmängeln beruhen, lassen sich mittels SDM vermeiden. Das erhöht nicht nur die Behandlungsqualität und -sicherheit: Durch die verbesserte Kommunikation mit Patientinnen und Patienten kommt es auch seltener zu Über-, Unter- und Fehlversorgungen. Indem Kommunikationsdefizite aus dem Weg geräumt werden, reduzieren sich darüber hinaus auch Haftungsrisiken für das Gesundheitspersonal. Damit wird SDM zum wirksamen Schlüssel sowohl für die Patientensicherheit als auch für die Bedarfsgerechtigkeit.