You can also use our website in English -

change to English version

Impfungen mit Totimpfstoffen - wie etwa gegen Tetanus (Wundstarrkrampf), Influenza (Grippe) sowie Hepatitis A und B - sind während einer Schwangerschaft erlaubt. Eine geplante Schwangerschaft muss wegen dieser Impfungen auch nicht verschoben werden. Im ersten Drittel der Schwangerschaft sollten allerdings möglichst nur dringend notwendige Impfungen durchgeführt werden.

Anders sieht es bei Impfungen mit einem Lebendimpfstoff, wie zum Beispiel gegen Röteln oder Varizellen (Windpocken), aus. Eine Schwangerschaft darf hierbei nicht vorliegen und in den folgenden drei Monaten sollte möglichst effektiv verhütet werden. Die versehentliche Impfung ist allerdings kein Grund für einen Schwangerschaftsabbruch.

Stillen ist generell keine Kontraindikation bei Impfungen. Trotzdem sollte der Arzt generell auf die Fachinformationen achten.

Kinder und Jugendliche

Auch scheinbar "harmlose" Kinderkrankheiten wie zum Beispiel Masern oder Mumps können schwerwiegende Folgen haben.

Deshalb sollte bei Kindern auf einen rechtzeitigen Impfschutz geachtet werden. Bei unvollständigem Impfschutz sollten die Impfungen vervollständigt werden.

Für einige Impfungen, wie zum Beispiel gegen Masern, Mumps und Röteln, existieren sogenannte Kombinationsimpfstoffe, mit denen eine Impfung gegen mehrere Krankheiten möglich ist. Diese Impfstoffe sind gut verträglich und verringern die Anzahl der Injektionen.

Was ist mit der Corona-Impfung für Kinder?

Eine Corona-Schutzimpfung bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren ohne Vorerkrankungen empfiehlt die STIKO ausdrücklich nicht. Auch wenn die Impfpriorisierung am 7. Juni aufgehoben wurde. Momentan wird die Corona-Schutzimpfung in Deutschland seitens der Ständigen Impfkommission des Robert Koch-Instituts nur für Kinder und Jugendliche mit bestimmten Vorerkrankungen empfohlen.

Diese Empfehlung bezieht sich ausschließlich auf eine Impfung mit dem mRNA-Präparat von Biontech/ Pfizer, mit dem Handelsnamen Comirnaty. Ein erhöhtes Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf ist gegeben, wenn Kinder und Jugendliche beispielsweise an Erkrankungen des Immunsystems leiden, Fettleibigkeit oder eine ausgeprägte Herzschwäche besteht; Bluthochdruck, Lungenerkrankungen, eine Einschränkung der Nierenfunktion, chronische Erkrankungen des Nervensystems oder bösartige Tumorerkrankungen sind ebenfalls Vorerkrankungen, die eine Impfung für Kinder und Jugendliche rechtfertigen. Ob ein Kind geimpft wird, sollten Eltern und Kinder grundsätzlich gemeinsam mit dem Arzt oder der Ärztin individuell abwägen. Neben Vorerkrankungen des Kindes können zum Beispiel auch Risikofaktoren von Angehörigen oder die individuelle Lebenssituation eine Rolle spielen.

In jeder Klasse zwei Kinder ungenügend geimpft

In jeder Klasse mit 28 Schülern sitzen statistisch gesehen mindestens zwei Kinder, die nicht ausreichend geimpft sind. Zu diesem Ergebnis kommt eine Forsa-Umfrage im Auftrag der TK.

Die Gründe: Acht von zehn Eltern, deren Kinder nicht alle Schutzimpfungen erhalten haben, gaben in der TK-Umfrage an, dass sie einige davon für unnötig hielten. Drei Viertel von ihnen haben Angst vor Impfschäden und Nebenwirkungen. Und fast die Hälfte war der Meinung, dass die sogenannten "Kinderkrankheiten" das Immunsystem stärken.

TK-Impfexperte Maik Findeisen hält dagegen: "Die Impfungen schützen Babys und Kleinkinder vor Infektionen, an denen sie häufig deutlich schwerer erkranken als ältere Kinder oder Erwachsene." Zudem seien die modernen Impfstoffe gut verträglich, Nebenwirkungen träten nur in seltenen Fällen auf. Auch Mehrfachimpfungen mit bis zu sechs Impfstoffen stellten laut Findeisen grundsätzlich kein Problem dar. "Deshalb ist es wichtig, möglichst früh mit dem Aufbau des Impfschutzes gegen Tetanus, Hepatitis B und Co. zu beginnen", empfiehlt Findeisen. Diese Grundimmunisierung sollte, so Findeisen, unmittelbar nach Ende des zweiten Lebensmonats beginnen und im Alter von 14 Monaten abgeschlossen sein. Findeisen: "Dann können Eltern sicher sein, dass ihr Kind ausreichend geschützt ist." Der Schutz hält bei einigen Impfungen ein Leben lang, bei anderen muss er auch im Erwachsenenalter noch aufgefrischt werden. Dies gilt besonders für die Tetanus- und Diphtherie-Impfung.

Immunsystem der Kleinen nicht überfordert

Manche Eltern fürchten auch, dass die von der Ständigen Impfkommission (STIKO) des Robert-Koch-Instituts empfohlenen Impfungen das Immunsystem ihres Babys überfordern. "Die Sorge ist unbegründet", gibt Findeisen jedoch auch hier Entwarnung. Die Impfung stärke das Immunsystem des Neugeborenen, das sich ab der Geburt generell mit einer Vielzahl von Keimen auseinandersetzen muss.

Generell gilt: Eltern sollten sich über die Verantwortung, die sie hier gegenüber ihren Kindern haben, bewusst sein und sich gut informieren, bevor sie ihre Entscheidung pro oder contra Impfen fällen.

Erwachsene

Bei den meisten Impfungen reicht eine Grundimmunisierung im Kindes- und Jugendalter aus.

Ein ausreichender Impfschutz gegen Tetanus (Wundstarrkrampf), Diphtherie und Poliomyelitis (Kinderlähmung) ist auch für Erwachsene wichtig. Nach einer Grundimmunisierung sind bei Tetanus und Diphtherie alle zehn Jahre Auffrischimpfungen erforderlich, um den Impfschutz zu erhalten.

Für Erwachsene über 60 Jahren empfiehlt die Ständige Impfkommission außerdem Impfungen gegen Pneumokokken und Influenza.