Herzschwäche vorbeugen
Die Koronare Herzerkrankung gilt als häufigste Ursache für eine Herzschwäche, aber es gibt auch noch andere Faktoren, wie Rauchen und erhöhtes Cholesterin. Wie stark diese beeinflussbaren Risikofaktoren das Herz in seiner Leistung schwächen, zeigt jetzt eine aktuelle Studie am Deutschen Zentrum für Herzinsuffizienz. Wer gegensteuert und gesünder lebt, entlastet sein Herz deutlich und beugt vor.
Damit Ihr Herz optimal funktioniert, muss es bei jedem Herzschlag kraftvoll und koordiniert pumpen. Wird der Herzmuskel aber durch eine Koronare Herzerkrankung schlechter durchblutet, schwächt dies die Pumpkraft. Dies kann mit der Zeit und ohne Behandlung zu einer dauerhaften Herzschwäche führen, eine Folgeerkrankung, die als "Herzinsuffizienz" bezeichnet wird. Soweit sollten Sie es nicht kommen lassen. Ein Forschungsteam hat jetzt weitere Risikofaktoren für eine Herzschwäche nachgewiesen, die Sie gut beeinflussen können.
Forschung zeigt neue Wege
Am Deutschen Zentrum für Herzinsuffizienz (DHI) haben Forschende in einer aktuellen Studie anhand von Ultraschalltests nachgewiesen, wie sehr bekannte Risikofaktoren die Funktion und Leistung des Herzens beeinflussen. Die Ergebnisse machen deutlich, wie Menschen mit einer koronaren Herzerkrankung ihr Herz gezielt entlasten und unterstützen können.
Wichtig zu wissen: Ein gesunder Herzmuskel arbeitet effektiv und zugleich ökonomisch, während ein geschwächtes Herz beim Pumpen mehr Energie verbraucht als nötig. Durch die neue Berechnung von Ultraschallbildern am DZHI wird jetzt zum ersten Mal sichtbar, wann das Herz im Verlauf der Herzaktion effektiv pumpt oder nicht und wie hoch der Anteil an unwirksamer Herzarbeit ausfällt.
Herzinsuffizienz-Studie: Diese Risikofaktoren schwächen das Herz
In der STAAB-Studie untersuchen Forschende die Herzgesundheit von 5000 Männern und Frauen zwischen 30 und 79 Jahren. Dabei wurde mehrfach ein Herz-Ultraschall ("Herz-Echo") durchgeführt, die wichtigste Methode, um die Herzleistung und Bewegung des Herzmuskels zu prüfen. In einer zusätzlichen Analyse der Daten wurden nun 1929 Ultraschallbilder mit Hilfe von "pressure-stain-loops" neu berechnet und überprüft, welche individuellen Risikofaktoren jeweils vorliegen.
Ergebnis: Die untersuchten Risikofaktoren beeinflussen die Funktion und Leistung des Herzens so, dass es schlechter arbeitet und trotzdem mehr Energie aufwenden muss. Am deutlichsten war dieser Zusammenhang für Bluthochdruck über 140/90 mmHg oder wenn Blutdrucksenker eingenommen werden. Aber auch starkes Übergewicht, Diabetes, Rauchen und Fettstoffwechselstörungen schwächen das Herz (LDL-Cholesterin über 190 mg/Deziliter oder cholesterinsenkende Therapie).
Fazit: Warum und wie diese Faktoren das Herz schwächen, lässt sich mit diesem Studien-Design nicht erklären. Aber offenbar stören sie ein optimales Zusammenspiel von elektrischen Impulsen, Pumpleistung und dem Funktionieren der Herzklappen.
So können Sie Ihr Herz unterstützen
Mit KHK können Sie Ihr Herz entlasten und damit stärken, indem sie das Rauchen aufgeben, Ihr Gewicht normalisieren und erhöhte Cholesterin-Werte senken. Das "Rundum-Schutzpaket" für Ihr Herz besteht aus drei Faktoren, die nachweislich am besten in Kombination wirken:
Schutzfaktor 1
Sport und Bewegung steuern wichtige Reparaturmechanismen im gesamten Körper, sie bauen Cholesterin ab und senken den Blutdruck. Außerdem hebt es die Stimmung, wenn man sich allein oder in Gemeinschaft mit anderen Menschen bewegt, zum Beispiel in einer Herzsportgruppe. Körperlich aktiv sein gilt deshalb als eine der wichtigsten Maßnahmen, die Gesundheit zu erhalten.
Schutzfaktor 2
Eine ausgewogene, fleisch- bzw. fettarme Ernährung mit einem hohen Anteil an Vollkornprodukten hilft Ihnen dabei, ein normales Gewicht zu behalten und es stabilisiert den Stoffwechsel, so dass der Blutzucker weniger stark ansteigt. Zugleich senkt diese Ernährungsweise Ihre Cholesterin- und Blutdruckwerte.
Schutzfaktor 3
Verzichten Sie so gut es geht auf "Genussgifte", denn sie schwächen das Herz besonders. Dazu gehört Alkohol, aber vor allem auch Nikotin. Aber Sie müssen nicht auf alles verzichten, ein gesunder Genuss geringer Mengen Alkohol ist in der Regel weiterhin erlaubt und lässt sich lernen. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung bietet hierzu kostenlose Materialien sowie Online-Kurse zur Raucherentwöhnung an.