Wie fühlt es sich eigentlich an, ein Leben zu retten?
Ein Unfall auf der Autobahn, ein Sturz im Treppenhaus oder ein Herzinfarkt im Fitness-Studio: Jeder kann schnell in die Situation kommen, bei einem Notfall helfen zu müssen.
Viele Menschen sind oft erst einmal überfordert, unsicher und haben Angst, etwas verkehrt zu machen. Doch im Notfall das Richtige zu tun, ist total einfach - es kostet zwar Mut, fühlt sich dafür aber auch wirklich gut an.
Lebensretter kann jeder werden
In Deutschland dauert es meist nur wenige Minuten vom Notruf bei der Rettungsdienst-Leitstelle bis zum Eintreffen des Rettungswagens. Doch diese Minuten können entscheidend sein, ob ein Mensch zum Beispiel einen Herzinfarkt oder einen Unfall überlebt. Deshalb ist es so wichtig, dass Ersthelferinnen und Ersthelfer nicht nur auf die medizinischen Profis warten, sondern zwischenzeitlich selber sofort aktiv werden. Nur Mut, das kann jeder - und Angst vor Fehlern muss niemand haben.
Wie wichtig es ist, sofort Erste Hilfe zu leisten, zeigt die Geschichte von Helga und ihrem Mann. Die beiden waren mit ihrem Hund an der Elbe unterwegs und warfen ihrem Vierbeiner immer wieder einen Ball in den Fluss. Als der Ball zu weit flog und der Hund ihn nicht mehr holen wollte, ging Helgas Mann ins Wasser und innerhalb kürzester Zeit unter.
Helga
Helga alarmierte weitere Spaziergänger, bat sie darum, den Notarzt zu rufen und machte sich dann sofort selbst auf den Weg ins Wasser. Sie schaffte es tatsächlich, ihren Mann aus der Elbe zu ziehen. Er war bewusstlos, hatte Wasser, Schlamm, Dreck und Blätter verschluckt.
Zurück an Land begann Helga sofort mit der Herzdruckmassage . Eine Passantin unterstützte sie dabei. Kurz darauf kam schon das Rettungsteam und hat Helgas Mann intensivmedizinisch vor Ort behandelt. Helgas Mann konnte wiederbelebt werden und hat ohne Folgeschäden überlebt. Geschafft hat er das nur, weil Helga so beherzt und so schnell eingegriffen hat.
Für den Ernstfall proben
Mit unserer interaktiven Virtual-Reality-App TK-RescueMe können Sie die Herzdruckmassage im 360° Modus üben.
TK-RescueMe
Keine Angst vor Fehlern
Ohne langes Nachdenken intuitiv das Richtige getan hat auch Benjamin. Bei einem Amateur-Fußballspiel stürzte einer seiner Mitspieler nach einem Kopfball so schwer, dass er bewusstlos auf dem Platz liegen blieb. Benjamin lief sofort zu seinem Mitspieler, der nicht ansprechbar war. Benjamin kontrollierte Atmung und Puls. Beides war zum Glück deutlich spürbar noch vorhanden. Daher brachte Benjamin den Team-Kollegen in die stabile Seitenlage und sorgte dafür, dass der Notarzt alarmiert wird.
Benjamin
Benjamin sprach seinen Mitspieler in der stabilen Seitenlage immer wieder an, kniff ihn in den Arm und rüttelte ihn ganz vorsichtig. Nach einigen Minuten erwachte dieser tatsächlich aus seiner Bewusstlosigkeit, war aber völlig orientierungslos. Benjamin sorgte dafür, dass sein Mitspieler ruhig liegen blieb, bis der Rettungswagen da war und der Notarzt übernahm.
Benjamin hat in diesen Minuten komplett aus dem Bauch heraus gehandelt und überhaupt nicht darüber nachgedacht, ob er etwas verkehrt machen könnte. Damit hat er alles richtig gemacht und seinen Mitspieler vor schlimmeren Folgen seines Sturzes bewahrt.
Safety first
Plötzlich in einem Notfall zu helfen - das ist eine enorme Herausforderung. Ersthelferinnen und Ersthelfer sollten dabei nie ihre eigene Sicherheit vergessen. Dazu gehört, das Umfeld zu überprüfen und beispielsweise eine Unfallstelle per Warndreieck abzusichern.
Erst danach beginnt die eigentliche Erste Hilfe: Die betroffenen Menschen ansprechen, falls möglich abklären, was passiert ist und den Rettungsdienst alarmieren. Bewusstlose, die noch atmen, müssen in die stabile Seitenlage gebracht werden. Hat die Atmung ausgesetzt, muss sofort mit der Wiederbelebung per Herzdruckmassage begonnen werden. Hat man diesen "Ablaufplan" im Hinterkopf, ist das Helfen tatsächlich viel, viel leichter.