Papierlos in die Zukunft
Im Berliner Paulinenkrankenhaus, einer internistischen Spezialklinik für herzchirurgische Nachsorge, hat die Zukunft bereits begonnen. Komplett digital ist dort verfügbar, was Patienten bestmögliche Behandlung garantiert: Vom zentralen Monitoring im gesamten Haus, über ein elektronisches Medikationsprogramm, der Behandlung mit besonderer infektiologischer Expertise bis hin zum Entlass-Management mit papierloser Reha-Beantragung.
Mobile Visitewagen - ausgerüstet mit Laptops oder PCs - sind auf den Fluren des Paulinenkrankenhauses omnipräsent. "Mit schnellem WLAN und 350 Rechnern auf 148 Betten ist unser Haus wirklich gut ausgestattet", erklärt Dr. Frank-Rainer Klefisch, leitender Oberarzt der Intensivstation, Antibiotika-Experte und beauftragt für Hygiene und Qualität im Hause. Mit Blick auf den Bildschirm vor sich ergänzt er stolz: "Wir treiben die Digitalisierung schon seit über 18 Jahren kontinuierlich voran. Mit einem speziell auf unseren Bedarf zugeschnittenem Patientendata-Management-System kommen wir schon heute papierlos zurecht."
Patientenakten gibt es noch für externe Befunde, alle anderen Untersuchungsbefunde werden im Krankenhausinformationssystem digital dokumentiert. Damit ist sichergestellt, dass alle relevanten Befunde und die Medikation automatisch in den Arztbrief übernommen werden. Alle Dokumente werden zudem seit 2019 in einem elektronischen Archiv rechtssicher aufbewahrt. Ebenso wenig sind sogenannte "Papierkurven" im Umlauf, die handschriftlich das Tagesgeschehen rund um den Patienten zusammenfassen.
Antibiotika im Visier
"Sämtliche Daten sind digital verfügbar und mit Benutzer-Login von jedem Rechner unseres Haues aus einsehbar", so Dr. Klefisch. Bereits vor vierzehn Jahren ist man im Berliner Ortsteil Westend mit den Mitarbeitern der Klinik in den Austausch gegangen, um die optimale digitale Lösung zu finden. "Letztendlich haben wir nun ein System, das wir selbst anpassen können. Denn die Administratoren sitzen bei uns im Haus. So ist immer eine schnelle Umsetzung möglich", freut sich Chefarzt PD Dr. Manfred Hummel. Neben einer digitalen Übersicht, die auf der Station in einem Ampel-System den Status der Medikamentenvergabe anzeigt, gibt es seit drei Jahren auch ein besonderes Überwachungskonzept für Antibiotika-Verordnungen. "Damit gewährleisten wir eine zeitnahe infektiologische Beratung und indikations- und leitliniengerechte Behandlung. Ein Konzept, mit dem wir nicht indizierte Antibiotika-Gaben vermeiden und den Verbrauch deutlich reduzieren konnten."
Von A wie Abschlussbericht bis Z wie Zentrales Monitoring
Ein E-Medikamentionsprogramm sorgt für Übersicht, ob zum Beispiel alle Medikamente ausgegeben wurden. Zentrales Monitoring ist für alle Patienten auf jeder Station des Hauses möglich. Mit der Entlassung gibt es einen digitalen Entlassungsbericht und einen E-Medikationsplan, der per QR-Code eingelesen werden kann.