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Dabei ist Parkour Streetsport und Fortbewegungskunst zugleich: Es geht darum, Stadt und Natur als einen Abenteuerspielplatz zu begreifen. Jedes Objekt ist eine potenzielle Herausforderung, die es möglichst schnell und elegant zu überwinden gilt.

Laufen, springen, balancieren

Wer Parkour macht, stellt sich dem, was er vorfindet: zum Beispiel wie James Bond über einen Graben springen, sich danach abrollen und gleich weiterlaufen. Oder eine Mauer überwinden, indem man mit ein, zwei schnellen Schritten eine nahegelegene Hauswand hochläuft und sich abstößt. Regeln gibt es praktisch keine. Verboten ist nur, die Dinge so zu nutzen, wie sie eigentlich gemeint sind. Wer nimmt schon die Treppe, wenn man auch außen am Geländer hochklettern kann?!

Parkour-Sportler:innen nennen sich auch Traceure. Das kommt aus dem Französischen und bedeutet: "der, der den Weg ebnet". Geeignet ist Parkour für alle, die ihren Körper und ihren Geist beständig herausfordern wollen. Traceure arbeiten daran, die volle Kontrolle über ihren Körper zu erlangen. Das Training beansprucht alle Muskelgruppen mit hoher Intensität: Schmale Vorsprünge entlanglaufen, mit Schwung an Mauern hochklettern, sich mit Kraft auf einen schmalen Grat ziehen, balancieren, zum Sprung ansetzen und punktgenau auf einem Pfosten landen - Adrenalin pur.

Parkour-Training: erstmal auf sicherem Terrain

Wer mit Parkour anfangen will, beginnt mit den Grundtechniken, den verschiedenen Sprüngen, Drehungen und Abrolltechniken. Diese trainiert ein Traceur so lange auf sicherem Terrain, verinnerlicht und perfektioniert sie, bis er sich ganz auf sie verlassen kann. Das Ziel ist, einzelne Bewegungen zu effizienten Abfolgen zu kombinieren, und diese so zu automatisieren, bis sie reibungslos fließen, bis sie im Flow sind.

Sitzen die Grundtechniken und Bewegungsabfolgen, werden die Sportler:innen zu Traceuren. Sie beginnen einen Parkour, die Stadt wird zur Strecke. Treppen werden zu Hindernissen, Zäune zu Routen, eine Mauer kann zum Adrenalinkick werden, wenn man sie mit einem Rückwärtssalto kombiniert. Der Puls steigt schon beim Zugucken.

Woher kommt der Sport?

Parkour wurde in den späten 1980er Jahren von dem Franzosen David Belle entwickelt. Darum sind auch die Bezeichnungen der Techniken auf Französisch. Davids Vater trainierte im offenen Gelände die "Méthode Naturelle", eine Trainingsmethode, die er im Vietnamkrieg erlernt hatte, um den Körper flexibel und widerstandsfähig zu machen, und um im Ernstfall Gegnern schnell zu entkommen. An diesem eisernen Training seines Vaters fand David Gefallen und je älter er wurde, desto anspruchsvollere Hindernisse suchte er sich: Mauern, Zäune, Baugerüste - später Gebäudefassaden, Häuserlücken und Dächer.

Kein teures Equipment notwendig

Das Schöne an Parkour ist, dass man keine Ausrüstung braucht, außer Sportschuhe mit gutem Grip, angenehme Kleidung und eventuell ein Paar Handschuhe, um die Hände vor rauen Oberflächen und Kanten zu schützen.

Wo trainiert man Parkour?

In vielen Städten gibt es mittlerweile Trainingsangebote, bei denen in der Halle oder im Freien Körper und Techniken trainiert werden. Manche Angebote umfassen auch die Schulung der Sinne. Doch eigentlich hat der Streetsport seine Wurzeln auf der Straße. Es kann überall trainiert werden, wo es Bänke, Geländer, Treppenhäuser gibt. Am besten schließt man sich erfahreneren Traceuren an, die gute Trainingsspots kennen und Tipps geben können, wie man am besten startet.

Und dann heißt es: machen! Es ist alles erlaubt. Es gibt keinen Wettkampf, jeder trainiert für seine eigenen körperlichen und mentalen Ziele, jeder arbeitet an seinem eigenen Limit. Parkour kann man fast überall trainieren. Der riesige Sportplatz beginnt direkt vor der eigenen Haustür.