Zurück ins Leben
Keine Verabredungen, Homeoffice statt Büro, Online-Kurse statt Hörsaal - während der Hochphase der Pandemie stand das Leben zeitweise still. Inzwischen geht es in vielen Bereichen zurück zum Alltag. Doch der Weg dahin fällt nicht allen leicht. Nele und Jonas erzählen, wie sie in ihre Tagesstruktur zurückgefunden haben und warum sich vieles noch immer anders anfühlt als früher.
Als Nele Hampel endlich wieder durchstarten will, legt die Pandemie den Alltag auf Eis. Dabei hat die damals 23-Jährige ihren persönlichen Lockdown gerade erst hinter sich. 2019 wird bei der Studentin ein bösartiger Darmtumor diagnostiziert. Operationen und wochenlange Krankenhausaufenthalte folgen. Nach der Reha fühlt sie sich mental und körperlich gestärkt, freut sich auf ihre Freunde in Düsseldorf und den Wiedereinstieg in die Uni. Stattdessen kommt der Lockdown. "Erst hatte ich ein Jahr Pause und direkt danach der Rest der Welt", blickt Nele zurück. "Das war für mich ein sehr surreales Gefühl."
Erst hatte ich ein Jahr Pause und direkt danach der Rest der Welt.
Dieses Gefühl begleitet die angehende Sozialwissenschaftlerin durch die Pandemie. Studium und Nebenjob laufen von einem Tag auf den anderen ausschließlich online, der Austausch mit Kolleginnen und Kollegen und Kommilitoninnen und Kommilitonen ist nur über den Bildschirm möglich. Für die aktive junge Frau, die vor ihrer Erkrankung ständig mit anderen unterwegs war und sich meistens eher zu viel vorgenommen hat, ist das eine große Umstellung. Am schwersten fällt es ihr, sich aus ihrem sozialen Umfeld zurückzuziehen - "auch wenn sich mir zu keinem Zeitpunkt die Frage gestellt hat, ob das richtig ist. Ich wusste, ich hatte einfach keine andere Wahl."
Versuchen, das Beste daraus zu machen
Und sie nutzt die gewonnene Zeit, um eine Idee anzugehen, die sie schon lange im Hinterkopf hat: "Ich habe während des Lockdowns angefangen, ein Buch zu schreiben. Das hätte ich ohne die Pandemie sicher noch lange aufgeschoben."
Mit Achtsamkeit und Meditation die innere Kraft stärken
Im TK-Online-Kurs Achtsamkeit und Meditation leiten meditative Übungen an, Körper und Geist bewusst wahrzunehmen und zeigen, wie Sie im Alltag Stress und anderen Gefühlen achtsam begegnen können. Das kann zu Gelassenheit und Ruhe im Umgang mit schwierigen Situationen verhelfen.
Achtsamkeit lernen
Ob im Lieblingscafé, an der Uni oder auf einer Mauer am Rhein: Ihre dicke Kladde hat die 25-Jährige stets dabei, um auch unterwegs Ideen und Gedanken zu notieren. Enge Kneipen und große Konzerte meidet sie noch immer. Stattdessen trifft sie sich lieber im Biergarten als im Restaurant, besucht Events wie die Düsseldorfer Rheinkirmes nicht zu Stoßzeiten, trägt beim Einkaufen Maske und hält Abstand zu Fremden. Die anfängliche Sorge, sich für ihre Vorsicht rechtfertigen zu müssen, ist unbegründet. "Meine Freundinnen und Freunde reagieren sehr verständnisvoll. Für sie ist es ganz normal, sich zu testen, bevor wir uns treffen."
Struktur schaffen oder im Chaos untergehen
Sich von null auf hundert auf remote umzustellen, das war schon heftig.
Er ist viel auf dem Campus unterwegs und genießt spontane Treffen mit Freundinnen und Freunden. Zusammen in die Mensa oder abends in die Kneipe - all das fällt im März 2020 von einem Tag auf den anderen weg. Stattdessen startet das Sommersemester mit zweiwöchiger Verspätung und läuft ausschließlich online - genau wie Jonas neuer Nebenjob in der Redaktion eines großen Medienunternehmens. "Sich von null auf hundert auf remote umzustellen, das war schon heftig", blickt er zurück. "Ich wusste genau: Wenn ich mir nicht selbst eine Struktur schaffe, gehe ich unter."
TK-MentalStrategien
Bei der Vielzahl an Vorlesungen, Hausarbeiten oder Klausuren erinnert das Studium heute an einen Fulltime-Job. Um diese Anforderungen meistern zu können, bietet die TK allen Studierenden das Seminar TK-MentalStrategien kostenlos an - auch, wenn sie nicht bei der TK versichert sind.
Seminar gegen Stress
Also schreibt er sich eine Art Stundenplan, um seinen Tagesablauf durchzustrukturieren. Früh aufstehen, lernen, arbeiten. Er verbringt viel Zeit in seinem WG-Zimmer, liest und hört Musik.
Seine Freundinnen und Freunde trifft er auf Zoom und anderen Plattformen. Dennoch fühlt er sich abgekapselt. Dass die spontanen Begegnungen auf dem Campus wegfallen, ist für ihn am härtesten. "Ich musste mir richtig angewöhnen, auf digitaler Ebene aktiv auf Kommilitoninnen und Kommilitonen zuzugehen, um den Kontakt zu halten", sagt Jonas. Die Online-Meetings haben durchaus auch Vorteile, findet der 21-Jährige: "Viele Leute aus meinem Freundeskreis wohnen weiter weg. Da wir uns angewöhnt haben, uns regelmäßig digital zu treffen, sind viele Kontakte intensiver geworden."
Ungeplante Treffen sind weniger geworden. Irgendwie sind wir alle viel durchgetakteter als früher.
Zum Beispiel der zu einem guten Freund aus Leipzig, mit dem er sich einmal die Woche fest vor dem Bildschirm verabredet. Als er ihn zum ersten Mal in der sächsischen Stadt besucht, herrscht tiefster Lockdown. "Beim nächsten Mal war wieder alles vollkommen normal", erinnert sich Jonas. In der einstigen "Geisterstadt" plötzlich in engen Clubs feiern zu gehen, kostet anfangs Überwindung - schließlich war das in der Pandemie ja völlig undenkbar. "Trotzdem hat es sich gut angefühlt, wieder Normalität zu spüren", sagt Jonas - genau wie der erste Besuch eines Cafés, in dem er früher ständig anzutreffen war. Was von der Pandemie geblieben ist? "Ich bin viel strukturierter als früher", sagt der Baden-Württemberger. Das ist oft hilfreich, geht aber manchmal zulasten der Spontanität. "Ungeplante Treffen sind weniger geworden. Irgendwie sind wir alle viel durchgetakteter als früher."
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