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Trösten, Mut machen, einfach nur da sein. Wer sich auf Menschen verlassen kann, die genau dies beherrschen, darf sich froh und glücklich schätzen. Denn ohne die Aussicht auf bessere Zeiten, die ersehnte Impfung oder endlich wieder Arbeit und Beschäftigung war es zuletzt schwer, die Zuversicht zu behalten. Als Covid-19 vor mehr als einem Jahr den ersten Lockdown notwendig machte, gingen selbst vorsichtige Schätzungen zunächst nur von einer kurzen Ruhepause aus.

Briefe machen glücklich

Auch Christian Kaub (39) und einige seiner Freunde erinnern sich genau ans Frühjahr 2020, denn exakt zusammen mit dem Aufflammen der Pandemie ging ihr Projekt "Stift & Papier" an den Start. Eine Initiative, die ganz klein startete, dann aber aufgrund der aktuellen Umstände zu einem echten Großprojekt wurde. "Um aktiv etwas gegen Vereinsamung und soziale Isolation zu tun, vermitteln wir Brieffreundschaften", erklärt Kaub.

Schon 25.000 Freiwillige schreiben für den guten Zweck. "Ein Riesenerfolg, der uns wirklich überrannt hat", bestätigt auch Philipp Hein, der sich wie alle anderen im Projektteam ehrenamtlich dafür einsetzt, Generationen über Briefe miteinander in Kontakt zu bringen.

Eine Aktion, die vollkommen durch die Decke ging!

Hauptberuflich ist Hein Geschäftsführer des Kölner Renn-Vereins 1897 e.V. Aus dem Galoppsport kannte er Deutschlands Jockeylegende Hein Bollow. Als erstmals Maßnahmen zur Corona-Eindämmung verkündet wurden, war Bollow 99 Jahre alt und konnte nun kein Pferderennen mehr besuchen, in seiner Senioren-Residenz keinen Besuch mehr empfangen. Derart in die Isolation gedrängt, starteten Freunde über soziale Netzwerke einen Aufruf, wer sich vorstellen könne, Brieffreund zu werden. "Eine Aktion, die vollkommen durch die Decke ging!" So war die Grundidee für die Vermittlung von Brieffreundschaften zwischen Generationen gelegt.

Heute blickt das engagierte Team in enormer Dankbarkeit auf seinen Erfolg: Mit 280 Einrichtungen besteht Kontakt, den es nun gilt, weiter auszubauen. An willigen Schreibern mangelt es übrigens nicht. "Was wir vor allem brauchen, sind Einrichtungen, die mit uns zusammenarbeiten möchten. Die uns potenzielle Empfänger:innen von Briefen benennen."

Konzerte vorm Balkon

Von jetzt auf gleich ist alles anders. Diesen Schreckmoment kennen auch Marleen Schenk und Jessica Noeller aus Hamburg. Die Gründung ihrer Firma "UnRuhestand events" fiel exakt in die Corona-Zeit: "Wir waren für einen Gründerpreis nominiert und freuten uns auf die feierliche Veranstaltung, als der Lockdown verkündet wurde", berichtet Schenk zerknirscht. Gefühlt war somit nichts mehr möglich.

Nichts ist stärker als eine Idee, deren Zeit gekommen ist. Victor Hugo, französischer Schriftsteller

Alle Planungen für eine Generation im dritten Lebensabschnitt sollten auf unbestimmte Zeit ruhen. "Eine Situation, mit der wir uns aber nicht abfinden wollten", so die beiden Veranstaltungs-Expertinnen. Also Ärmel hochgekrempelt und umgedacht: Konzerte für ältere Menschen in Senioren-Einrichtungen und Reha-Kliniken sollten organisiert werden. Um dort für Freude und glückliche Momente zu sorgen, wo die Einsamkeit besonders groß ist.

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Fern - und doch so nah!
Mit der Hamburger Innenbehörde konnte unkompliziert ein Veranstaltungskonzept abgestimmt werden, das auch unter Corona-Bedingungen bestens funktionierte. Alle Zuschauer:innen und Zuhörer:innen bleiben in ihren Wohnungen oder auf ihren Balkonen, jedes Konzert dauert höchstens 30 Minuten. So galten die Auftritte in Innenhöfen und Gärten als "Straßenkonzerte".

Auch bei Sturmböen und schlechtestem Wetter fanden die Veranstaltungen statt. Mehr als 100 Konzerte stellten die beiden Frauen auf die Beine. Auch Balkonkonzerte für Mitglieder einer Wohnungsbau-Genossenschaft gab es. "Die Künstler:innen waren glücklich, auftreten zu dürfen und die Bewohner:innen kamen in den Genuss eigener Hauskonzerte. Die Begeisterung, die wir vor Ort spüren durften, war dafür der schönste Lohn", ist sich das UnRuhestand-Team einig.


#mehrmiteinander

In unserem Themenspezial auf tk.de stellen wir Ihnen die Macher von "Stift & Papier" in einem Videoporträt vor. Über vier weitere Initiativen, die dafür sorgen, dass alle Menschen gleichermaßen bedacht, abgeholt und mitgenommen werden, gibt es ebenfalls kurze Filme.

Sie wollen sich selbst engagieren, eine gute Idee in die Tat umsetzen?

Hier finden Sie Inspiration

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