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Frau Dr. Hundertmark-Mayser, worum geht es bei Selbsthilfe?

Ums Zusammenkommen - in welcher Form auch immer. Niemand muss sich mit seinen Problemen alleine fühlen. Es gibt viele Menschen, denen es genauso geht. In einer Selbsthilfegruppe findet man Trost, Verständnis, Gemeinschaft und Solidarität. Gleichzeitig bietet sich auch eine große Chance der Weiterentwicklung, da man von den Erfahrungen anderer lernen kann. Neben diesem Lerneffekt geht es auch darum, sich selbst zu befähigen. Durch den Austausch wird man quasi zum Experten in eigener Sache.

Für wen ist der Besuch einer Selbsthilfegruppe das Richtige?

Die meisten Menschen, die sich für eine Selbsthilfegruppe entscheiden, haben einen hohen Leidensdruck. Viele fühlen sich zunehmend isoliert, unverstanden und sind überfordert. Beispielsweise nach der Diagnose einer schweren oder chronischen Erkrankung, wie Parkinson, Epilepsie oder Multiple Sklerose. Betroffene stellen sich viele Fragen, zum Beispiel: Was erwartet mich? Und wie schaffe ich es, meinen Alltag zu bewältigen? Genau hier kann eine Selbsthilfegruppe entlasten und unterstützen.

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Dr. Jutta Hundertmark-Mayser ist von der gemeinschaftlichen Selbsthilfe überzeugt. Sie arbeitet als Diplom-Psychologin bei der NAKOS (Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen).

Wie finde ich die für mich geeignete Gruppe?

Betroffene können auf der Internetseite der NAKOS die Selbsthilfe-Datenbanken nutzen. Hier findet man ein problemorientiertes und niedrigschwelliges Angebot. Das Schöne: Selbsthilfe ist fast immer verpflichtungsfrei, das heißt, jeder kann es einfach mal ausprobieren. Außerdem gibt es Selbsthilfe in ganz verschiedenen Varianten und Formen. Manche treffen sich zum Spazierengehen, andere kochen zusammen oder meditieren. Wer dennoch nicht fündig wird, kann auch selbst eine Gruppe gründen.

Selbst gründen - ist das nicht sehr herausfordernd?

Dafür gibt es natürlich Hilfen, wie die NAKOS-Starthilfe. Außerdem helfen auch die Selbsthilfe-Kontaktstellen, die es an mehr als 300 Orten in Deutschland gibt. Sie unterstützen beim Aufbau der Gruppen und geben Tipps, was man in Sachen Datenschutz wissen sollte.

Apropos Datenschutz. Gibt es eine Schweigepflicht?

Ja, die gibt es. Verschwiegenheit gehört zu den wichtigsten Regeln bei Selbsthilfegruppen. Wir empfehlen für die Treffen außerdem immer eine neutrale Umgebung. Das ist wichtig, damit sich jeder vertraut und sicher fühlt.

Ist eine Gruppe auch für zurückhaltende Menschen geeignet?

Natürlich kostet es zunächst Überwindung, in einer Gruppe über sich selbst zu sprechen. Doch gerade für schüchterne Personen ist das eine Möglichkeit, um zu lernen, sich anderen Menschen gegenüber zu öffnen. Außerdem wird niemand gezwungen, etwas zu sagen. Wenn man sich nicht traut, kann und darf man bei einem Treffen auch nur zuhören.

In Zeiten von Corona: Was halten Sie von Online-Selbsthilfe?

Da steckt sehr viel Potenzial drin. Natürlich ersetzt das virtuelle Zusammenkommen nicht den persönlichen Kontakt. Aber es ist eben eine gute Zwischenlösung, um Selbsthilfe digital am Leben zu halten. Auch wenn man sich nicht in den Arm nehmen kann.

Eine Gruppe gründen

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Anderen geht es ähnlich wie mir - zusammen gleich weniger allein
Die TK fördert und unterstützt die Selbsthilfearbeit. Nützliche Informationen finden Sie auf den Seiten der TK-Landesvertretungen .
Geben Sie dort das Suchwort "Selbsthilfeförderung" und Ihr Bundesland (z.B. "NRW") ein, um Ansprechpartner sowie wichtige Hinweise zur Selbsthilfeförderung zu erhalten.

Lass uns reden - Interaktives Video I Dr. Johannes Wimmer

Podcast

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