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Auf einer Reise schlug Ihr Herz das erste Mal Alarm. Wie kam es dazu und wie haben Sie diese Herzmuskelerkrankung erlebt?

Es passierte während eines Familienurlaubs in New York. Wir waren im Sommer dort, es war unglaublich heiß und hektisch. Da kamen einfach viele Belastungen zusammen. Zum einen körperlich, aber auch psychisch, da ich in den Wochen zuvor auch beruflich sehr eingespannt war. Das Broken-Heart-Syndrom äußerte sich bei mir mit klassischen, aber auch atypischen Symptomen. Mir wurde übel, ich hatte starke Magenschmerzen, aber auch ein Ausstrahlen in den Arm gab es. Ich habe aber all diese Anzeichen nicht mit einer Herzerkrankung in Verbindung gebracht, sondern eher mit einem Sodbrennen oder Sonnenstich.

Sie sind aber dennoch ins Krankenhaus gefahren.

Und dort ging das große Rätselraten dann weiter. Niemand glaubte an ein Herzproblem. Und nachdem die Schmerzen und die Übelkeit ein bisschen nachgelassen hatten, wollte man mich eigentlich relativ schnell wieder nach Hause schicken. Meine Begleitung hatte nebenbei die Symptome gegoogelt und gesagt: ‚Also, es könnte auch ein Herzinfarkt sein.‘ Zur Sicherheit wurde dann noch ein spezieller Bluttest gemacht und plötzlich standen drei Kardiologen um mein Bett herum. Die Diagnose war ein Schock, ich konnte es nicht glauben.

Niemand glaubte an ein Herzproblem.

Doch ein Jahr später folgte dann ein Herzinfarkt.

Ich hatte nach dem Vorfall in New York zwar alles Mögliche abgesagt und versucht, den Druck zu minimieren, doch ich war nach wie vor im Organisationsmodus und hatte meinen Lebensstil nicht wirklich verändert. Ein Fehler, denn wie sehr die körperliche und seelische Gesundheit voneinander abhängig sind, habe ich damals noch nicht wirklich begriffen und dadurch wichtige Warnsignale ignoriert: Mir wurde immer wieder übel und schwindelig. So steuerte ich dann geradewegs auf den richtigen Infarkt zu.

Konnten Sie die Symptome diesmal gleich richtig zuordnen?

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Lisa Ortgies (56) ist Journalistin und Fernseh-Moderatorin. Weil bei ihr selbst völlig unerwartet eine Herzerkrankung diagnostiziert wurde, will sie heute gerade Frauen für das Thema Herzinfarkt sensibilisieren.
Ja, ich wusste sofort, dass es wieder das Herz war: Ich hatte Atemnot, Todesangst, kalten Schweiß und ständig sackten mir meine Beine weg. Mein Mann hat sofort den Rettungswagen gerufen und im Krankenhaus wurden mir dann sogenannte Stents gesetzt. Drei Tage lang war ich dort. Danach hätte eigentlich eine Kur angestanden. Die habe ich nicht gemacht, weil das Reha-Programm nicht zu meinem individuellen Fall gepasst hat. Ich brauchte keine Ernährungs- und Bewegungstherapie, sondern ich war an den psychosomatischen Zusammenhängen interessiert. Deswegen habe ich mir dann therapeutische Hilfe gesucht, um mein Stresslevel nachhaltig zu regulieren.

Viele Frauen erkennen die Symptome eines Infarkts nicht und lassen sich häufig erst viel zu spät helfen. Müssen wir umdenken?

Viele Frauen sind heutzutage einer großen Doppelbelastung ausgesetzt: Sie leisten neben ihrem Beruf den größten Teil der Care-Arbeit. Das bedeutet natürlich auch viel Stress. Der Fehler ist, dass keine Konsequenzen daraus gezogen werden. Ein Herzinfarkt zählt nämlich nach wie vor als typische "Manager-Krankheit". Tatsächlich sterben mittlerweile aber immer mehr Frauen daran. Auch, weil die ganze Diagnose und Therapie auf Männerherzen zugeschnitten ist. Ein Fehler, denn wir sind eben keine kleinen Männer.

Ein Herzinfarkt zählt nach wie vor als typische "Manager-Krankheit".

Haben Sie einen Appell, den sie anderen Frauen mit auf den Weg geben möchten?

Die eigene Selbstwahrnehmung schulen. Außerdem ist es wichtig,
Grenzen zu setzen und auch einfach mal Nein zu sagen. Wenn Frauen Anzeichen eines Herzinfarkts bei sich bemerken oder aber bestimmte Symptome nicht einordnen können, sollten sie unbedingt auf weitere Untersuchungen bestehen oder eine andere Praxis aufsuchen.

Welche Konsequenzen haben Sie daraus für Ihr Leben gezogen?

In meinem Buch "Ich würde gerne in Würde altern, aber doch nicht jetzt!" habe ich es zusammengefasst: Mein Herz hat mich ausgebremst. Es ist mein Seismograf und zeigt mir, wie es mir gerade geht. Ich achte also darauf, in mich hineinzuhören und auf meine Bedürfnisse zu achten. Neben gesundem Essen und Bewegung hilft mir außerdem Meditation.

So erkennen Sie einen Herzinfarkt bei Frauen

Typische Symptome Schmerzen im Brustkorb (häufig hinter dem Brustbein). Manchmal auch nur im Rücken (zwischen den Schulterblättern) oder im Oberbauch.

Weitere Symptome Kurzatmigkeit, kalter Schweiß, Engegefühl in der Brust, unerklärliche Müdigkeit, Schwindel und Übelkeit.

Alarmsignal Wenn die Schmerzen länger als fünf Minuten andauern. Jetzt ist schnelles Handeln wichtig!

Weitere Informationen

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