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Haben Sie es auch immer eilig? Auf der Rolltreppe bleibt man nicht stehen, an der roten Ampel geht man einfach rüber, und auf der Autobahn gibt man Vollgas. Haben wir wirklich so wenig Zeit? Sind wir Eintagsfliegen? Dabei sind Eile und Hektik äußerst ungesund, nicht nur auf der Autobahn.

Der griechische Philosoph Aristippos von Kyrene wusste schon vor über 2.000 Jahren, dass der Sinn des Lebens im bewussten Genießen liegt. Genuss benötigt aber Zeit. Und diese ist das Wertvollste, was wir besitzen. Apple-Gründer Steve Jobs war steinreich, wurde aber nur 56 Jahre alt. Kurz vor seinem Tod meinte er: "Ich habe realisiert, dass die ganze Anerkennung und der ganze Reichtum, auf den ich so stolz war, bedeutungslos wird." Das Einzige, was dieser erfolgreiche Mann wirklich wollte, war Zeit.

Genuss benötigt Zeit.

Das Problem ist, wir werden immer ungeduldiger: Filme oder Serien spulen wir vor. Kaum ist eine Geburt "absolviert", stürzt man sich gleich schon wieder ins Fitnessstudio. Und läuft gerade erst der Abspann einer Kinovorführung, hasten wir aber schon nach draußen. Schnell wieder ab nach Hause, dort den Fernseher anmachen und Filme schauen, die wir schon gesehen haben und Nachrichten hören, die uns ärgern. Und so machen wir wieder aus einem besonderen Abend etwas ganz Alltägliches.

Schon Konfuzius meinte: "Ist man in kleinen Dingen nicht geduldig, bringt man die großen Vorhaben zum Scheitern." In den 60er Jahren machte man ein Experiment. Man legte Kindern eine Süßigkeit auf den Tisch und sagte, wenn sie warten könnten, sie zu essen, bekämen sie anschließend noch eine zweite. Jahre später hat man diese Kinder besucht und festgestellt: Die, die am meisten Geduld zeigten, erbrachten höhere schulische Leistungen und hatten eine höhere Frustrationstoleranz. Am gleichen Experiment nahmen später Kinder aus Kamerun und Deutschland teil. Was glauben Sie, wer geduldiger war? 70 Prozent der afrikanischen Kinder konnten warten. 70 Prozent der deutschen Kinder konnten es nicht.

Ist man in kleinen Dingen nicht geduldig, bringt man die großen Vorhaben zum Scheitern. Konfuzius

Forscherinnen und Forscher meinen, es liegt an der heutigen Erziehung. Wenn Kinder alles immer gleich bekommen, werden sie ungeduldiger, unzufriedener und letztendlich unglücklicher. Deshalb: Machen Sie Ihre Kinder glücklich. Geben Sie ihnen also bitte nicht immer gleich so viel. Sagen Sie einfach mal "Nein"! Kinder werden dieses Wort im Leben sowieso noch öfter hören. Und wenn Ihr Kind zum Geburtstag einen riesigen Fernseher will, schenken sie erst mal nur die Fernbedienung. Und falls eine Reise nach London gewünscht wird, schenken Sie erst mal ein Wochenende in Hannover. Vielleicht finden Sie dort mal Ruhe.

Und Ruhe ist so wichtig. Der grönländische Eishai wird über 200 Jahre alt, weil er sich ruhig und langsam bewegt. Vielleicht sollte man das mal der Eintagsfliege sagen?

Matthias Machwerk... 

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ist ein deutscher Autor und Kabarettist. Wenn der 53-Jährige nicht tourt, lebt er in Dresden.

Er sieht die wachsenden Ansprüche nach "höher, schneller, weiter" kritisch und sehnt sich danach, endlich mal wieder ohne Corona-Beschränkungen auftreten und zusammenkommen zu dürfen.