Tipps zum Kauf von sicherem Spielzeug
Adventliche Dekorationen beleuchten die Fenster, die Plätzchenkisten füllen sich so langsam und der Terminkalender für die Weihnachtstage ist längst voll. Nur die Geschenke für die Kleinsten sind noch nicht gekauft. Jetzt wird es höchste Zeit! Allerdings sollte man bei aller Hektik mit Bedacht und Verstand auswählen.
"Wer in Zeitnot gerät, greift beim Spielzeug schnell ins falsche Regal", warnt Andreas Kalbitz, Geschäftsführer der BAG Mehr Sicherheit für Kinder e.V. in Bonn. "Dabei ist es einfach, das richtige Geschenk zu finden, sofern man sich dabei an konkrete Regeln hält. Denn bei allem Spaß am Schenken darf man die Sicherheit der Kinder nicht aus den Augen verlieren." Schließlich entsprächen längst nicht alle angepriesenen Geschenkartikel für Babys und Kleinkinder den grundsätzlichen Sicherheitsanforderungen.
In der Regel gibt der Preis einen ersten Hinweis auf die Qualität eines Spielzeugs. Insbesondere billigere Produkte sollte man mit kritischen Augen betrachten und vor dem Kauf genau unter die Lupe nehmen. Die folgenden Hinweise helfen, das Richtige für die Kleinen zu finden.
Darauf sollten Sie achten
- Gütesiegel: Manchmal reicht ein Blick auf die Verpackung, um festzustellen, welches Gütesiegel ein Produkt erhalten hat: GS-Zeichen, "LGA Tested Quality"-Zertifikat, spiel-gut-Siegel, TÜV-Proof-Zeichen und Öko-Tex-100 weisen auf empfehlenswerte Produkte hin.
- Scharfe Kanten: Spielzeug darf keine scharfen und spitzen Kanten aufweisen, Holzspielzeug muss gut verarbeitet sein. Leicht ablösbare Einzelteile sind ein Ausschlusskriterium.
- Kleinteile: Alles, was kleiner als ein Tischtennisball ist, gehört nicht in die Hände von Kleinkindern unter drei Jahren. Ebenso sind verschluckbare Kleinteile oder herausnehmbare Batterien tabu.
- Kindgerechte Lautstärke: Instrumente und Akustik-Spielzeuge, die selbst Erwachsene als zu laut empfinden, sind auch für Kinderohren nicht geeignet. Beim Kauf sollte daher unbedingt die Altersangabe beachtet werden.
- Lösungsmittel: Wo kein Prüfsiegel vorhanden ist, sollte man seine Sinne einsetzen. Stark riechendes Spielzeug kann auf gesundheitsschädigende Rückstände von Lösungsmitteln hinweisen. Daher Finger weg von Spielzeug, wenn es nach Chemikalien riecht.
Für Erwachsene gibt es kaum etwas Schöneres als leuchtende Kinderaugen unter dem Weihnachtsbaum. Geschenke gehören natürlich dazu. Doch die Freude ist nur dann anhaltend, wenn die ausgepackten Spielzeuge sicher und frei von Schadstoffen sind. Wer sich Gewissheit verschaffen möchte, kann vor dem Kauf auf der Website der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) genauer informieren.
Auf Nummer sicher gehen
Vor allem bei Kleinkindern zwischen ein und vier Jahren kommt es häufig vor, dass sie versehentlich Fremdkörper verschlucken. Überprüfen Sie Spielzeug daher auf ablösbare Teile, bevor Sie sie verschenken. Bei allen Vorsichtsmaßnahmen kann es dennoch passieren, dass ein Kind so ein Teil verschluckt. In vielen Fällen besteht kein Grund zur Panik. Wenn Sie sich aber nicht sicher fühlen und sich Sorgen machen, können Sie sich jederzeit an das TK-FamilienTelefon wenden. Unter der Telefonnummer 040 - 46 06 61 91 10 erreichen TK-Versicherte 24 Stunden täglich, 365 Tage im Jahr unabhängige Kinderärztinnen und -ärzte sowie weitere Ärzte und Ärztinnen der unterschiedlichsten Fachrichtungen.
Es kann beim Verschlucken aber auch zu potenziell lebensbedrohlichen Situationen kommen, in denen schnelles Handeln gefragt ist. Bei Symptomen wie beispielsweise vermehrter Speichelfluss, Schmerzen beim Schlucken, Brechreiz oder Atemnot sollte unverzüglich ein ärztlicher Rat eingeholt werden. In schwereren Fällen zögern Sie nicht, den Notruf unter 112 zu kontaktieren.