You can also use our website in English -

change to English version

Eine einfache Erkältung mit Symptomen wie Husten, Schnupfen und manchmal leichtem Fieber wird normalerweise durch Viren verursacht. Fast immer heilt sie innerhalb von zwei Wochen von selbst aus. Oft tritt eine Besserung schon nach einigen Tagen ein.

Da Antibiotika nur Bakterien abtöten können, aber nicht gegen Viren wirken, können sie gegen eine virale Erkältung nichts ausrichten. Wenn es zu einer Folgeinfektion mit Bakterien kommt, können Antibiotika aber sinnvoll sein, weshalb sie manchmal auch vorbeugend verschrieben werden. Da Erkältungen fast immer ohne Probleme von selbst ausheilen und Antibiotika häufig Nebenwirkungen haben, müssen die Vor- und Nachteile ihrer Anwendung gut abgewogen werden.

Anti­bio­tika helfen bei Erkäl­tungen - oder nicht?

Inhalte werden geladen

Dazu haben Wissenschaftler des internationalen Forschungsnetzwerks Cochrane Collaboration gezielt nach Studien gesucht. Sie fanden elf Studien, an denen insgesamt fast 2000 Kinder, Jugendliche oder Erwachsene mit einer einfachen Erkältung teilgenommen hatten, die in der Regel ansonsten gesund waren.

Schlechte Bilanz für Antibiotika gegen einfache Erkältungen

Die Studien zeigten, dass Antibiotika gegen einfache Erkältungen nichts nützen: Unabhängig davon, ob die Erkrankten Antibiotika nahmen oder nicht, hielten die Erkältungsbeschwerden ähnlich lange an. Allerdings traten bei etwa 1 von 10 Personen, die Antibiotika nahmen, Nebenwirkungen auf. Dabei handelte es sich gewöhnlich um Durchfall, Übelkeit und andere Magen-Darm-Beschwerden. Andere häufige Nebenwirkungen von Antibiotika waren Hautausschläge und bei Frauen Scheidenentzündungen.

Die Studienergebnisse sprechen gegen einen breiten Einsatz von Antibiotika bei einfachen Erkältungen. Antibiotika sollten also erst dann erwogen werden, wenn durch eine Folgeinfektion mit Bakterien Komplikationen auftreten. Diese sind aber sehr selten.

Es gibt noch einen anderen guten Grund, Antibiotika mit Bedacht anzuwenden: Sie übermäßig gegen harmlose Krankheiten einzusetzen, führt dazu, dass Bakterien mit der Zeit unempfindlich (resistent) gegenüber Antibiotika werden. Bei ernsthafteren Infektionen wirken die Mittel dann unter Umständen nicht mehr.