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Anzeichen von Bronchiektasen

Typisch ist ein chronischer Husten mit Auswurf. Hinzu kommen oft Schmerzen im Brustkorb, verkrampfte Atemwegsmuskeln, Luftnot und allgemeine Erschöpfung. Zu Beginn der Erkrankung treten diese Symptome hauptsächlich in körperlich anstrengenden Situationen auf. Im fortgeschrittenen Stadium behindern sie die Patienten selbst im Ruhezustand. Der Krankheitsverlauf ist gekennzeichnet durch regelmäßige Entzündungsschübe (Bronchitis, Lungenentzündung etc.), die mehrmals jährlich auftreten können und die Symptome deutlich verschlechtern. 

Erweiterte Bronchien - na und?

Medikamente für Lungenerkrankungen sollen oft die Luftwege weiten und so das Atmen erleichtern. Bei Bronchiektasen ist nun die Rede von krankhaft ausgeweiteten Bronchien - wie passt das zusammen?  

Die meist sackartige Form der Bronchiektasen ist die Antwort - denn häufige Infekte strapazieren die Schleimhaut der Bronchien über und sorgen für die charakteristischen Ausbuchtungen. In ihnen lagert sich Bronchialsekret ab, das als Nährboden für Krankheitserreger dient. Diese können die Schleimhäute schwächen und neue Infekte mit neuen Bronchiektasen hervorrufen. Unbehandelt stellt sich ein Teufelskreis ein.

Behandlung der Grunderkrankung: Wodurch entstehen Bronchiektasen?

Die häufigste Ursache für Bronchiektasen sind wiederkehrende bronchiale Infekte. Sie engen die Atemwege ein, beschädigen die Schleimhäute der Lunge und machen sie anfällig für die typischen Aussackungen. Ihr Arzt wird mögliche Grunderkrankungen abklären und gegebenenfalls mitbehandeln. Dazu zählen:

  • Chronisch obstruktive Lungenerkrankung ( COPD )
    Die Krankheit entsteht meist durch starkes Rauchen. Ein guter Grund, aufzuhören: 30 bis 50 Prozent aller COPD-Patienten in Deutschland sind zugleich von Bronchiektasen betroffen.
  • Weiter obstruktive (verengende) Atemwegserkrankungen
    Dabei handelt es sich beispielsweise um langjähriges Asthma bronchiale oder Tumoren.
  • Gastroösophagealer Reflux oder häufiges Verschlucken
    Bei einem  gastroösophagealen Reflux steigt Magensaft in die Speiseröhre und tritt so manchmal auch in die Luftröhre über. Das kann eine Entzündung verursachen.
  • Mukoviszidose und Primäre Ciliäre Dyskinesie (PCD)
    Die Lunge gesunder Menschen besitzt ein natürliches Selbstreinigungssystem. Bei Patienten mit Mukoviszidose oder PCD funktioniert dieses erblich bedingt nur eingeschränkt - die Folge sind zähe Schleimansammlungen in den Bronchien.

Weitere Faktoren wie seltene Immundefekte oder Fehlentwicklungen der Lunge machen das Atemsystem ebenfalls anfällig für Infekte. Darüber hinaus belasten auch Tabakrauch, Gase und andere giftige Partikel die Luftwege. Tuberkulose-, Keuchhusten-, Masern- oder Grippeinfektionen im Kindesalter ziehen in manchen Fällen ebenfalls Bronchiektasen nach sich. Die gute Nachricht: Sie können durch vorbeugende Impfungen verhindert beziehungsweise gut mit Antibiotika therapiert werden. Bei gut einem Drittel der Bronchiektase-Patienten kann die Entstehungsursache nicht geklärt werden, Ärzte sprechen dann von idiopathischen Bronchiektasen.

Diagnose

Bei Verdacht auf Bronchiektasen fragt Ihr Arzt, seit wann Ihre Beschwerden bestehen und ob Sie an weiteren Erkrankungen leiden. 

Im nächsten Schritt hört er die Lunge ab und achtet auf spezielle Rassel- oder Pfeifgeräusche. Zudem kann ein Labor den Auswurf auf typische Krankheitserreger wie Pilze oder beispielsweise das Bakterium Pseudomonas aeruginosa untersuchen. Erkennt Ihr Arzt so den Auslöser der Erkrankung, kann er Sie optimal behandeln. Eine hochauflösende Computertomografie (HRCT) sichert die Diagnose.

Behandlung: Den Teufelskreis durchbrechen

Bronchiektasen sind nicht heilbar - die Therapie soll daher verhindern, dass die Erkrankung weiter fortschreitet. 

Kochsalz-Inhalationen

Sie erweitern die Bronchien und lösen den Schleim. Gut zu wissen: Trinken Sie möglichst viel Wasser oder ungesüßten Tee. Das hält den Schleim flüssig und er lässt sich leichter abhusten.

Atemphysiotherapie

Gezielte Übungen und Techniken helfen Ihnen, Ihre Atmung zu erleichtern und Schleim schonender abzuhusten: So werden die Atemwege gereinigt. Fachleute sprechen dabei von Bronchialtoilette. Daneben beeinflusst Bewegung Ihre Therapie positiv. 

Atemwege weiten

Betamimetika und Anticholinergika erweitern die durch Infekte verengten Atemwege. Regelmäßige Lungenfunktionstests helfen Ihrem Arzt dabei, die Leistungsfähigkeit Ihrer Lunge einzuschätzen und Ihr Medikament individuell zu dosieren.

Antibiotika-Therapien 

Antibiotika wirken antibakteriell: Sie lindern langfristige oder akute Entzündungen, die durch Bakterien bedingt sind. Ihr Arzt verschreibt sie zum Inhalieren, als Infusion oder in Tablettenform.

Immunsystem unterstützen 

Mit Impfungen gegen die saisonale Grippe, Pneumokokken und Keuchhusten können Sie sich vor ansteckenden Krankheiten und gefährlichen Infektionen schützen.

Operation

In manchen Fällen kann ein Teil der Lunge operativ entfernt werden. Daneben kommt als letzte Option die Transplantation eines Spenderorgans infrage. Das ist risikoreich, denn das Organ kann vom Körper abgestoßen werden oder sich entzünden.

Ihrer Lunge zuliebe - für mehr Lebensqualität

  • Werden Sie Nichtraucher.
  • Beugen Sie Infektionen mit Impfungen vor.
  • Führen Sie täglich die Bronchialtoilette durch.
  • Stärken Sie Ihren Körper bewusst in speziellen Lungensportgruppen.