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Das Herz schlägt in 24 Stunden etwa 100.000 Mal und pumpt täglich rund 7.000 Liter Blut durch den Blutkreislauf. Das heißt pro Minute circa 5 Liter Blut. Dies entspricht auch der durchschnittlichen Gesamtblutmenge eines Erwachsenen.

Das Gefäßsystem: Straßennetz des Körpers

Unser Blut fließt in einem verzweigten Gefäßsystem aus Arterien und Venen durch unseren Körper. Über die Arterien werden Sauerstoff und lebenswichtige Nährstoffe vom Herzen in alle Organe und Gewebe unseres Körpers gepumpt. Die Venen führen das sauerstoffarme Blut wieder zum Herzen zurück. Ihr Verlauf entspricht in etwa dem der Arterien. Alle Gefäße des menschlichen Körpers hintereinander gelegt ergäben eine Länge von etwa 100.000 Kilometern - zweieinhalb mal um die Erde herum.

Ein Herz - zwei Kreisläufe

Das Herz ist der Motor des Blutkreislaufs. Durch die Herzscheidewand besteht es jedoch aus zwei voneinander getrennten Abteilungen - dem rechten und dem linken Herzen. Genauer gesagt werden mit jedem Herzschlag also zwei Kreisläufe angetrieben: der Körperkreislauf und der Lungenkreislauf.

Im Körperkreislauf wird das sauerstoffreiche Blut aus der linken Herzkammer über die Hauptschlagader, auch Aorta genannt, in die großen Arterien (Schlagadern) gepumpt. Diese verzweigen sich in immer feiner werdende Bahnen. Durch die dünnen Wände der feinsten Haargefäße, der sogenannten Kapillaren, gelangt der Sauerstoff schließlich in die Zellen. Im Gegenzug nimmt das Blut dort Kohlendioxid auf und fließt nun als venöses sauerstoffarmes Blut über die immer größer werdenden Venen zurück zur rechten Herzhälfte.

Nun folgt der Lungenkreislauf - auch kleiner Kreislauf genannt. Von der rechten Herzkammer aus wird das sauerstoffarme Blut über die Lungenarterien, die einzigen Arterien, die sauerstoffarmes Blut führen, zur Lunge transportiert. Dort gibt es Kohlendioxid ab und nimmt neuen Sauerstoff auf. Über die Lungenvenen, die sauerstoffreiches Blut transportieren, fließt das Blut wieder zur linken Herzhälfte - und der große Kreislauf beginnt erneut.

Blutdruck - was ist das genau?

Wie Frischwasser in den Wasserrohrleitungen einer Stadt, steht auch das Blut im Blutkreislauf unter Druck. Nur so gelangt es von den großen Gefäßen in die kleinsten Haargefäße. 

Das Herz arbeitet wie eine Druck-Saug-Pumpe, die sich zusammenzieht und wieder entspannt. Das Blut wird dadurch nicht kontinuierlich, sondern immer stoßweise in die Gefäße gedrückt. Deshalb werden bei der Blutdruckmessung immer zwei Werte ermittelt:

Systolischer Blutdruck

Die Phase, in der sich der Herzmuskel zusammenzieht und Blut in die Arterien presst wird als Systole bezeichnet. Der Druck, bei dem sich die Wand der Arterie kurzzeitig ausdehnt, wird als oberer oder auch systolischer Blutdruck bezeichnet. Die Druckwelle können wir auch als Puls an unserem Hals oder Handgelenk fühlen.

Diastolischer Blutdruck

Bei der Diastole entspannt sich der Herzmuskel wieder und das Blut kann über die Venen in das Herz einströmen. Während dieser kurzen Entspannungsphase verringert sich verständlicherweise auch der Druck in den Gefäßen. Der diastolische Blutdruckwert ist also immer geringer als der systolische Wert und wird auch als unterer Messwert bezeichnet.

Infografik: Pumpendes Herz

Blutdruck - anpassen ist lebenswichtig

Sowohl der systolische als auch der diastolische Blutdruck passen sich den Anforderungen unseres Körpers ständig an. Bei körperlicher Anstrengung pumpt das Herz vermehrt Blut in den Körper, wodurch der Druck steigt. Auch bei Stress und Aufregung erhöht sich der Blutdruck. Durch einen langsameren oder schnelleren Herzschlag und durch Eng- oder Weitstellung der Gefäße passt sich der Blutdruck an die verschiedenen Situationen unseres Lebens optimal an. Diese Blutdruck-Regulierung ist für unseren Körper lebenswichtig.

Angegeben wird der Blutdruck auch heute noch in der Einheit mmHg - Millimeter Quecksilbersäule -, da er ursprünglich mithilfe einer Quecksilbersäule ermittelt wurde. Der erste angegebene Wert ist immer der systolische Messwert, der zweite Wert beschreibt den diastolischen Blutdruck. 

Ein in Ruhe gemessener optimaler Blutdruckwert ist 120/80 mmHg. Aber auch Werte darüber gelten noch als normal. Erst ab 140/90 mmHg sprechen Mediziner von erhöhtem Blutdruck, fachsprachlich arterielle Hypertonie  genannt.

Infografik: Pumpleistung des Herzens