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Kennen Sie bereits vor dem Arztbesuch den ungefähren Ablauf der Untersuchungen zur Sicherung der Diagnose, so können Sie sich gezielt vorbereiten. Besonders hilfreich ist es, die Kopfschmerzen dafür über eine längere Zeitspanne aktiv zu beobachten und zu dokumentieren. Ausschlaggebend ist für den Arzt neben der Häufigkeit der Beschwerden beispielsweise auch die Information, wann und wie sich die Schmerzen äußern. 

Im Nachhinein ist es häufig schwierig, sich an die Schmerzphasen der vergangenen Tage und Wochen zu erinnern. Um diese Informationen festzuhalten, bietet sich entweder ein eigens angefertigtes Kopfschmerztagebuch oder eine bereits vorgefertigte Version, beispielsweise der "Kieler Kopfschmerzkalender", an. 

Diagnostik to go

Migränediagnostik ist mittlerweile auch per Smartphone möglich. Die Techniker bietet Ihnen eine Migräne-App, mit der Sie Ihren Kopfschmerz auch von unterwegs aus unkompliziert und effektiv dokumentieren können. 

Vorbereitung auf das Arztgespräch

Bevor der Arzt Sie körperlich untersucht, wird er Ihnen einige Fragen stellen. Die Fragen können zum Teil sehr persönlich sein und sich auf Ihre psychische und körperliche Belastung, die berufliche und familiäre Situation sowie Erkrankungen in Ihrer Familie beziehen. Mithilfe dieser Informationen kann er sich ein umfassendes Bild Ihrer Gesamtsituation machen. Weitere Fragen beziehen sich konkret auf Ihre Kopfschmerzen: 

  • Wann begann Ihre Kopfschmerzerkrankung?
  • Wie fühlen sich Ihre Kopfschmerzen an - etwa stechend oder pochend?
  • Wurde bereits eine spezielle Kopfschmerzart diagnostiziert?
  • Wie häufig und langanhaltend sind Ihre Kopfschmerzen?
  • Wie läuft ein Kopfschmerzanfall bei Ihnen ab?
  • Sind Ihnen Auslöser wie zum Beispiel Gerüche, Nahrungsmittel oder bestimmte Situationen bekannt?
  • Werden Ihre Kopfschmerzen von einer Aura mit beispielsweise Seh- oder Sprachstörungen oder von Schwindel, Übelkeit und Erbrechen begleitet?
  • Bestehen die Kopfschmerzen zu bestimmten Tageszeiten?

Körperliche Untersuchung

Im Anschluss an das ärztliche Gespräch folgt eine körperliche Untersuchung. Sie soll Ihren allgemeinen gesundheitlichen Zustand einschätzen. Ist der körperliche Befund normal und unauffällig, geht der Arzt davon aus, dass es sich bei den Kopfschmerzen um eine primäre Form handelt, das heißt, dass die Schmerzen an sich die Krankheit sind und dass es keine erkennbare Ursache gibt. Findet sich hingegen eine körperliche Auffälligkeit, ist es möglich, dass die Kopfschmerzen Begleiterscheinung einer anderen Erkrankung sind.

Es erfolgen gegebenenfalls neurologische sowie weitere fachärztliche Untersuchungen zum Beispiel an Augen, Hals, Nase, Ohren, Kiefer und Zähnen sowie am Knochengerüst.

Gut zu wissen

In der Regel reichen die ausführliche Befragung und die körperliche Untersuchung aus, um einen Verdacht auf den weit verbreiteten Spannungskopfschmerz oder die Migräne zu bestätigen. 

Die häufig auftretende verständliche Angst vor einem Gehirntumor, der die Kopfschmerzen auslöst, ist normalerweise unbegründet. Bei einem Tumor liegen häufig weitere Krankheitszeichen vor und tatsächlich hat nur die Hälfte aller Patienten mit einem Hirntumor Kopfschmerzen.

Weiterführende Untersuchungen

Zusätzliche technische Untersuchungen sind dann notwendig, wenn der Verdacht auf eine behandlungsbedürftige Grunderkrankung besteht, bei der der Kopfschmerz nur als Begleiterscheinung auftritt. Hier müssen möglicherweise auch sogenannte bildgebende Verfahren wie zum Beispiel Röntgen oder Computertomografie (CT) erfolgen. Dies ist bei den häufigsten Kopfschmerzformen - dem Spannungskopfschmerz und der Migräne - in der Regel nicht notwendig und erfolgt nur in Einzelfällen zur Sicherheit. Aufschluss über weiterführende Erkrankungen geben unter anderem folgende Untersuchungen: 

  • Blut-, Urin- oder Gehirnwasser(Liquor)-Untersuchungen 
  • Eine Angiografie, bei welcher Blutgefäße mithilfe von Kontrastmittel auf einem Röntgenbild sichtbar gemacht werden
  • Bildgebende Verfahren wie Computertomografie (CT), Magnetresonanztomografie (MRT) und Elektroenzephalogramm (EEG), die nachfolgend erklärt werden 

Bildgebende Verfahren bei Kopfschmerzen 

Computertomografie (CT) und Magnetresonanztomografie (MRT) 

Computertomografie (CT) und Magnetresonanztomografie (MRT), auch Kernspintomografie genannt, werden bei Kopfschmerzen eingesetzt, um festzustellen, ob in der Struktur des Gehirns Veränderungen zu erkennen sind wie etwa ein Tumor. 

Ein CT eignet sich vor allem für die Darstellung von Knochen und knochenähnlichen Strukturen, während mit einem MRT die sogenannten Weichteile besser beurteilt werden können. Bei beiden Verfahren kann es bei bestimmten Fragestellungen notwendig sein, ein Kontrastmittel  zu spritzen, das später über die Nieren wieder ausgeschieden wird.

Sowohl beim CT als auch beim MRT liegt der Patient in einer Röhre, beim CT ist diese allerdings kürzer und weniger eng. Auf Basis von gemessenen Strömen und Strahlung erstellt ein Computer Bilder, die das Gehirn Schicht für Schicht darstellen. Während beim CT mit Röntgenstrahlen gearbeitet wird, messen Ärzte beim MRT Energieströme, die unter Einfluss eines starken Magnetfelds entstehen.

Elektroenzephalogramm (EEG) 

Mit einem Elektroenzephalogramm (EEG) werden Gehirnströme elektrisch abgeleitet und aufgezeichnet. Hierfür werden an bestimmten Stellen am Kopf Elektroden angebracht. Das angeschlossene Registriergerät zeichnet die Hirnströme in Kurven auf, woraus der Arzt wiederum Rückschlüsse über die Gehirnaktivität zieht. So kann er auf Basis der Wellenform beispielsweise Hinweise auf eine mögliche Krampfbereitschaft erkennen.