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Blutschwämmchen sind gutartige Neubildungen (Tumore) der Blutgefäße. Sie entwickeln sich typischerweise in den ersten Tagen und Wochen nach der Geburt und kommen bei vier bis fünf Prozent aller Säuglinge vor, bei Frühgeborenen sind es sogar bis zu 22 Prozent. Mädchen sind dabei häufiger betroffen als Jungs. Aufgrund der Form und hellroten Farbe werden sie im Volksmund häufig auch Erdbeerflecken genannt.

Es geschieht nur selten, dass ältere Kinder ein Blutschwämmchen bekommen. Erwachsene sind ebenfalls nur in seltenen Fällen betroffen. Von Blutschwämmchen zu unterscheiden sind Fehlbildungen der Blut- und Lymphgefäße. Sie sind angeboren und bilden sich nicht mehr zurück.

Hintergrund der Blutschwämmchen

Blutschwämmchen sind relativ häufig vorkommende, gutartige Gefäßtumore. Sie entstehen durch unterschiedliche, teilweise unbekannte Ursachen. Ausgangspunkt der Neubildung ist die Zellschicht, die alle Blutgefäße innen auskleidet (Endothel). Sie können deshalb überall entstehen, wo Blutgefäße vorhanden sind. Dabei können sie im ganzen Körper auftreten, zum Beispiel auch in der Leber oder in anderen inneren Organen. Am häufigsten sind sie an Kopf und Hals zu finden.

Mein Baby hat einen Fleck auf der Haut. Was nun?

Haben Sie einen Fleck auf der Haut Ihres Babys entdeckt, bewahren Sie zunächst einmal Ruhe. Frischgebackene Eltern sind verständlicherweise schnell besorgt - vor allem, wenn es das erste Kind ist. Generell gilt: Hautveränderungen sollten Sie untersuchen lassen. Weisen Sie daher Ihren Kinderarzt bei der nächsten Vorsorgeuntersuchung auf den Fleck hin.

Verlauf

Ein Merkmal der Blutschwämmchen ist, dass sie drei Phasen durchlaufen: ein meistens über sechs bis neun Monate andauerndes Wachstum, anschließend Stillstand und Rückbildung. Die Rückbildungsphase verläuft je nach Größe und Lokalisation des Blutschwämmchens unterschiedlich rasch und ist meist bis zum neunten Lebensjahr abgeschlossen.

Untersuchung beim Arzt

Hautveränderungen bei Blutschwämmchen und Gefäßfehlbildungen sind auf den ersten Blick nicht voneinander zu unterscheiden. Daher klärt der Arzt zunächst, worum es sich dabei handelt. Wichtig ist auch die Identifikation der Phase, in der sich das Blutschwämmchen befindet. 

Dieser wird Ihr Baby zunächst genau untersuchen. Anhand von Ultraschallaufnahmen kann gegebenenfalls geklärt werden, wie tief sich die Hautveränderung ausdehnt. Bei bestimmten Blutschwämmchen ist eine weitergehende Diagnostik nötig, zum Beispiel eine Kernspintomografie, unter anderem bei Verdacht auf eine Beteiligung von inneren Organen, Augen oder Nerven.

Hat er sich einen guten Überblick verschafft, wird er gemeinsam mit Ihnen das weitere Vorgehen abklären. Hierbei kann es hilfreich sein, wenn Sie die Hautveränderung in regelmäßigen Abständen fotografieren und diese Aufnahmen mit Ihrem Arzt besprechen.

Wann können Blutschwämmchen Beschwerden verursachen?

Ein Großteil der Blutschwämmchen bleibt symptomlos und bildet sich von selbst zurück. Komplikationen können auftreten, wenn sie beispielsweise das Wachstum oder die Entwicklung des Kindes behindern. Dies kann zum Beispiel der Fall sein bei Blutschwämmchen am oder im Auge, an Mund, Nase oder Ohr sowie im Anal- und Genitalbereich.

Sehr große, ausgedehnte Blutschwämmchen können außerdem zu Kreislauf-, Blutungs- und Blutgerinnungsproblemen führen.

In der Rückbildungsphase gehen kleine Blutschwämmchen meist vollständig zurück, sodass nichts mehr davon zu sehen ist. Größere Blutschwämmchen können allerdings auch nach Abheilung als ästhetisch störend empfunden werden, da sichtbare Hautveränderungen zurückbleiben.

Behandlung

Ob ein Blutschwämmchen behandelt werden muss, ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Die meisten Blutschwämmchen sind unkompliziert und werden häufig nach dem Watch-and-wait-Prinzip lediglich beobachtet und regelmäßig kontrolliert. Sollte es stark wachsen oder sich verändern, teilen Sie das direkt dem Arzt mit.

Falls das Blutschwämmchen Beschwerden verursacht, gibt es verschiedene Behandlungsoptionen. Dazu zählen unter anderem Lasertherapie, Operation oder Kryotherapie (Kältebehandlung). Manchmal kommt auch der Beta-Blocker mit dem Wirkstoff Propranolol zum Einsatz.

Die Behandlung von Blutschwämmchen richtet sich unter anderem nach Art, Ausdehnung und Verlauf. Bei Blutschwämmchen in den genannten Zonen (zum Beispiel am Auge oder an den Atemwegen) ist eine frühzeitige Behandlung sinnvoll, um Komplikationen vorzubeugen. Gleiches gilt für ausgedehnte, stark wachsende oder komplizierte Blutschwämmchen.

Auch bei kleinen Blutschwämmchen, zum Beispiel am Rumpf, kann eine Behandlung in der Wachstumsphase sinnvoll sein, um dem Risiko vorzubeugen, dass es das Wachstum des Kindes beeinträchtigt. Meistens raten Ärzte nach der Untersuchung dazu, diese zunächst nur zu beobachten.

Hautpflege

Ist Ihr Kind von einem Blutschwämmchen betroffen, können Sie die Haut mit der richtigen Pflege unterstützen:

  • Verwenden Sie warmes Wasser und eine schützende Creme.
  • Achten Sie beim Abtrocknen der Haut darauf, die Stelle sanft abzutupfen.
  • Bei Sonneneinstrahlung ist eine Sonnencreme mit hohem Schutzfaktor empfehlenswert.

Weitere Informationen: Wie Sie empfindliche Babyhaut richtig pflegen und weitere Tipps, zum Beispiel für einen erholsamen Schlaf Ihres Kindes.