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Parodontitis ist eine chronische Erkrankung des Zahnhalteapparats. Durch Beläge und Zahnstein kann sich das Zahnfleisch zunächst oberflächlich entzünden und Bakterien können sich zwischen Zahn und Zahnfleisch ansiedeln und im weiteren Verlauf zu Knochenabbau führen. 

Wenn sich Ihr Zahnfleisch rötet, anschwillt und gelegentlich blutet, können dies die ersten Symptome für eine Parodontitis sein. Gehen Sie frühzeitig in Ihre Zahnarztpraxis, um die Ursache abklären zu lassen.

Der Parodontale Screening Index 

Um eine Parodontitis diagnostizieren zu können, ermittelt Ihr Zahnarzt oder Ihre Zahnärztin Ihren sogenannten individuellen Parodontalen Screening Index (kurz PSI). Er liefert einen Überblick darüber, ob eine Parodontitis vorliegt und, wenn ja, wie stark diese ausgeprägt ist. Gleichzeitig schlägt er individuelle Behandlungsmöglichkeiten vor. 

Der Zahnarzt oder die Zahnärztin prüft, wie tief eine spezielle Sonde zwischen Zahn und Zahnfleisch eindringt. Zwei bis drei Millimeter sind in der Regel normal. Taucht die Sonde tiefer ein, kann eine weitere Behandlung notwendig sein. Außerdem wird beurteilt, ob das Zahnfleisch blutet und Beläge vorhanden sind. Damit wird ein Grad von null ("parodontal gesund") bis vier ("schwere Parodontitis") ermittelt. Ein Röntgenbild kann zeigen, ob der Kieferknochen beeinträchtigt ist. 

Wie wird eine Parodontitis behandelt?

Ziel der Parodontitis-Behandlung ist es, die Entzündung um die Zahnwurzel zu stoppen. Nach Abklingen der Infektion kann sich der gesamte Zahnhalteapparat stabilisieren. Auch das Zahnfleisch erholt sich und schmiegt sich wieder fest um den Zahn. Die Behandlung verläuft in vier Schritten:

  1. Die Initial- oder Hygienephase: In Ihrer Zahnarztpraxis erhalten Sie zu Beginn meist eine professionelle Zahnreinigung . Dabei werden harte und weiche Zahnbeläge entfernt. Zusätzlich bekommen Sie individuelle Tipps, wie und mit welchen Hilfsmitteln Sie Ihre Zahngesundheit verbessern können. Pflegen Sie Ihre Zahnzwischenräume täglich, denn das ist für den Erfolg der Parodontitis-Behandlung enorm wichtig. In manchen Fällen können für die Hygienephase mehrere Termine notwendig sein.
  2. Die Zwischenkontrolle: Nach der ersten Phase beurteilt Ihr Zahnarzt oder Ihre Zahnärztin, wie sich Ihre Zahngesundheit entwickelt hat. Sollte eine weitere Behandlung erforderlich sein, werden Sie über weitere Therapiemöglichkeiten aufgeklärt. 
  3. Die antiinfektiöse Therapie: Die Wurzeloberflächen werden nun unter lokaler Betäubung schonend von Bakterien und harten Ablagerungen befreit, damit sich das Zahnfleisch wieder entzündungsfrei an die Wurzeloberfläche anschmiegen kann. Nur in Ausnahmefällen ist eine chirurgische Therapie nötig. Ihr Zahnarzt oder Ihre Zahnärztin bespricht mit Ihnen, was Sie in den nächsten Tagen beachten sollten. 

    Antibiotika werden im Rahmen einer Parodontitis-Therapie - wenn überhaupt - nur unterstützend verordnet. Ihr Zahnarzt oder Ihre Zahnärztin wird Sie beraten, ob Sie davon profitieren würden.
  4. Aufrechterhaltung und Nachsorge: Wenn die aktive Behandlung beendet ist, geht es darum, das Therapieergebnis aufrechtzuerhalten. Die sogenannte unterstützende Parodontal-Therapie findet alle drei bis sechs Monate statt. Sie besteht aus einer Kontrolle der Zahnfleischtaschen sowie einer vollständigen Reinigung aller Zähne. 

Zähne pflegen - Parodontitis vorbeugen

Jetzt ist Ihr persönlicher Einsatz gefragt, denn eine gute Zahnpflege ist wichtig. Folgen Sie dazu diesen Anweisungen: 

  • Putzen Sie sich zweimal täglich Ihre Zähne.
  • Reinigen Sie Ihre Zahnzwischenräume unbedingt einmal täglich mit passenden Interdentalbürsten oder anderen Hilfsmitteln, die für Sie in der Zahnarztpraxis individuell ausgewählt wurden. 
  • Nach Absprache mit Ihrem Zahnarzt oder Ihrer Zahnärztin können Sie mit einer bestimmten Zahnpasta oder Mundspülung Ihre Zähne und Ihr Zahnfleisch zusätzlich kräftigen. Dies kann die mechanische Entfernung des Belags jedoch nicht ersetzen. 
  • Haben Sie einen Diabetes mellitus, lassen Sie Ihren Blutzuckerspiegel regelmäßig kontrollieren. Ein gut eingestellter Diabetes kann Ihr individuelles Parodontitis-Risiko senken.
  • Leben Sie nach Möglichkeit rauchfrei. Das kann nicht nur Ihre Parodontitis-Behandlung positiv beeinflussen, sondern auch Ihre allgemeine Lebensqualität verbessern.
  • Achten Sie auf eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung, um Ihre Zahngesundheit zu unterstützen. 
  • Ausreichend Bewegung und Entspannung tragen ebenfalls zu einem gesunden Leben bei. 

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