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Darüber hinaus müssen definitionsgemäß aber auch andere Bereiche der Mundschleimhaut betroffen sein.

Als Ursachen kommen mangelnde Mundhygiene, Allergien, Medikamente, Rauchen, Alkoholkonsum, Bestrahlung im Rahmen einer Strahlentherapie sowie ein schlechter Allgemeinzustand bei Mangelzuständen (zum Beispiel Vitamine, Eisen), Infektionen oder Erkrankungen des Immunsystems in Frage.

Der Begriff Stomatitis wird von Ärzten in der Regel in Kombination mit weiteren Begriffen gebraucht, die entweder die Mundentzündung genauer beschreiben oder deren Ursache benennen. Dieses Vorgehen kann sowohl bei Patienten als auch bei Ärzten gelegentlich zu Missverständnissen führen. Insbesondere gilt das, wenn zusätzlich noch der deutsche Begriff der Mundfäule gebraucht wird, der selbst in unterschiedlicher Bedeutung verwendet wird.

Folgende Begriffe sind anzutreffen:

Aphthe

Eine Aphthe ist eine kleine oberflächliche entzündliche Gewebeschädigung der Schleimhaut, die oft mit weißlichem Belag bedeckt ist.

Maul- und Klauenseuche (Stomatitis epidemica)

Dabei handelt es sich um eine Aphthenerkrankung der Klauentiere, die ausnahmsweise auch beim Menschen, zum Beispiel in der Landwirtschaft, vorkommt.

Mundfäule - ein Begriff im Wandel der Zeit

Der deutsche Begriff der Mundfäule kann zu Verwirrungen führen, da er historisch für unterschiedliche Formen der Stomatitis gebraucht wurde.

In den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde Mundfäule als Übersetzung des allgemeinen Begriffs Stomatitis verwendet, bezeichnete also alle Formen der Mundentzündung. In den 80er und 90er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde er hingegen vorwiegend für die Stomatitis ulcerosa verwendet, während er in der jüngsten Vergangenheit vor allem mit der Gingivostomatitis herpetica gleichgesetzt wird.

Stomatitis allergica

Sie tritt auf, wenn es zu einer allergischen Reaktion im Mundraum kommt.

Bei einem direkten Kontakt der Schleimhaut mit Allergenen (den Allergie auslösenden Stoffen) spricht man von einer Stomatitis venata, ausgelöst meist durch die lokale Anwendung von Antibiotika, aber auch durch andere Medikamente.

Stomatitis aphthosa

Der Begriff Stomatis aphthosa ist einerseits eine andere Bezeichnung für die Stomatitis herpetica beziehungsweise Gingivostomatitis herpetica. Andererseits wird er gelegentlich auch allgemeiner für Mundentzündungen verwendet, die vor allem durch Aphthen gekennzeichnet sind.

Stomatitis diphtherica

Entzündung der Mundschleimhaut und der Mandeln, die mit einer Diphtherie einhergeht. Es handelt sich um ein äußerst ernstes Krankheitsbild.

Stomatitis herpetica, Gingivostomatitis herpetica

Die Stomatitis herpetica wird durch Herpes-Viren ausgelöst, die auch für den bekannten Lippenherpes verantwortlich sind. Typisch sind oft sehr schmerzhafte Aphthen und Geschwüre (Ulzerationen) der Mundschleimhaut. Die Erkrankung betrifft vor allem Kinder bis zum fünften Lebensjahr. Die Behandlung erfolgt durch Mundspülung mit Kamillenextrakt oder Dexpanthenol sowie unter Umständen durch Gabe von Antivirenmitteln als Tablette. 

Stomatitis simplex

Leichte Form einer Mundschleimhautentzündung. Sie tritt häufig als Begleiterscheinung von fieberhaften Erkrankungen oder mangelnder Mundhygiene, Alkohol- und Nikotinmissbrauch, in der Schwangerschaft oder bei Anämien (Blutarmut) auf. Symptome sind Rötung und Schwellung der Mundschleimhaut.

Stomatitis ulcerosa

Entzündung der Mundschleimhaut mit oft eiternden Geschwüren, die durch Bakterien ausgelöst wird. Sie kommt häufig bei schlechtem Allgemeinzustand vor, beispielsweise bei Infektionskrankheiten, chronischen Vergiftungen oder Veränderungen des Blutbildes.

Charakteristisch sind ein unangenehmer Mundgeruch und grün-gelbliche, schmierige Beläge auf der Mundschleimhaut, verbunden mit starken Schmerzen, Fieber und vermehrtem Speichelfluss. Häufig tritt in diesem Zusammenhang ein Gewebeverlust des Zahnfleisches zwischen den Zähnen und später der Knochenstruktur auf.

Ulcus, Ulzeration

Diese Begriffe bezeichnen ein Geschwür beziehungsweise eine von der Oberfläche eines Gewebes ausgehende tiefreichende entzündliche Gewebeschädigung.