Verwaltungsrat nahm die Jahresrechnung der Techniker für 2019 ab
Die Techniker Krankenkasse (TK) schließt das Jahr 2019 mit einem Minus von rund 469 Millionen Euro ab. Deutlich gestiegene Leistungsausgaben und die Senkung des Zusatzbeitrages haben maßgeblich zu dem Ergebnis beigetragen. Das zeigt die Jahresrechnung, die der TK-Verwaltungsrat abgenommen hat.
TK-Zahlen für das Jahr 2019: Ausgaben steigen deutlich
Die TK ist im Geschäftsjahr 2019 mit Blick auf die Mitglieder- und Versichertenzahlen weiter gewachsen. Mehr als 10,5 Millionen Menschen waren zum Stichtag 1. Januar 2020 bei der TK versichert, das ist ein Plus von 2,4 Prozent. Bei den Mitgliedern ist ein Anstieg von 2,9 Prozent auf über acht Millionen zu verzeichnen. Die Jahresrechnung, die der TK-Verwaltungsrat abgenommen hat, weist für 2019 ein Minus von rund 469 Millionen Euro aus.
Sitzung des Verwaltungsrats in Hamburg

Maßgeblich haben dazu auch zahlreiche Gesetze aus der aktuellen und der vergangenen Legislaturperiode beigetragen. Gleichzeitig hat die TK ihren Zusatzbeitragssatz um 0,2 Prozentpunkte auf 0,7 Prozent gesenkt - damit kommt sie der gesetzlichen Verpflichtung zum Abbau der Finanzreserven nach. Aktuell liegt der TK-Zusatzbeitrag 0,4 Prozentpunkte unter dem gesetzlichen Durchschnitt. Ebenfalls unter dem Durchschnitt liegen die Verwaltungskosten. Der Betrag von 107 Euro je TK-Versicherten verweist auf eine effiziente Verwaltung, wie der Vergleich zum Durchschnitt der Gesetzlichen Krankenversicherung mit 152 Euro zeigt.
Dominik Kruchen, alternierender Vorsitzender des TK-Verwaltungsrats: "Wir freuen uns, dass die TK weiter gewachsen ist. Das Finanzergebnis ist einerseits auf geplanten Reservenabbau zurückzuführen, spiegelt aber andererseits auch wider, dass die Leistungsausgaben in der gesamten gesetzlichen Krankenversicherung deutlich stärker angestiegen sind als erwartet."
8,4 Milliarden Euro für Krankenhausbehandlungen
Konkret stiegen die Ausgaben für die medizinische Versorgung im Jahr 2019 auf insgesamt 28,3 Milliarden Euro und damit um 6,4 Prozent je Versicherten. 2018 hatte der Anstieg 3,5 Prozent betragen. Die Ausgaben für Krankenhausbehandlungen sorgen wie in den Vorjahren für die meisten Ausgaben, 2019 ergibt sich eine Summe von insgesamt 8,4 Milliarden Euro. Es folgen Arztbehandlungen (5,6 Milliarden Euro) und Ausgaben für Arzneimittel (4,9 Milliarden Euro).
Auch Ausgaben für Pflege steigen
Die Leistungsausgaben der TK-Pflegeversicherung stiegen im Jahr 2019 auf 2,4 Milliarden Euro an. Die größten Posten waren dabei die Ausgaben für Pflegegeld (799 Millionen Euro) und für stationäre Leistungen (608 Millionen Euro). 4,1 Milliarden Euro gingen an den Ausgleichsfonds der sozialen Pflegeversicherung. Die TK-Pflegeversicherung ist eine eigenständige Organisation mit separater Jahresrechnung unter dem Dach der TK.
Unikosmos-Award verliehen
Letzter Tagesordnungspunkt der Sitzung des TK-Verwaltungsrats war die Verleihung des Unikosmos-Awards 2020 an Florian Danzig für seine Bachelorarbeit "Digitalisierung im Gesundheitswesen - Auswirkungen und Bedeutung für den Wettbewerb in der Krankenversicherung". Die von der Jury prämierte und an der Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung/Fachbereich Sozialversicherung in Berlin geschriebene Arbeit erörtert Chancen und Risiken der Digitalisierung in Bezug auf das Gesundheitswesen und kommt unter anderem zu dem Schluss, dass der Einbeziehung der Kunden/Versicherten in notwendige Digitalisierungsstrategien große Bedeutung zukommt. Der Unikosmos-Award wird bereits seit dem Wintersemester 2005/2006 vergeben.
TK-Geschäftsbericht 2019 erschienen
Der aktuelle Geschäftsbericht der Techniker Krankenkasse (TK) ist erschienen. Unter dem Motto "Gesundheit gestalten" zeigt er unter anderem, wie die TK ihre digitalen Angebote für die Versicherten weiterentwickelt und immer weiter miteinander vernetzt - von einer vollständig digitalisierten ärztlichen Fernbehandlung inklusive elektronischem Rezept und elektronischer Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung, über eine neue App für werdende Eltern bis zu einer digitalen Angst-Therapie mit einer Virtual-Reality-Brille. Beim Schwerpunktthema Pflege thematisiert der Bericht, wie die TK sich direkt mit pflegenden Angehörigen austauscht, um passgenaue Unterstützung zu anzubieten.
Dieter F. Märtens, alternierender Vorsitzender des TK-Verwaltungsrats: "Auch wenn der Bericht einen Blick auf das zurückliegende Geschäftsjahr wirft, so steht er natürlich dennoch im Zeichen der Corona-Pandemie. Es hat sich gezeigt, dass sich der Mut, frühzeitig auf digitale Angebote zu setzen, gelohnt hat und die Versicherten davon nun profitieren, zum Beispiel von der ärztlichen Fernbehandlung. Nun geht es darum, diesen Weg weiterzugehen und die Gesundheitsversorgung im Sinne der Versicherten weiter zu gestalten."
In dem 54 Seiten umfassenden Bericht wirft die TK einen Blick über den eigenen Tellerrand und zeigt, wie sie im Austausch mit Akteuren in und außerhalb des Gesundheitssystems andere Perspektiven aufnimmt, ob in der Zusammenarbeit mit Start-ups oder in Form von Tiefeninterviews mit Kunden.
Teil des Geschäftsberichts sind zudem die Finanzen im Geschäftsjahr 2019 sowie ein Überblick über die Versicherten- und Mitgliederentwicklung. Diese zeigt, dass die TK im vergangenen Jahr weiter gewachsen ist, um 2,4 Prozent auf über 10,5 Millionen Versicherte.
Der digitale Geschäftsbericht der TK - mit zusätzlichen Informationen und Grafiken - ist unter
zu finden.
Sitzungstermine des TK-Verwaltungsrats