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Wozu eine Mammografie?

Findet der Arzt bei der Tastuntersuchung der Brust und eventuell einer sich anschließenden Ultraschalluntersuchung Hinweise auf eine tumorverdächtige Veränderung der Brustdrüse, ist die Mammografie ein wichtiges Hilfsmittel zur weiteren Abklärung. Anhand der Röntgenbilder kann ein erfahrener Radiologe erkennen, wo genau die Veränderung sitzt, wie ihre Struktur beschaffen ist und wie weit sie sich bisher ausgedehnt hat. Das Ergebnis dieser sogenannten kurativen Mammografie ist die Grundlage für die weitere Diagnose- und Therapieplanung. 

Die Mammografie ist aktuell außerdem die wichtigste anerkannte Methode, um Brustkrebsvorstufen oder frühe Tumorstadien möglichst früh zu erkennen. Daher wird sie unter anderem im Rahmen des sogenannten nationalen Mammografie-Screening-Programms eingesetzt. Frauen im Alter zwischen 50 und 69 Jahren werden alle zwei Jahre zu diesen Früherkennungsuntersuchungen in ein Brustzentrum mit zertifizierter Screening-Einheit eingeladen und dort auf Brustkrebs untersucht. 

Auch Frauen - oder Männer - mit einem erhöhten genetischen Brustkrebsrisiko können von einer regelmäßigen Mammografie profitieren. In diesem Fall wägt der Arzt gemeinsam mit der Patientin - oder dem Patienten - das individuelle Risiko einer Brustkrebserkrankung und das Risiko der Strahlenbelastung durch eine Mammografie gegeneinander ab. 

Hightech-Diagnostik 

Die Mammografie gehört zur sogenannten bildgebenden Diagnostik und arbeitet mit Röntgenstrahlen. Inzwischen gibt es neben den herkömmlichen Röntgengeräten auch digitale Mammografiegeräte. Sie bieten die Vorteile einer geringeren Strahlenbelastung für die Patientin sowie einer sehr guten Bildqualität mit hochauflösender Darstellung des Brustdrüsengewebes. Die Röntgenbilder werden unmittelbar nach der Aufnahme in digitale Bildpunkte umgewandelt und können sofort direkt am Bildschirm beurteilt werden.  

Neben der bisher üblichen 2D-Mammografie sind heute auch schon 3D-Röntgenaufnahmen möglich - diese dreidimensionale Mammografie wird auch Tomosynthese genannt. Sie bietet eine noch detailliertere Darstellung des Gewebes als die Untersuchung in zwei Ebenen. Von der 3D-Mammografie profitieren vor allem Frauen mit sehr dichtem Brustdrüsengewebe. Die neuere Untersuchung liefert insgesamt mehr Krebsdiagnosen bei gleichzeitig kleinerer Anzahl falsch positiver Befunde und somit einer geringeren Notwendigkeit von weiteren Untersuchungen und Gewebeproben, sogenannten Biopsien. Die 3D-Mammografie gehört bisher nicht zum Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen und wird den Patienten daher als individuelle Gesundheitsleistung - kurz IGeL- in Rechnung gestellt. 

So läuft die Mammografie ab

Eine Mammografie erfolgt in einer radiologischen Praxis, in der Röntgenabteilung eines Krankenhauses oder seltener auch in einer gynäkologischen Facharztpraxis. Das Mammografie-Screening , die Reihenuntersuchung zur Früherkennung von Brustkrebs, findet ausschließlich in einem speziellen Screening-Zentrum statt. 

Der behandelnde Radiologe erfragt zunächst Ihre Krankengeschichte und beantwortet Ihre Fragen zum Ablauf der Untersuchung. Die Aufnahme selbst führt dann eine Röntgenassistentin durch. Hierfür drückt sie Ihre Brust mit einer Kompressionsplatte vorsichtig zusammen - diese Prozedur kann unangenehm und manchmal sogar schmerzhaft sein. Je flacher die Brust komprimiert werden kann, umso geringer ist die Strahlendosis und umso hochwertiger wird die Aufnahme. Meistens fertigt die Röntgenassistentin von jeder Brust zwei Bilder an: Einmal verläuft der Strahlengang von oben nach unten und einmal schräg durch die Brust. In der Regel begutachten anschließend mindestens zwei erfahrene Ärzte die Aufnahmen.

Wichtig für die Untersuchung

Benutzen Sie am Tag der Mammografie möglichst kein Deodorant und keine Körperlotion. Beide enthalten kleinste Bestandteile, die auf der Röntgenaufnahme erscheinen können. Dadurch wird die Bildbeurteilung erschwert und es kann zu falsch positiven Befunden kommen. 

Als Teilnehmerin am Screening-Programm erhalten Sie etwa nach einer Woche die Ergebnisse der Untersuchung in schriftlicher Form. Sind aufgrund des Befundes der Röntgenbilder weitere Untersuchungen notwendig, werden Sie zu einem zweiten Termin beim behandelnden Arzt einbestellt.

Zu Risiken und Nebenwirkungen

Ziel der Mammografie und somit der Früherkennung von Brustkrebs ist es, den Patientinnen eine schonende, zum Beispiel brusterhaltende, Therapie zu ermöglichen und ihre Heilungschancen zu steigern. Das gelingt zwar auch in einigen Fällen, doch die Mammografie hat auch Nachteile. Über diese klärt Sie der behandelnde Arzt auf und wägt gemeinsam mit Ihnen Ihr individuelles Erkrankungsrisiko gegen die Risiken der Untersuchung ab.

  • Strahlenbelastung: Die heutigen hochentwickelten Geräte kommen mit einer sehr geringen Strahlendosis aus. Trotzdem: Röntgenstrahlen gehören zu den sogenannten ionisierenden Strahlen und können selbst Krebs auslösen. Hier gilt: Die Dosis macht das Gift. Die Verordnung über den Schutz vor Schäden durch Röntgenstrahlen - kurz RöV - legt daher sehr genau fest, welche Menschen welchen Strahlenbelastungen durch medizinische Untersuchungen ausgesetzt werden dürfen. So lässt die RöV zum Beispiel das zweijährige Screening-Programm nur für Frauen im Alter von 50 bis 69 Jahren zu. Zwar steigt mit zunehmendem Alter das Brustkrebsrisiko, während gleichzeitig das Brustgewebe unempfindlicher gegenüber der Strahlung wird. Da aber über Siebzigjährige laut Studienergebnissen nur sehr selten einen Vorteil durch die Mammografie haben, ist das Screening laut RöV für Frauen über 69 Jahre nicht mehr vorgesehen.
  • Überdiagnosen: Von 1.000 im Rahmen der Brustkrebsfrüherkennung untersuchten Frauen erhalten derzeit 24 eine Verdachtsdiagnose, die sich im Verlauf der weiteren Diagnostik als falsch herausstellt. Trotzdem müssen sie die körperlich und psychisch belastenden Untersuchungen sowie die Wartezeiten auf die Ergebnisse durchstehen.
  • Übertherapie: Für alle entdeckten Krebsvorstufen wird eine Behandlung empfohlen, da derzeit nicht eindeutig vorausgesagt werden kann, ob sie irgendwann in eine sogenannte invasive Krebsform übergehen. Wenn dies aber möglicherweise gar nicht passiert, wäre die Behandlung in dem Fall verzichtbar gewesen und hätte die Patientin nur grundlos belastet.  Auch bei manchen nicht heilbaren Krebsformen hat die Patientin keinen Vorteil durch eine frühzeitige Behandlung und leidet möglicherweise unnötig unter der belastenden Therapie.

Weitere Untersuchungsmethoden der Brust

Tastuntersuchung

Ihr Gynäkologe - oder auch Sie selbst - tasten dabei beide Brüste sowie die Lymphabflusswege systematisch auf Veränderungen ab. Dies ist die einfachste Möglichkeit, Veränderungen im Brustdrüsengewebe festzustellen. Allerdings können damit nur Tumoren ab einer Größe von etwa einem Zentimeter entdeckt werden. 

Mammasonografie

Diese Ultraschalluntersuchung der Brust eignet sich besonders gut dazu, Zysten und andere gutartige Veränderungen zu beurteilen. So lässt sich in einigen Fällen bei unklaren Mammografiebefunden durch eine zusätzliche Mammasonografie eine Biopsie vermeiden. 

Biopsie

Hierbei wird - meist minimal-invasiv, also ohne Operation - eine Gewebeprobe entnommen und anschließend mikroskopisch untersucht. Sie kann den zweifelsfreien Beweis erbringen, um was es sich bei dem Befund handelt, also unter anderem, ob die Veränderung gut- oder bösartig ist.

Magnetresonanz-Mammografie - kurz MR-Mammografie

In seltenen Fällen kann eine MR-Mammografie - auch Mamma-MRT genannt - die Diagnose sichern. Dabei handelt es sich um ein Verfahren, bei dem mithilfe von Magnetfeldern Schnittbilder der Brust erzeugt werden. 

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Brust­krebs früh­zeitig erkennen

Die Magnetresonanz-Mammografie ist eine treffsichere Methode zur Brustkrebsvorsorge. Wann TK-Patientinnen Anspruch darauf haben.