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Bezahlt meine Krankenkasse die Mammografie?

Die Techniker übernimmt generell die vertraglichen Kosten für eine Mammografie, wenn die weitere Abklärung eines ertasteten Knotens oder eines sonstigen verdächtigen Befundes medizinisch notwendig ist. In dem Fall handelt es sich um eine sogenannte diagnostische Mammografie. Dies gilt auch für Frauen mit einem besonders hohen familiären Risiko für Brustkrebs.

Anders ist es bei einer Mammografie zur Früherkennung von Brustkrebs, also wenn kein verdächtiger Befund vorliegt. Die Kosten für eine Früherkennungsmammografie können nur übernommen werden, wenn diese in einem sogenannten Screening-Zentrum stattfindet und die Frau zwischen 50 und 69 Jahre alt ist. In dem Fall hat sie alle zwei Jahre Anspruch darauf, im Rahmen dieses organisierten Früherkennungsprogramms kostenlos untersucht zu werden. 

Ich bin noch keine 50 Jahre alt. Ist die Mammografie zur Früherkennung für mich trotzdem geeignet?

Es ist nach wie vor stark umstritten, ob die Früherkennungsmammografie die Brustkrebssterblichkeit auch bei Frauen unter 50 Jahren senken kann.

Jüngere Frauen werden durch Röntgenstrahlen mehr geschädigt als ältere. In jüngeren Jahren ist außerdem das Brustdrüsengewebe dichter, weshalb erstens die Strahlendosis höher sein muss als bei älteren Frauen und zweitens Brusttumoren häufiger übersehen werden. Andererseits werden gerade Frauen mit sehr dichtem Brustgewebe oft durch unklare Verdachtsbefunde alarmiert, die sich hinterher als unberechtigt herausstellen. 

Wegen der unklaren Schaden-Nutzen-Bilanz verbietet die deutsche Röntgenverordnung - kurz RöV - ein Screening für Frauen unter 50 Jahren. Trotzdem bieten viele Ärzte Frauen eine Früherkennungsmammografie an und lassen sich diese privat als "individuelle Gesundheitsleistung" - kurz IGeL - bezahlen.

Wie hoch ist die Strahlenbelastung durch die Mammografie?

Wie hoch die Belastung durch Röntgenstrahlen ist, kann derzeit nur geschätzt werden. Je jünger die Frau ist, desto strahlenempfindlicher ist ihr Brustgewebe. So ist die gleiche Strahlendosis für Frauen zwischen 20 und 29 Jahren etwa zehnmal so belastend wie für Frauen, die 50 Jahre oder älter sind. Frauen, in deren Familie häufig Brustkrebs vorkommt und die ein erhöhtes genetisches Risiko haben, an Brustkrebs zu erkranken, sind ersten Studienerkenntnissen zufolge besonders strahlenempfindlich.

Außerdem muss die Strahlendosis umso höher sein, je dichter das Brustgewebe ist, damit eine optimale Bildqualität erreicht werden kann. Ansonsten besteht die Gefahr, dass der Röntgenarzt kleine Veränderungen in der Brust nicht erkennen kann.

Häufige Mammografien können außerdem selbst Krebs verursachen. Experten schätzen, dass bei regelmäßiger Mammografie ab dem 40. Lebensjahr 1,5 bis 4,5 von 10.000 Frauen zusätzlich an Brustkrebs erkranken.

Deshalb rät das Bundesamt für Strahlenschutz zur Vorsicht. Grundsätzlich darf eine Röntgenuntersuchung laut Röntgenverordnung nur erfolgen, wenn ein konkreter Krankheitsverdacht besteht. Für das flächendeckende Brustkrebs-Screening wurde die Röntgenverordnung eigens geändert. Hier gilt: Im Rahmen der Screening-Programme der gesetzlichen Krankenversicherung dürfen Mammografien auch zur Früherkennung erfolgen, aber nur bei Frauen zwischen 50 und 69 Jahren und ausschließlich in speziellen Screening-Zentren, die einer besonderen Qualitätskontrolle unterliegen.