Mecklenburg-Vorpommern ist ein Flächenland und die demographische Entwicklung schreitet voran. Die Morbidität der Bevölkerung wächst und es bestehen Schwierigkeiten, frei werdende Arztsitze neu zu besetzen. Diese und weitere Einflussfaktoren können eine wohnortnahe und bedarfsgerechte Versorgung im ländlichen Raum gefährden. Bereits 2008 hat die TK mit der Universitätsmedizin Greifswald ein damals bundesweit einmaliges Telemedizin-Projekt zur Versorgung von Glaukom-Patienten etabliert. Telemedizin und elektronische Patientenakte ermöglichten eine optimale Zusammenarbeit zwischen Augen- und Allgemeinärzten. Mit der Dermatologie-App im Jahr 2013 und dem Innovationsfondsprojekt TeleDermatologie 2017, folgten zwei weitere wegweisende Projekte. Für die Sicherstellung der Versorgung im ländlichen Raum wird sich der Stellenwert der Telemedizin weiter zunehmen. Aus Sicht der TK ist die Weiterentwicklung entsprechender Angebote notwendig um die Wünsche und Bedarfe der Patienten zu erfüllen.

Verbesserte Kommunikation durch die Telematik

Die Digitalisierung ist kein Trend mehr, sondern Realität. Die Telematik ist dabei ein wichtiger Fortschritt auf dem Weg ins digitale Zeitalter des Gesundheitswesens. Smartphones und Tablets sind im Alltag vieler Menschen nicht mehr wegzudenken. Auch in der medizinischen Versorgung werden diese Geräte bald fester Bestandteil sein. Telemedizinische Angebote entfalten ihr vollständiges Potential erst, wenn sie an den Bedürfnissen der Patienten ausgerichtet und benutzerfreundlich sind.

Die Telematik ermöglicht eine ortsunabhängige Kontrolle und Therapie. Der schnellere Zugriff auf behandlungsrelevante Informationen stellt einen zentralen Vorteil für alle an der telemedizinischen Versorgung beteiligten Akteure dar. Darüber hinaus ist es möglich, medizinisches Wissen in Echtzeit über vernetzte Fachzentren auszutauschen. Interdisziplinarität steht bei allen telemedizinischen Lösungen im Fokus. Digitale Kommunikationswege ermöglichen es, dass Ärzte, Unikliniken und andere Leistungserbringer fachübergreifend Informationen teilen und so noch besser zusammenarbeiten. Vom abschmelzen der Sektorengrenzen können die Patienten am stärksten profitieren.

Akzeptanz der Telemedizin bei Patienten und Leistungserbringern

Die Akzeptanz der Leistungserbringer für telemedizinische Angebote ist ein zentraler Erfolgsfaktor für den Einzug der Telemedizin in die Gesundheitsversorgung. Hierbei hat der behandelnde Arzt eine Schlüsselfunktion. Nur wenn er von dem Nutzen überzeugt ist, findet die Telematik Anwendung in den individuellen Behandlungspfaden. Für Patienten ist die Einhaltung des Datenschutzes ein bedeutender Faktor in der Entscheidungsfindung. Eine einfache Bedienbarkeit entsprechender Apps ermöglicht auch Patienten höherer Altersklassen den Zugang zu den Innovationen.

Grundvoraussetzung für den erfolgreichen Einsatz telemedizinischer Verfahren ist der Aufbau einer technischen Infrastruktur. Dies gilt insbesondere für den ländlichen Raum. Weiterhin sichern Kommunikations- und Dokumentationsstandards die Qualität von telemedizinischen Verfahren. Die Sicherheit der übermittelten Daten hat oberste Priorität. Außerdem ist für die Etablierung digitaler Versorgungsangebote die Entwicklung von belastbaren Finanzierungskonzepten und rechtlichen Rahmenbedingungen essentiell.

Qualität, Wirtschaftlichkeit und Transparenz

Die Telemedizin erleichtert den Zugang zu Gesundheitsinformationen und erhöht die Transparenz für die eigenen Patientendaten. Es wird eine engmaschige Kontrolle und die Vollständigkeit der Patienteninformationen sichergestellt. Auch wird die Anzahl von Arztbesuchen vermindert. Routineuntersuchungen oder die Kontrolle von Parametern können bequem von Apps oder anderen mobilen Geräten übernommen werden. Ein Aspekt, der vor allem Patienten aus ländlichen Regionen zugutekommt. Lange Wartezeiten können überbrückt und weite Anfahrtswege erspart werden. Ferner unterstützen die neuen technischen Anwendungen die Optimierung des Krankheitsmanagements. Dies verbessert die Qualität der medizinischen Versorgung chronisch kranker Patienten.