Dresden, 28. Juni 2023. In Sachsen ist der Anteil der Studierenden, die im Jahr 2022 Antidepressiva verordnet bekommen haben, im Vergleich zum Jahr 2019 um 47,8 Prozent gestiegen. Auch bei gleichaltrigen Erwerbspersonen ist ein Zuwachs an Verordnungen zu beobachten, wenngleich dieser mit 28,2 Prozent geringer ausfällt.

Psychische Erkrankungen bei Studierenden

Eine arzneimittelübergreifende bundesweite Auswertung zeigt zwar, dass Studierende im letzten Jahr mit 78,6 Tagesdosen pro Kopf weniger Arzneimittel erhalten haben als junge Erwerbspersonen (88,4 Tagesdosen), was zunächst auf einen insgesamt besseren Gesundheitszustand von Studierenden hindeutet. Schaut man speziell auf das Verordnungsvolumen von Medikamenten zur Behandlung des Nervensystems, erhalten Studierende jedoch mehr Medikamente als junge Erwerbspersonen. "Diese Ergebnisse implizieren, dass Studierende häufiger an psychischen Erkrankungen leiden", so Alexander Krauß, Leiter der Landesvertretung der Techniker Krankenkasse (TK) in Sachsen.

Auch bei den Verordnungen von ADHS-Medikamenten ist der Anteil der betroffenen Studierenden, die Präparate aus dieser Arzneimittelgruppe erhalten haben, im Zeitraum von 2019 bis 2022 um 81 Prozent gestiegen.

Hinweis für die Redaktion

Für den Gesundheitsreport 2023 wertete die TK die Krankschreibungen der 5,6 Millionen bei der TK versicherten Erwerbspersonen aus. 2022 wohnten in Sachsen rund 98.000 Erwerbspersonen im Alter zwischen 15 und 65 Jahren mit Versicherung bei der TK. Dazu zählen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte und Empfänger von Arbeitslosengeld I. Für das Schwerpunktthema "Gesundheit Studierender" wurden zudem die Arzneimittelverordnungen sowie ambulante Diagnosedaten von Studierenden im Alter zwischen 20 und 34 Jahren mit eigener TK-Versicherung in den Jahren 2006 bis 2022 ausgewertet. Die digitale Pressemappe mit dem Report gibt es auf dem Presseportal der TK. Informationen und Angebote zur Gesundheitsförderung für Hochschulen stellt das Lebensweltenportal der TK bereit.