Wie alles begann

SYNLAB Deutschland ist ein Anbieter modernster Labordienstleistungen und agiert bundesweit an etwa 100 Standorten. Dass die hohe Qualität der Dienstleistungen und das höchste Evidenzniveau in der Laboranalytik - so die Leitlinie von SYNLAB - nur mit qualifizierten, motivierten und gesunden Mitarbeitenden erzielt werden kann, ist für die Verantwortlichen im Unternehmen keine Frage.

Daher sind die Gestaltung gesundheitsförderlicher Arbeitsbedingungen, die Planung und die Implementierung von Präventionsmaßnahmen wesentliche Themen für die Unternehmensleitung. Um die Fachlichkeit bei diesem Vorhaben sicherzustellen, ermöglichte SYNLAB der Projektleitung die Weiterbildung in Betrieblichem Gesundheitsmanagement (BGM) und entschied sich für die Techniker Krankenkasse (TK) als Gesundheitspartner.

An die Arbeit

Bereits beim Start im Jahr 2018 bestand die Absicht, die Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) mittelfristig im Sinne eines Gesundheitsmanagements unternehmensweit strukturell einzubinden.

Doch zunächst ging es um den ersten Schritt: Dazu wurde der Bereich Bewegung, speziell die Rückengesundheit, in den Fokus genommen. Rückenprobleme können einen Bezug zu Verspannungen und Stress haben. Insbesondere bei der Rückengesundheit ist der Zusammenhang von physischer und mentaler Stärke gut erkennbar.

Der erste Gesundheitstag, verbunden mit einem Sommerfest am Standort Augsburg, war ein echter Erfolg. Aufgrund eines Artikels in der unternehmemseigenen Zeitung verbreitete sich dies deutschlandweit, weshalb auch Mitarbeitende anderer Standorte nach derartigen Aktionen fragten. Zahlreiche BGF-Maßnahmen an allen Standorten zeigten deutlich: Es tut sich etwas im Unternehmen!

Allerdings folgte dann die globale Pandemie, die auch in diesem Bereich Prioritäten verschob. Für die Mitarbeitenden in der Labordiagnostik war diese Zeit besonders herausfordernd. Trotz der Beschränkungen, die die Corona-Pandemie mit sich brachte, arbeitete die Projektgruppe Betriebliches Gesundheitsmanagement online weiter.

Im Fokus stand nun die mentale Gesundheit. In der Coronazeit erlebten viele Beschäftigte Unsicherheit, Veränderungen oder Isolation. Gerade diese psychosozialen Arbeitsbedingungen beeinflussen maßgeblich Gesundheit, Fluktuation und Produktivität. Hier gab es also Potenzial, gesundheitsförderlich zu wirken.

Begegnungen außerhalb der betrieblichen Abläufe geben den Beschäftigten positive Impulse für Teambildung und Zusammenhalt. Das war und ist der Geschäftsleitung deutlich und wichtig. BGF-Aktivitäten, auch virtuell, stehen für Spaß und Fitness der Belegschaft.

Steckbrief

Branche: Laboranalytik

Unternehmensgröße: ca. 700 Mitarbeitende in der Holding
ca. 5.000 Mitarbeitende bundesweit an allen Laborstandorten

Fokus:

  • Gesundheitskompetenz/-wissen
  • Gesundheitsförderung/-kurse/-tage/-aktionen
  • Arbeits- und Gesundheitsschutz
  • BEM
  • Strukturaufbau

Laufzeit: 2018 - 2023

Vom Projekt zum Prozess        

2023 steht nun der Management-Aspekt im Vordergrund - das BGM wird aus- und aufgebaut. Die entscheidende Frage klingt einfach, ist jedoch komplex: Was haben wir schon organisiert und implementiert und in welchen Strukturen und Prozessen des Unternehmens sollten wir Gesundheit mitdenken?

Mithilfe dieser Bausteine - weitere werden dazu kommen - wird das System des BGM geformt:

  • Das Projekt - und damit das Gesundheitsmanagement der SYNLAB - hat ein eigenes Logo erhalten: "Fit für die Zukunft".
  • In regelmäßigen Analysen einer standardisierten Umfrage zur Mitarbeiterzufriedenheit werden auch das Wohlbefinden und die Anliegen der Mitarbeitenden erhoben. Diese Ergebnisse sind hilfreich für das BGF.
  • Maßnahmen der BGF werden per Mail und mit Aushängen beworben und im online SharePoint kommuniziert. Dort gibt es eine zentrale Seite mit allen Angeboten, einschließlich des BEM, differenziert nach Standorten. Die Angebote werden dokumentiert und evaluiert.
  • An mehr als der Hälfte der Standorte gibt es BGF-Beauftragte. Die KollegInnen wurden mit Unterstützung der TK qualifiziert. Für die Beauftragten gibt es einen eigenen virtuellen Zugang zu einem Gruppenraum und einen monatlichen BGF-Stammtisch, bei dem sie sich über zentrale und lokale Maßnahmen austauschen. Die BGF-Beauftragten sind nun auch Teilnehmende der Arbeitsschutz-Ausschuss (ASA) - Sitzungen - auch das Thema BEM soll zukünftig in die ASA-Sitzungen aufgenommen werden. All das wird von der Zentrale unterstützt.
  • Der Prozess zum Betrieblichen Wiedereingliederungsmanagement (BEM) wird zusammen mit der Abteilung HR, der Berufsgenossenschaft und dem Rentenversicherungsträger entwickelt. Eine elektronische BEM-Akte wurde eingeführt und kann zukünftig regional implementiert werden. Es gibt ein Schulungskonzept und Info-Videos im SharePoint, sodass sich BEM-Beteiligte, Führungskräfte und Mitarbeitende über den BEM-Prozess informieren können.
  • Ein Employee Assistance Program (EAP) garantiert den Mitarbeitenden von SYNLAB eine persönliche Beratung in Krisensituationen - ganz gleich, um welche Thematik es geht. In akuten Situationen sind Fachberater*innen und Coaches rund um die Uhr für die Beschäftigten ansprechbar.
  • Das Thema Führung und Gesundheit wurde verbindlich als zusätzliches Modul in die internen Trainings für Führende aufgenommen.

Interview mit Jennifer Thiele, 
Betriebsrätin und BGM-Beauftragte bei SYNLAB 

Frau Thiele, haben Sie ein Statement zum Thema "Arbeit und Gesundheit"?

Ja! Gesundheit ist kein Selbstläufer, darum muss man sich kümmern. Wir bei SYNLAB denken darüber nach, wie die Beschäftigten motiviert, produktiv und gesund bleiben, welche Unterstützung sinnvoll und wo Prävention im Arbeitsgeschehen erfolgversprechend ist. Wir wissen um den Wert der Mitarbeiterzufriedenheit und dass diese mit Gesundheitsförderung im Betrieb eng zusammenhängt. Wir wollen, dass Mitarbeitende gern im Unternehmen bleiben, und wir wollen neue Menschen für die Arbeit bei SYNLAB gewinnen.

Wie wichtig ist es aus Ihrer Sicht, in der Arbeit offen über Gesundheit, Entlastung, Belastung, zu sprechen? 

Wie wir in der Arbeit miteinander umgehen, ist elementar. Führungskultur und Kommunikation sind goldene Schlüssel im BGM. Gesundheitsthemen brauchen Aufmerksamkeit und Wertschätzung. Gerade die psychosozialen Arbeitsbedingungen beeinflussen maßgeblich Gesundheit, Fluktuation und Produktivität. Ergonomie ist für jeden gleich verständlich, doch zum Beispiel mentale Gesundheit braucht Unterstützung, um in die Akzeptanz zu gelangen. Das geht nur miteinander im Gespräch.

Welche Erfolgsfaktoren gibt es aus Ihrer Sicht für ein BGM?

Der Rückhalt durch die Unternehmensleitung ist unverzichtbar. Unserer Leitung ist klar, dass Gesundheitsförderung zur Bindung der bestehenden Belegschaft und der Gewinnung neuer Mitarbeiter wichtig ist.

BGM als Thema sollte in bestehende Strukturen integriert werden. In unser internes Transformations-System, das Prozesse untersucht und verändert, ist das Thema ebenfalls integriert. Man bemerkt in der Prozessanalyse, wo Stress entsteht, und kann reagieren. In einigen Teams möchten wir erproben, eine Kennzahl zu erheben, so dass ein Reporting entstehen könnte. 

Prävention muss als strategisches Thema gesehen werden. Jemanden nach einer schweren Erkrankung wieder einzugliedern, braucht viel Einsatz, auch vom Betroffenen, Prävention ist immer besser als Nachsorge. Bei SYNLAB gehört die Investition in Prävention zu den strategischen Überlegungen.

Wie bewerten Sie die Zusammenarbeit mit der TK als Gesundheitspartner?

Wir werden sehr gut unterstützt auf dem Weg in Richtung BGM. Und es gab Hürden und Umwege! Immer hatten wir Beratung durch die TK und fanden gemeinsam Lösungen für nächste Schritte. Ein großer Vorteil ist es, dass die TK an unterschiedlichen Standorten in Deutschland für uns ansprechbar und vor Ort ist - mit Angeboten zertifizierter Maßnahmen und mit neuen Ideen.

Sie haben Fragen?

Ihre Ansprechpartner

SYNLAB Holding Deutschland GmbH
Gubener Straße 39
86156 Augsburg / Germany 

Jennifer Thiele
BGF/BGM
0821 - 52 15 74 78 
jennifer.thiele@synlab.com

Yvonne Wenzel, BEM
yvonne.wenzel@synlab.com

www.synlab.de 

Die Techniker
Jan Kämpfe
Berater Betriebliches Gesundheitsmanagement
Tel. 040 - 460 65 10 48 09
jan.kaempfe@tk.de 
www.tk.de