Die Universität zu Köln (UzK) ist mit über 5.000 Beschäftigten in Wissenschaft, Technik und Verwaltung und über 50.000 Studierenden die drittgrößte Hochschule in Deutschland. Als Mitbegründerin des Netzwerks Gesunde Hochschule (NGH) in Nordrhein-Westfalen (NGH-NRW) arbeitet die UzK für ein hochschulübergreifendes gemeinsames Verständnis von Gesundheitsförderung im Wissenschaftsbetrieb. 

Wie alles begann

Die UzK verfolgt das Ziel einer "Gesunden Uni Köln" in einem langjährigen konzeptionellen Prozess, bei dem sich alle Maßnahmen in ein System unterschiedlicher Handlungsfelder einordnen lassen. Mögliche Synergien mit und Verknüpfungen zu anderen Bereichen der Hochschule sollen so vor jeder Maßnahmenumsetzung geprüft werden. Das Betriebliche Gesundheitsmanagement soll darauf ausgerichtet werden, Führung und Zusammenarbeit gesundheitsförderlich zu gestalten und individuelle Gesundheitskompetenz am Arbeitsplatz auszubauen.

Um eine valide Datenbasis zu erhalten, auf deren Grundlage zielgerichtete und bedarfsgerechte Maßnahmen und Interventionen entwickelt werden können, wurde 2016 eine Beschäftigtenbefragung zu psychosozialen Belastungen und Ressourcen am Arbeitsplatz durchgeführt. Der anschließend in einem eigens entwickelten partizipativen Workshop-Format, den sogenannten "Werkstätten", entstandene universitätsweite Maßnahmenkatalog wird seitdem konsequent umgesetzt, evaluiert und fortgeschrieben. 

An die Arbeit

Die strategische Ausrichtung und der Top-Down-Prozess zur Gesundheitsförderung wird an der UzK durch das "BGM-Steering Committee" vorangetrieben, dem die Vizekanzlerin und der Prorektor für akademische Karriere und Chancengerechtigkeit vorsitzen. Operativ arbeitet das BGM-Team innerhalb der Universität eng mit einem Panel interner Expert:innen zusammen. So soll sichergestellt werde, dass das BGM allen Dimensionen von Gesundheit am Arbeitsplatz Hochschule gerecht wird.

Das BGM-Team wird daher unterstützt von Vertreter:innen aus den Bereichen des Universitätssports, dem Betrieblichen Eingliederungsmanagement, der Organisationsentwicklung, dem Betriebsärztlichen Dienst, dem Arbeitsschutz sowie dem Dual Career and Family Support und den Beratungsstellen. 

Steckbrief

Branche: Hochschule

Unternehmensgröße: über 5.000 Beschäftigte

Standort: Köln

Fokus/Projektinhalt:

  • Aufbau ganzheitlicher Strukturen
  • Einbezug aller universitären Bereiche
  • Auf- und Ausbau eines Gesundheitsportals
  • Gesundheitsförderung/-kurse/-tage/-aktionen
  • Vernetzung landes- und bundesweit mit anderen gesundheitsförderlichen Hochschulen

Laufzeit: 2019 - Juli 2024

Vorhang auf

Nach dieser systematischen Vorbereitung konnten schnell sehr erfolgreiche Maßnahmen umgesetzt werden. So wurde beispielsweise der Gesundheitstag 2019 beziehungsweise die digitale Gesundheitswoche 2021 genutzt, um eine gesundheitsförderliche Kultur des Miteinanders aufzubauen und persönliche Gesundheitskompetenzen weiter zu entwickeln. Darüber hinaus werden durch Mitmach-Aktionen wie dem digitalen Gesundheits-Adventskalender das Wir-Gefühl und die interne Kommunikation über Gesundheit gestärkt.

Eine neu eingeführte Seminarreihe "BGM meets..." bietet ein zielgruppengerechtes Angebot für den wissenschaftlichen Nachwuchs und soll damit zur Gesunderhaltung im Hochleistungsbetrieb einer Hochschule beitragen. Alle Angebote, Porträts, Videos und Aktivitäten sind auf dem Gesundheitsportal der UzK zusammengeführt, wodurch das Portal sowohl als Infoplattform als auch als Visitenkarte von BGM an der UzK fungiert. 

Die Uni Köln hat während des Aufbaus des umfangreichen BGMs außerdem beschlossen, ab Sommer 2021 ein Studentisches Gesundheitsmanagement aufzubauen. Dieses soll in einem dreijährigen Projekt in Ergänzung zum BGM entwickelt und etabliert werden. Dieser Prozess wird von Anfang an als universitäres Gesundheitsmanagement (UGM) verstanden, um so zukünftig alle Hochschulmitglieder durch Maßnahmen der Gesundheitsförderung zu erreichen. Dabei wird es eine enge Zusammenarbeit mit dem Prorektorat Lehre und Studium geben, das das internationale EUniWell-Konsortium 2020 ins Leben gerufen hat. Somit verfügt die UzK über optimale Rahmenbedingungen, um Gesundheit beziehungsweise Well-Being für Studierende als auch für Beschäftigte zu thematisieren und langfristig an der UzK durch regelmäßige Anpassung der Angebote und Strukturen zu sichern. 

Erfolgsrezepte

Mit seinem wissenschaftlichen Hintergrund hat das BGM-Team der Uni Köln von Anfang an verstanden, dass die Etablierung eines struktur- und zielgruppenübergreifenden Gesundheitsmanagements einer systematischen Vorbereitung bedarf. Sie haben alle Dimensionen der komplexen Hochschulstruktur mitbedacht und Expert:innen unterschiedlicher Schwerpunkte in den Prozess einbezogen. So konnten sie während der Projektlaufzeit nicht nur ein Betriebliches Gesundheitsmanagement aufbauen, sondern auch die Türen für ein Universitäres Gesundheitsmanagement öffnen. Die Universität zu Köln wird so zukünftig für alle ihre Mitglieder ein gesunder Ort zum Arbeiten, Lehren und Studieren sein.

Interview mit Tanja Becker und Tanja Notthoff

Wieso haben Sie sich für eine Zusammenarbeit mit der TK entschieden? 

Für die Implementierung von BGM an der UzK ist die Techniker Krankenkasse eine wichtige Beraterin und Impulsgeberin. Ihre Expertise bringt wertvolle Hinweise bei der Entwicklung eines langfristigen Gesundheitskonzepts. Während des Förderzeitraums können zudem innovative Maßnahmen wie zum Beispiel im Jahr 2021 die Digitale Gesundheitswoche durchgeführt werden, was dem Thema Gesundheit am Arbeitsplatz Hochschule eine hohe und nachhaltige Aufmerksamkeit beschert. Zudem profitiert das BGM von der landes- und bundesweiten Vernetzung der Hochschulen, die die TK ebenfalls unterstützt. 

Wieso haben Sie sich 2015 für die Einführung von BGM entschieden? 

Vor Einführung des BGM-Projektes existierte an der Universität zu Köln kein BGM im Sinne eines ganzheitlichen Konzeptes für die gesamte Organisation. Es gab viele singuläre, nicht miteinander verknüpfte Einzelmaßnahmen. Zudem waren diese Maßnahmen und Arbeitsbereiche nicht in der Organisationsstrategie der UzK verankert. Als systemischer, eng an die Personal- und Organisationsentwicklung der UzK angebundener und schnittstellenorientier Prozess entfaltet BGM mittlerweile eine breite Wirkung. 

Sie haben Fragen?

Ihr Ansprechpartner

Universität zu Köln
Tanja Becker
Projektkoordinatorin Betriebliches Gesundheitsmanagement
Tel. 02 21 - 47 01 998
ta.becker@verw.uni-koeln.de
www.bgm.uni-koeln.de

Tanja Notthoff
Projektkoordinatorin Betriebliches Gesundheitsmanagement
Tel. 02 21 - 47 05 924
t.notthof@verw.uni-koeln.de
www.bgm.uni-koeln.de

Netzwerk Gesunde Hochschulen NGH-NRW
Christine Jakovlev
Koordinatorin 
Tel. 02 21 - 47 02 053
c.jakovlev@verw.uni-koeln.de
www.ngh-nrw.de

Die Techniker
Markus Klein
Berater Betriebliches Gesundheitsmanagement
Tel. 040 - 460 65 10 98 12
markus.klein@tk.de