Die Universität zu Köln (UzK) ist mit über 8.000 Beschäftigten in Wissenschaft, Technik und Verwaltung und über 45.000 Studierenden die drittgrößte Präsenz-Universität in Deutschland. Als Mitbegründerin des Netzwerks Gesunde Hochschulen in Nordrhein-Westfalen (NGH-NRW) arbeitet die UzK für ein hochschulübergreifendes gemeinsames Verständnis von Gesundheitsförderung im Wissenschaftsbetrieb.

Wie alles begann

Die UzK verfolgt das Ziel einer "Gesunden Uni Köln" in einem langjährigen konzeptionellen Prozess. Zunächst wurde Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM), zentral angesiedelt in der Personalentwicklung, systematisch und geclustert nach relevanten Handlungsfeldern aufgebaut. Synergien und Schnittstellen mit anderen Bereichen der UzK wurden genutzt, um die Maßnahmen aufeinander zu beziehen und möglichst viele Mitarbeitende zu erreichen. Der Fokus des Betrieblichen Gesundheitsmanagements lag in den ersten Jahren auf der gesundheitsförderlichen Gestaltung von Führung und Zusammenarbeit und dem Aufbau individueller Gesundheitskompetenz am Arbeitsplatz.

Im zweiten Schritt wurden die Aktivitäten des Gesundheitsmanagements um die Zielgruppe der Studierenden erweitert und ein systematisches Studentisches Gesundheitsmanagement (SGM) eingeführt. Unter dem Label "Gesunde Uni Köln" wurde im SGM wie auch im BGM eine Vollbefragung durchgeführt, um auf Grundlage einer valide Datenbasis zielgerichtete und bedarfsgerechte Maßnahmen und Interventionen entwickelt zu können. Der anschließend entstandene universitätsweite Maßnahmenkatalog wird seitdem konsequent umgesetzt, evaluiert und fortgeschrieben. 

An die Arbeit

Aktuell wird an der Zusammenführung von BGM und SGM zu einem Universitären Gesundheitsmanagement (UGM) gearbeitet, welches die Zielgruppen miteinander verschränkt, Synergien und Wirkbeziehungen nutzt und unter einem gemeinsamen Verständnis ganzheitliche Ziele verfolgt.

Die strategische Ausrichtung und der Top-Down-Prozess zur Gesundheitsförderung wird im UGM durch das "UGM-Steering Committee" vorangetrieben, dessen Vorsitzende Vertreter*innen der Hochschulleitung sind. Die operative Arbeit findet in den Gremien statt, in dem die internen Expert*innen zusammenarbeiten (Expertenpanel). Diese Gremienarbeit stellt sicher, dass alle Dimensionen von Gesundheit am Studien- und Arbeitsplatz Hochschule erfasst werden.

Das Gesundheitsportal bildet als Plattform das informative Herzstück rund um Gesundheit und Wohlbefinden an der Universität zu Köln und wird stetig erweitert und aktualisiert. Alle Akteur*innen und Ansprechpersonen sind hier gebündelt auffindbar. 

Der Instagram-Kanal gesundeunikoeln versorgt Studierende und Mitarbeitende mit Terminen und interessanten wissenschaftsbasierten Tipps rund um Gesundheit und Wohlbefinden entlang der Handlungsfelder des Leitfadens Prävention (Handlungsfelder und Kriterien nach § 20 Abs. 2 SGB V zur Umsetzung der §§ 20, 20a und 20b SGB V).

Steckbrief

Branche: Hochschule

Unternehmensgröße: über 8.000 Beschäftigte

Standort: Köln

Fokus/Projektinhalt:

  • Aufbau ganzheitlicher Strukturen
  • Einbezug aller universitären Bereiche
  • Nutzung von Wirkbeziehungen unter den Zielgruppen
  • Gesundheitsförderung/-kurse/-tage/-aktionen
  • Sensibilisierung für Gesundheitsthemen
  • Verankerung von Gesundheitsthemen in der Lehre
  • Aufbau von Gesundheitskompetenz
  • Vernetzung landes- und bundesweit mit anderen gesundheitsförderlichen Hochschulen 

Laufzeit: UGM-Projekt August 2024 - Juli 2027

Vorhang auf

Nach dieser systematischen Umsetzung der Arbeit mit unterschiedlichen Zielgruppen kann nun ein Schwerpunkt auf Maßnahmen gelegt werden, die alle bzw. mehrere Zielgruppen gleichermaßen berücksichtigen. 

Die Ebene der Verhaltensprävention findet ebenso durch Maßnahmen, wie Gesundheitstage, Seminarangebote, Workshops und Vorträge Berücksichtigung, wie verhältnispräventive Maßnahmen. Aufgrund der Befragungsergebnisse der "Gesund studieren" - Befragung wurde räumliche Rahmenbedingungen verbessert und neue Stühle in der Zentralbibliothek sowie Outdoormöbel auf dem zentralen Platz der Universität angeschafft. Angebote, die einen Impact auf beide Zielgruppen haben, wie z.B. die Mental Health First Aid Schulung oder Angebote für Lehrende, wurden zentral installiert. 

Ein zielgruppengerechtes Angebot für Beschäftigte und Studierende der Universität ist das Format "Gesunde Stunde", in dem praxisnah mentale und physische Gesundheitsthemen aufgegriffen werden und das sich großer Beliebtheit erfreut.

Nachhaltige Konzepte wie die Seminarreihe der Mentalstrategien in Kooperation mit der TK und andere Seminare im Studium Integrale gewährleisten eine tiefgreifende Beschäftigung mit unterschiedlichen Aspekten von Gesundheit im Studium. 

Erfolgsrezepte

Die Vorgehensweise, mithilfe eines umfangreichen Befragungsprozesses und damit auf einer wissenschaftlichen Grundlage Maßnahmen zu generieren, findet innerhalb der Hochschule die Akzeptanz vieler Akteur*innen. Dabei sind eine hohe Prozess- und Strukturqualität wichtige Faktoren, um Multiplikator*innen aufzubauen und Rahmenbedingungen von Arbeit und Studium nachhaltig gesundheitsförderlich gestalten zu können. 

Die aufgebauten Gremien "UGM Steering Committee" und jeweils ein Expertenpanel für die Zielgruppe der Studierenden und der Mitarbeitenden sichern den Informationsfluss unter allen Playern und ein strategisches gemeinsames Vorgehen. So konnten in den vergangenen Jahren über das Gesundheitsmanagement viele Schnittstellen zu Fakultäten und zentralen Einrichtungen der UzK aufgebaut und somit Strukturen geschaffen werden, die den Weg zu einer gesundheitsförderlichen Hochschule ebnen. 

Allerdings spielen nicht nur die internen Netzwerke eine Rolle für die Implementierung und Maßnahmengestaltung im Gesundheitsmanagement sondern auch verschiedene externe Netzwerke in denen Hochschulen ihr Wissen bündeln. 

Die Koordination eines Netzwerkes, "Netzwerk Gesunde Hochschule NRW" (NGH NRW) hat ihren Sitz an der UzK im Gesundheits-Management-Bereich und kann durch die räumliche Nähe Impulse und Trends aus dem Netzwerk geben und aufnehmen. 

Interview mit Tanja Becker und Tanja Notthoff

Wieso haben Sie sich für eine Zusammenarbeit mit der TK entschieden? 

Für die Implementierung von BGM, SGM sowie bei der Zusammenführung der beiden Sparten zu einem ganzheitlichen UGM an der UzK ist die Techniker Krankenkasse eine wichtige Beraterin und Impulsgeberin. Ihre Expertise bringt wertvolle Hinweise bei der Entwicklung eines langfristigen Gesundheitskonzepts. Während des Förderzeitraums können zudem innovative Maßnahmen wie zum Beispiel Gesundheitstage durchgeführt werden, was dem Thema Gesundheit im Setting Hochschule eine hohe und nachhaltige Aufmerksamkeit beschert. Zudem profitiert das UGM von der landes- und bundesweiten Vernetzung der Hochschulen, die die TK ebenfalls unterstützt. 

Wieso haben Sie sich 2024 für die Zusammenführung von BGM und SGM zu UGM/HGM entschieden?

Das Gesundheitsmanagement der Universität zu Köln feiert im Jahr 2026 10-jähriges Jubiläum. Im Jahr 2016 wurde mit dem ersten BGM-Projekt erstmalig Gesundheitsmanagement im Sinne eines ganzheitlichen Konzeptes für die gesamte Organisation initiiert. 

Die im BGM aufgebauten Strukturen erwiesen sich als sinnvolle Blaupause für das SGM, welches nun ebenso durch gute strukturelle Anbindung und durch schnittstellenorientierte Prozesse breite Wirkung entfaltet. Hierbei kommen insbesondere den wechselseitigen Wirkbeziehungen, bspw. in der Lehre zwischen Studierenden und Lehrpersonal, größere Aufmerksamkeit zu. Die Zusammenführung zu UGM ist der nächste konsequente Schritt, hin zu einem ganzheitlichen Ansatz für alle Hochschulangehörige. Nach innen und außen zeigt sich die Universität so als fürsorgliche Arbeitgeberin und attraktiver Studienstandort und tut dies nun schon vielen Jahre gemeinsam mit der zuverlässigen Gesundheitspartnerin TK. 

Sie haben Fragen?

Ihr Ansprechpartner

Universität zu Köln
Tanja Becker
Projektkoordinatorin Betriebliches Gesundheitsmanagement
Tel. 02 21 - 470 19 98
ta.becker@verw.uni-koeln.de
www.bgm.uni-koeln.de

Tanja Notthoff
Projektkoordinatorin Betriebliches Gesundheitsmanagement
Tel. 02 21 - 470 59 24
t.notthof@verw.uni-koeln.de
www.bgm.uni-koeln.de

Netzwerk Gesunde Hochschulen NGH-NRW
Matthias Beutel
Koordinator
Tel. 02 21 - 470 20 53
c.jakovlev@verw.uni-koeln.de
www.ngh-nrw.de

Die Techniker
Markus Klein
Berater Betriebliches Gesundheitsmanagement
Tel. 040 - 460 65 10 98 12
markus.klein@tk.de