Wie alles begann

Die Pilz GmbH & Co. KG ist Technologieführer in der Sicherheits- und Automatisierungstechnik. Neben dem Stammhaus in Ostfildern bei Stuttgart ist die Pilz GmbH & Co. KG mit 40 Tochtergesellschaften und Niederlassungen auf allen Kontinenten vertreten. Sie sieht sich in langer Tradition dem Wohlergehen ihrer Mitarbeitenden verpflichtet und gestaltet deshalb mit viel Engagement Gesundheitsinitiativen und Expertengruppen auf verschiedensten Ebenen. Die Herausforderung des BGM-Projekts bestand in der Vernetzung und Verstetigung der bisherigen Gesundheitsbemühungen und dem damit verbundenen Transformationsprozess von gesundheitsförderlichen Einzelmaßnahmen und -prozessen hin zu einem systematischen Gesundheitsmanagementsystem, das die Gesundheit der Mitarbeitenden nachhaltig fördert.

An die Arbeit

Die IST-Situation wurde sowohl durch verschiedene quantitative Analysen abgebildet (beispielsweise durch die Analyse der Krankenkassen-Berichte oder Analyse interner Personaldaten wie z.B. die Fehlzeiten der Mitarbeitenden) als auch durch qualitative Experteninterviews oder Daten aus dem Ideenmanagement. Zusätzlich wurden noch die Ergebnisse der psychischen Gefährdungsbeurteilung hinzugezogen.

Die Beschäftigten wurden ebenfalls einbezogen: Im Rahmen von Analyseworkshops haben sie sich an der Konkretisierung der Analyseergebnisse und der Ableitung geeigneter Maßnahmen beteiligt. All diese Ergebnisse unterstützen die Pilz GmbH & Co. KG dabei, ziel- und bedarfsgerechte Angebote zu planen und umzusetzen. Dabei übernimmt der Arbeitskreis Gesundheit die Steuerungsfunktion und ist damit maßgeblich für den Erfolg des BGM bei der Pilz GmbH & Co. KG verantwortlich.

Steckbrief

Branche: Automatisierungstechnik

Unternehmensgröße: 2.400 Mitarbeitende

Standort: Baden-Württemberg

Fokus:

  • Psychosoziale Gesundheit
  • Personalführung
  • Gesundheitskompetenz/-wissen
  • Gesundheitsförderung/-kurse/-tage/-aktionen
  • Arbeits- und Gesundheitsschutz
  • BEM

Projektinhalt:

  • Aufbau einer nachhaltigen BGM-Struktur zur Nutzung der Synergieeffekte der bisher parallel laufenden Gesundheitsmaßnahmen
  • Aufbau einer strukturierten Auswertung der gesundheitsrelevanten Kennzahlen, einer umfangreichen, digital unterstützten BGM-Kommunikation und eines Kompetenzteams Gesundheit (Arbeitskreis Gesundheit) als Steuerungsgremium
  • Etablierung eines BGM-PDCA-Prozesses für das gesamte Unternehmen
  • Durchführung eines Pilotprojekts in der Produktion
  • Systematischer Ausbau bestehender Gesundheitsangebote
  • Einführung von Gesundheitsaktionen & -tagen

Laufzeit: 2015 - 2018

Vorhang auf

Die Pilz GmbH & Co. KG führte bereits vor der Kooperation mit der Techniker einige Gesundheitsangebote für ihre Mitarbeiter ein. Mit der fachlichen Unterstützung der Techniker wurden diese vernetzt. Das Ziel ist eine nachhaltige BGM-Struktur. Für das gesamte Unternehmen wurde dafür ein strukturiertes BGM-Projektmanagement mit Hilfe des PDCA-Prozesses (Plan-Do-Control-Act) eingeführt. Das Thema Gesundheit wurde durch eine BGM-Vereinbarung in der Unternehmenskultur verankert. Hohe Teilnehmerzahlen an diversen Gesundheitsaktionen und -tagen zu den Themen Bewegung, Stressbewältigung oder medizinische Vorsorge bestätigen die gute Implementierung des Gesundheitsthemas in der Belegschaft.

Dazu trägt auch die neu initiierte interne BGM-Community im Intranet bei: Sie kommuniziert das BGM-Angebot der Pilz GmbH & Co. KG und trägt zur Vernetzung der gesundheitsrelevanten Akteure bei. Zusätzlich haben die Mitarbeitenden die Möglichkeit, an diversen Betriebssportgruppen teilzunehmen oder vergünstigt im Fitnessstudio zu trainieren. Das Unternehmen baut derzeit eine strukturierte Auswertung gesundheitsrelevanter Kennzahlen aus, um die Ergebnisse aller Maßnahmen stetig zu evaluieren.

Erfolgsrezept

Die Pilz GmbH & Co. KG hat  unter der BGM-Marke "We are fit. PILZ" ein strukturiertes, nachhaltiges betriebliches Gesundheitsmanagement initiiert. Alle BGM-Prozesse durchlaufen den PDCA-Lernzyklus, der die Qualität der durchgeführten Analysen und Maßnahmen sicherstellen soll. Außerdem sind die Angebote am Handlungsbedarf des Unternehmens bzw. am Bedarf der Mitarbeitenden ausgerichtet. Für die erfolgreiche Umsetzung sind der Rückhalt durch die Geschäftsleitung und die enge Abstimmung mit den Führungskräften besonders wichtig. Zum jetzigen Projektstand ist noch keine grundlegende Aussage über die Auswirkung auf gesundheitsrelevante Kennzahlen möglich. Allerdings ist in einem Pilotprojekt eine erste Reduktion der Belastungen bei den Beschäftigten in einem Produktionsbereich erkennbar.

Interview mit Melanie Reinhard (Referentin für BGM und Personalmarketing)

Wieso haben Sie sich für die Einführung von BGM/BGF entschieden?

Das zielgerichtete und bedarfsorientierte Vorgehen im BGM fördert den optimalen Einsatz von Ressourcen und führt zu Kosteneinsparungen und nachhaltigen Ergebnissen. Gesundheitsrelevante Fragestellungen, wie zum Beispiel die Auswirkungen des demografischen Wandels, können nur ganzheitlich und effektiv bearbeitet werden, wenn
die entsprechenden Gesundheitsakteure und -prozesse sinnvoll koordiniert und miteinander vernetzt sind.

Wieso haben Sie sich für eine Zusammenarbeit mit der TK entschieden?

Die Erfahrungen, die die TK im Hinblick aufs BGM hat, waren überzeugend. Wir sind mit der Zusammenarbeit während des Projekts sehr zufrieden.

Wie hat die Belegschaft das Projekt aufgenommen oder mitgestaltet?

Sowohl die Belegschaft als auch die Führungskräfte haben das Thema sehr positiv aufgenommen. Arbeitgeber und Arbeitnehmer ziehen beim Thema Gesundheit an einem Strang, und das zeigt auch erste Erfolge.

Wie schätzen Sie den Erfolg des BGM-Programms ein?

Wenn ich auf unser Projekt zurückblicke, bin ich sehr zufrieden. Durch Vernetzung, Kommunikation und Koordination haben wir bereits den Großteil aller Einzelmaßnahmen und Prozesse optimal aufeinander abgestimmt. Nur so reduzieren wir mögliche Doppelarbeiten und schaffen es, unsere verfügbaren Ressourcen sinnvoll einzusetzen.

Allgemein spüren wir eine zunehmende Zufriedenheit, Motivation und Bindung bei den Beschäftigten, die sich auch sehr positiv auf unser Firmenimage auswirkt. Wir sind uns einig, dass das BGM auch ohne TK-Unterstützung bei der Pilz GmbH & Co. KG weitergeführt und stetig weiterentwickelt wird.

Sie haben Fragen?

Ihre Ansprechpartner

Pilz GmbH & Co. KG
Melanie Reinhard
Referentin für betriebliches Gesundheitsmanagement und Personalmarketing
Tel. 07 11 - 34 09 70 50
m.reinhard@pilz.de
www.pilz.com

Die Techniker
Adrian Lenz
Berater Betriebliches Gesundheitsmanagement
Tel. 040 - 460 65 10 62 03
adrian.lenz@tk.de