Wie alles begann

Die Universität zu Lübeck ist mit derzeit knapp 5.000 Studierenden und insgesamt etwa 1.800 Beschäftigten eine kleine Universität. Sie ist bestrebt, optimale Rahmenbedingungen für einen selbstverantwortlichen Umgang mit der eigenen Gesundheit zu schaffen und möchte dazu beizutragen, dass das Wohlbefinden und die Gesundheit der Studierenden und Beschäftigten langfristig erhalten bleiben. Im Projekt "Auf dem Weg zur Gesunden Hochschule" werden gesundheitsfördernde und präventive Programme sowohl für die Studierenden als auch für die Beschäftigten koordiniert und aufeinander abgestimmt. Zusammen mit der Techniker hat die Universität jeweils zwei Projekte zur Studierendengesundheit und zur Mitarbeitergesundheit konzipiert und umgesetzt.

An die Arbeit

Im Bereich der Mitarbeitergesundheit wurde das Thema "Stressbewältigung" als besonderer Schwerpunkt identifiziert. Das haben die Auswertung einer Befragung und die psychischen Gefährdungsbeurteilungen ergeben. Mit Hilfe der Techniker entwickelte die Universität ein Programm, das sowohl Verhaltensmaßnahmen als auch verhältnispräventive Maßnahmen umfasst. Dazu zählen ein 20-minütiges Bewegungs- und Entspannungsprogramm während der Arbeitszeit und ein umfangreiches internes Weiterbildungsangebot. Aktuell werden Seminare zu folgenden Themen angeboten: Stressmanagement, Resilienz, gesunde Führung, Folgen von Stress und Traumata für die Gesundheit. Alle Informationen zu den Angeboten und zu weiteren Entwicklungen des BGM-Programms sind für alle Beschäftigten auf einem Gesundheitsportal verfügbar.

Im Bereich der Studierendengesundheit wurden bisher zwei Projekte angestoßen: Im ersten wird die Wirksamkeit eines Trainings zur Reduktion von Grübel- und Sorgenprozessen untersucht. Es wird evaluiert, ob sich studienbezogener Stress dadurch reduzieren lässt, mit dem Ziel, die Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden der Studierenden nachhaltig zu verbessern. Im zweiten Projekt wurde das Curriculum der Medizin unter die Lupe genommen: Jede Lehrveranstaltung wird darauf untersucht, ob sie bereits Inhalte zur eigenen Gesundheit enthält und wenn ja, welche es sind. Im nächsten Schritt will die Universität dann ein übergreifendes Curriculum entwickeln, das die Studieninhalte mit dem Thema der eigenen Gesundheit kombiniert. Es sollen möglichst wenig zusätzliche Veranstaltungen entstehen, stattdessen sollen bestehende Inhalte um das Thema ergänzt werden. Die Ergebnisse werden dann auch auf andere Studiengänge übertragen.

Steckbrief

Branche: Erziehung und Unterricht

Unternehmensgröße: über 1.000 Mitarbeiter

Standort: Schleswig-Holstein

Fokus:

  • Psychosoziale Gesundheit
  • Gesundheitsförderung/-kurse/-tage/-aktionen
  • Studentisches Gesundheitsmanagement

Projektinhalt:

  • Gesundheitsangebote zur Stressbewältigung am Arbeitsplatz
  • Weiterbildungsangebote zur Verbesserung der Stressbewältigung im Arbeitsalltag
  • Gruppentraining zur Verbesserung der Stressbewältigung bei Medizinstudierenden
  • Themen der Prävention und Gesundheitsförderung in das Curriculum der Medizin integrieren

Laufzeit: 2017 - 2021

Interview mit Sandra Magens (Leiterin des Qualitätsmanagements)

Wieso haben Sie sich für die Einführung von BGM/BGF entschieden?  

Der Ansporn bei allen Aktivitäten in Hinblick auf Mitarbeitergesundheit und Personalentwicklung ist der, dass wir eine stets wachsende Universität sind, in der sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit viel Wandel und neuen Aufgaben beschäftigen müssen. Daher sollten BGM-Maßnahmen eingeführt werden, die langfristig dazu da sind, diesen Prozess zu beobachten und Angebote zu schaffen, die im Arbeitsalltag helfen, die Universität als Konstante zu sehen und sich als dort Beschäftigte wahrgenommen und unterstützt zu fühlen.

Wieso haben Sie sich für eine Zusammenarbeit mit der TK entschieden? 

Die TK ist die gesetzliche Krankenversicherung, die sich bereits am längsten mit der Thematik der Studierendengesundheit beschäftigt hat und dort sehr aktiv ist. Da Studierendengesundheit und Mitarbeitergesundheit als Gesamtprojekt behandelt werden sollten, war das für uns ein wichtiger Aspekt. Verschiedene Gespräche mit der TK haben uns gezeigt, dass es sich um einen erfahrenen Partner handelt, der nicht nur finanzielle, sondern vor allem auch inhaltliche Förderung und Begleitung verspricht.

Was haben Sie sich von BGM erhofft? Was waren Ihre Wünsche und Ziele? 

Wir hatten verschiedene Ziele, wie Mitarbeiterzufriedenheit, Attraktivität als Arbeitgeberin, Impulse setzen für eine aktive Auseinandersetzung mit der eigenen Gesundheit sowie nachhaltig gesunde Mitarbeiter.

Wie hat die Belegschaft das Projekt aufgenommen?

Sehr positiv. Jeder, der gefragt wurde, sich an der AG zu beteiligen, hat dies ohne Zögern gern getan. Die Angebote werden sehr positiv angenommen, und wir hoffen, dass sich dies noch weiter ausbaut.

Warum würden Sie BGM/BGF weiterempfehlen?

Es hilft dem Unternehmensklima und fokussiert ein Thema, das für jeden Mensch von Bedeutung ist und bei der Arbeit nicht ausgeklammert werden darf.

Tipp
Im Video  "Gesunde Hochschule" zeigt Amaka Okemadu, welche Angebote es an der Uni im Bereich "gesunde Hochschule" gibt.

Sie haben Fragen?

Ihre Ansprechpartner

Universität zu Lübeck
Sandra Magens
Leitung Qualitätsmanagement und Organisationsentwicklung 
Tel. 04 51 - 31 01 12 00
sandra.magens@uni-luebeck.de 
www.uni-luebeck.de/gesundheit 

Dr. med. Thomas Kötter, MPH
Leiter der Arbeitsgruppe Studierendengesundheit
Tel. 04 51 - 50 05 12 20
thomas.koetter@uni-luebeck.de 
www.lust.uni-luebeck.de 

Die Techniker 
Tark Oussayfi 
Berater Betriebliches Gesundheitsmanagement 
Tel. 040 - 460 65 10 11 08
tark.oussayfi@tk.de  
www.tk.de