Schwerin, 25. April 2024. Kopfschmerzen und Migräne gehören zu den bekanntesten Volkskrankheiten. Eine Auswertung ambulanter Versorgungsdaten der Techniker Krankenkasse (TK) zeigt, dass die Zahl der in Mecklenburg-Vorpommern Betroffenen, welche 2022 aufgrund von Kopfschmerzen oder Migräne in ärztlicher Behandlung waren, bei 13,9 Prozent lag. Dabei leiden mit 19,7 Prozent, vor allem Frauen unter Kopfschmerzen oder Migräne. Hingegen sind nur etwa 8 Prozent der Männer im Land betroffen.

Frauen leiden häufiger unter Migräne als Männer

Eine Migräne geht mit Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen, Licht- und Geräuschempfindlichkeit einher und stellt somit für viele Betroffene im beruflichen und familiären Alltag eine starke Belastung dar. Dabei ist die unterschiedliche Verteilung zwischen den Geschlechtern besonders auffällig. Den Auswertungen zufolge waren 2022 rund 2,8 Prozent der männlichen TK-Versicherten von Migräne betroffen. Bei den Frauen waren es mit 9,5 Prozent mehr als dreimal so viele.

"Aus der Wissenschaft wissen wir, dass hormonelle Unterschiede zwischen Männern und Frauen ein unterschiedliches Schmerzempfinden bedeuten. Hinzu kommen Stress und seelische Belastungen, welche bei Frauen häufiger zu Schmerzen führen als bei Männern", erklärt Manon Austenat-Wied, Leiterin der TK-Landesvertretung.

Migräne-App bietet Unterstützung

Gemeinsam mit der Schmerzklinik Kiel hat die TK eine Migräne-App entwickelt. Ein Kopfschmerzkalender hilft den Betroffenen, die Symptome zu dokumentieren. Auch Daten zum Wetter und Tagesabläufe können in der App erfasst werden, um mögliche Auslösefaktoren zu identifizieren. Darüber hinaus beinhaltet die App auch Übungen, die den Patientinnen und Patienten progressive Muskelentspannung ermöglicht, um Verkrampfungen der Muskulatur entgegenzuwirken, welche ebenfalls eine Migräne auslösen können.

"Es gibt viele verschiedene Auslöser für Kopfschmerzen und Migräne und noch viel mehr verschiedene Arten der Schmerzen. Die Migräne-App ermöglicht eine selbst bestimmte Migränebehandlung für die Betroffenen. Nichtsdestotrotz ist vor allem in chronischen Fällen ein Arztbesuch wichtig. Auch dabei kann die App durch eine Kopfschmerzexpertinnen und -experten-Suche behilflich sein", betont Austenat-Wied.

Hinweise für die Redaktion

Die Auswertungen zu Kopfschmerz- und Migränediagnosen beziehen sich auf die ambulanten Leistungsdaten aller TK-Versicherten in Mecklenburg-Vorpommern (Prozentwerte gerundet, Daten von 2022).