Wie alles begann

Am Anfang des Projektes zur Einführung eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) stand der Aufbau geeigneter formaler und inhaltlicher Strukturen, innerhalb derer die Gesundheit der Beschäftigten als umfassendes körperliches, psychisches und soziales Wohlbefinden aktiv unterstützt und gefördert werden kann (ganzheitlicher und salutogener Ansatz). Leitplanken waren neben dem Leitfaden Prävention insbesondere auch das Rahmenkonzept Personalentwicklung in der Landesverwaltung sowie dessen Anlage, das Rahmenkonzept Betriebliches Gesundheitsmanagement.

In der inhaltlichen Zielsetzung wurde zunächst herausgearbeitet, dass durch Gesundheitsförderung in der Arbeitswelt ein höheres Maß an Arbeitszufriedenheit, Motivation und Leistungsfähigkeit am Arbeitsplatz erreicht werden soll und dass sich diese Absicht der Arbeitgeberin TUK sichtbar in der Hochschulstrategie niederschlagen soll. Formal wurde ein Steuerungsgremium "Team BGM" gegründet, das fach-, hierarchie- und organisationsübergreifend besetzt ist. 

An die Arbeit

Abgleitet aus dem Qualitätszyklus der Personalentwicklung an der TUK wurde für das BGM eine Qualitätssicherung im Plan-Do-Check-Act (PDCA)-Verfahren definiert. Ausgangspunkt ist jeweils eine Bedarfsermittlung in Form einer Befragung, Gefährdungsbeurteilung oder einer sonstigen geeigneten Evaluationsform.

2016 und nochmals 2019 wurden Vollerhebungen unter den Beschäftigten der TUK mit dem "Bielefelder Fragebogen" durchgeführt: Hierbei wurde untersucht, wie sich die Arbeits- und Organisationsbedingungen vor Ort auf die Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auswirken. 

In der zweiten Phase des Qualitätszyklus wurden die Ergebnisse nach Bereichen und Zielgruppen ausgewertet, ggf. präzisiert und priorisiert. Konkret geschieht dies an der TUK unter dem starken Einfluss des partizipatorischen Gedankens in Form von Gesundheitsforen, Fokusgruppen, Impulsvorträgen und weiteren zielgruppenorientierten Formaten. Auf diese Weise werden gesundheitsförderliche Maßnahmen im jeweiligen Organisationsbereich gemeinsam mit den Betroffenen erarbeitet und umgesetzt bzw. Wege zur Umsetzung eruiert.

Nach einer angemessenen Wirkungsphase werden die realisierten Maßnahmen einer Ergebnis- und Wirkungsanalyse zugeführt sowie ggf. die Gründe für eine noch ausgebliebene Realisierung ermittelt. So ist der Boden bereitet für den Einstieg in eine neue Runde des Zyklus via Nachfolgebefragung.

Begleitend hierzu wird ein Berichtswesen aufgebaut, das die Maßnahmen, deren Wirkung und ggf. hemmende Faktoren transparent machen soll.

Steckbrief

Branche: Universität

Unternehmensgröße: über 1.000 Mitarbeitende

Standort: Rheinland-Pfalz

Fokus:

  • Psychosoziale Gesundheit
  • Gesundheitskompetenz/-wissen
  • Gesundheitsförderung/-kurse/-tage/-aktionen
  • Arbeits- und Gesundheitsschutz
  • Chancengleichheit/Diversität/Willkommenskultur
  • BEM

Projektinhalt:

  • Beschäftigte vor Gesundheitsrisiken schützen
  • Höheres Maß an Arbeitszufriedenheit
  • Auf - und Ausbau von persönlichen Ressourcen und Kompetenzen bei Mitarbeitenden und Führungskräften
  • Sensibilisierung der Führungskräfte, auch im wissenschaftlichen Bereich
  • Suchtprävention, Ergonomie und psychische Gesundheit

Laufzeit: 2015 - 2021

Vorhang auf…

Um das BGM in der Universitätsöffentlichkeit sichtbar zu machen, wurde es in allen großen internen Informationsveranstaltungen, unter anderem in der Personalversammlung und beim "Welcome Day", einem Format für alle neuen Beschäftigten der TUK, vorgestellt. 

Flankierende Einzelmaßnahmen, die zusätzlich zum PDCA-Verfahren eine allgemeine Sensibilisierung für Gesundheitsthemen am Arbeitsplatz bewirken sollen, werden nach Möglichkeit gemeinsam mit dem Studentischen Gesundheitsmanagement (SGM) der TUK realisiert. Bislang waren dies beispielsweise Sport- und Fitnesstage, bewegte Pausen sowie Aktionstage zu den Themen "Treppensteigen versus Fahrstuhl", zur Rücken- bzw. Herzgesundheit und zu dem Element Wasser. Auch Give-aways wie "Rett-Ei"- Schlüsselanhänger und "BGM-Lounge"-Liegestühle kommen bei verschiedenen Aktionen der TUK zum Einsatz. Im Rahmen des universitätseigenen Inhouse-Seminar-Programms werden allgemeine Gesundheitsfortbildungen sowie hochwertige Informations- und Aufklärungsvorträge zu gesundheitlichen Fragestellungen angeboten. Über die Magazine der TUK "Unispectrum" sowie "Talk im Turm" werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kontinuierlich über das BGM informiert. Neben aktuellen Informationen und Berichten auf der BGM-Homepage werden Postkarten, Flyer, Spickzettel und E-Mails eingesetzt, um die Belegschaft auf dem Laufenden zu halten. Im Zuge des Audits für den Corporate Health Award wurde das BGM der TU Kaiserslautern in die "Exzellenzklasse" eingestuft. Für das Audit ist ein umfassender Abschlussbericht der 1. Projektphase mit der Laufzeit von zwei Jahren erstellt worden.

Der universitätsinterne Verbesserungswettbewerb "Team-Time" mit dem "Sonderpreis BGM Team-Time" und eine kostenlose Stress-App, die verschiedene Möglichkeiten aufzeigt, Stress zu reduzieren, kamen in der zweiten Projektphase ebenfalls neu hinzu. 

Erfolgsrezept

Das BGM wurde sichtbar in die strategisch relevanten Positionspapiere der TUK, insbesondere in den Hochschulentwicklungsplan, implementiert. Hierbei wurde die untrennbare Verzahnung des BGM in die Personalentwicklungsstrategie berücksichtigt.

Die Einzelmaßnahmen werden im Rahmen eines professionellen Projektmanagements in der Personal- und Organisationsentwicklung systematisch dokumentiert, evaluiert und qualitätsgesichert.  Besondere Berücksichtigung erfährt die Statusgruppe der Führungskräfte in Anbetracht ihres entscheidenden Einflusses auf die Arbeitssituation ihrer Beschäftigten. Speziell für die Führungskräfte im wissenschaftlichen Bereich wurden Sonderformate "auf Augenhöhe" geschaffen, um die Gesundheitsthematik aus einer bislang wenig beachteten Perspektive angehen zu können.

Interview mit Birgit Munz und Eric Benneward 
(Projektleitung TU Kaiserslautern)

Wieso haben Sie sich für die Einführung von BGM/BGF entschieden? 

Das BGM der TU Kaiserslautern möchte neben der Gesunderhaltung auch für mehr Zufriedenheit der Beschäftigten sorgen. 

Was haben Sie sich vom BGM erhofft? Was waren Ihre Wünsche und Ziele?

Wir wollen Gesundheitsförderung strukturiert und professionell umsetzen. Veränderungen sollen nachhaltig implementiert werden. Dabei ist für uns eine enge Kooperation mit dem studentischen Gesundheitsmanagement wichtig, um die Gesunderhaltung aller Zielgruppen bestmöglich zu unterstützen. 

Wieso haben Sie sich für eine Zusammenarbeit mit der TK entschieden?

Die TK ist eine kompetente und konstruktiv unterstützende Partnerin in Gesundheitsfragen und hat bereits andere Hochschulen erfolgreich unterstützt. 

Wie hat die Belegschaft das Projekt aufgenommen oder mitgestaltet?

Die Beschäftigten haben großes Interesse gezeigt und mit viel Engagement an den durchgeführten Aktionen teilgenommen. Mittlerweile hat diese Thematik auch unter den Führungskräften der TUK eine gesteigerte Wertschätzung erfahren.

Warum würden Sie BGM/BGF weiterempfehlen? 

Es bietet die Möglichkeit, Beschäftigte aller Statusgruppen nachhaltig für die Erhaltung der eigenen Gesundheit zu sensibilisieren.

Was hat Sie positiv überrascht? 

Die Vielfältigkeit in dem Bereich Gesundheitsförderung. Es gibt viel Gestaltungs- und Entwicklungsspielraum, besonders im Bereich der Hochschulen.

Sie haben Fragen?

Ihre Ansprechpartner

Technische Universität Kaiserslautern 
Birgit Munz
Projektleiterin
Tel. 06 31 - 205 36 47
schlicher@verw.uni-kl.de  
www.uni-kl.de 

Eric Benneward
Stellv. Projektleiter
benneward@rhrk.uni-kl.de  
www.uni-kl.de 

Die Techniker
Petra Dann
Beraterin Betriebliches Gesundheitsmanagement 
Tel. 040 - 460 65 10 79 02
petra.dann@tk.de 
www.tk.de